idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.11.2015 12:09

Bargeldabschaffung? Höchstens ein bisschen!

Stefanie Bergel Pressestelle
FOM Hochschule

    Der Bund der Steuerzahler fordert die Abschaffung des 500-Euro-Scheins, NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans will eine Obergrenze für Barzahlungen einführen. Wie Verbraucherinnen und Verbraucher diese Entwicklungen einschätzen, ist Gegenstand eines Transferprojektes von Prof. Dr. Sebastian Serfas: Der stellvertretende Gesamtstudienleiter der FOM Hochschule in Nürnberg hat deutschlandweit über 1.300 Berufstätige zwischen 17 und 57 Jahren zu bargeldlosen Zahlungsmitteln sowie potenziellen Beschränkungen der Bargeldnutzung befragt.

    Eines der wichtigsten Ergebnisse: Die Mehrheit der Befragten (81 Prozent) spricht sich klar gegen eine vollständige Abschaffung des Bargeldes aus – und das, obwohl die meisten von ihnen (83 Prozent) häufig oder sehr häufig auf klassische bargeldlose Zahlungsmittel setzen. „Die grundsätzliche Bereitschaft zur bargeldlosen Zahlung ist bei vielen Transaktionen des täglichen Lebens tendenziell vorhanden“, fasst Prof. Dr. Serfas zusammen, „zum Beispiel an der Tankstelle (99 Prozent), im Supermarkt (97 Prozent) oder im Restaurant (95 Prozent) – und das schon bei kleineren Beträgen ab ca. zehn Euro (86 Prozent).“

    Dass sich der Großteil der Befragten trotzdem nicht ganz vom Bargeld verabschieden möchte, hat in den Augen des Experten für Finance & Accounting verschiedene Gründe. „Zum einen wird Bargeld nach wie vor als tendenziell sicherer erachtet (71 Prozent), zum anderen schätzen die Befragten die bessere Selbstkontrolle des Ausgabeverhaltens (76 Prozent).“ Auch sei eine komplette Abschaffung des Bargelds gedanklich ein sehr großer Schritt.

    Moderaten Beschränkungen der Bargeldnutzungsmöglichkeiten steht die Mehrheit der Befragten dagegen durchaus offen gegenüber! So befürworten zwei Drittel die Abschaffung des 500-Euro-Scheins (67 Prozent), und drei Viertel sprechen sich für die Einführung einer Obergrenze für Bargeldgeschäfte aus (73 Prozent), wie sie auch in anderen Ländern bereits existiert. Von solchen Maßnahmen erhoffen sie sich u.a. die Erschwerung krimineller Tätigkeiten wie Geldwäsche (73 Prozent), Steuerhinterziehung (66 Prozent) und Schwarzarbeit (69 Prozent). „Hinzu kommt, dass wir uns an viele bereits existierende Bargeldbeschränkungen gewöhnt haben wie die Tatsache, dass viele Geschäfte keine 500-Euro-Scheine annehmen oder dass Energieversorger meist nur bargeldlose Zahlungen vorsehen“, ergänzt Prof. Dr. Serfas. „Deshalb wird dies mehrheitlich als akzeptabel und kaum einschränkend wahrgenommen.“

    Die kompletten Ergebnisse der Studie stehen als PDF zum Download auf der Internetseite des ifes Institut für Empirie & Statistik zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    https://www.fom.de/forschung/institute/ifes.html


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Studienergebnisse

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).