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26.11.2015 18:04

Neue Publikation für das Lübecker Brahms-Institut

Susanne Pröpsting Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Musikhochschule Lübeck

    In der Reihe „Patrimonia“ hat die Kulturstiftung der Länder (Berlin) einen neuen Band für das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL) herausgegeben. Im Mittelpunkt steht die kostbare Handschrift zum Lied „Liebesgluth“ von Johannes Brahms, die zur Sammlung des Lübecker Instituts gehört.

    Der neue Patrimonia-Band über das Brahms-Lied „Liebesgluth“ (Op. 47 Nr. 2) spiegelt die Bedeutung der zunächst verloren geglaubten Handschrift für die Brahms-Forschung und bietet einen einzigartigen Blick in die Werkstatt des Komponisten. Der Band stellt alle relevanten Quellen zum Autograph zusammen und enthält eine umfangreiche Kommentierung durch den Leiter des Brahms-Instituts Prof. Dr. Wolfgang Sandberger. Die 44-seitige Publikation enthält Hintergrundinformationen zur Entstehung des Werkes und zur Textquelle. Er zeigt die Stichvorlagen und den Erstdruck, die sich ebenfalls im Bestand des Lübecker Instituts befinden. Wolfgang Sandberger: „Ich danke der Kulturstiftung für die Möglichkeit, in dem Band alle relevanten Quellen in einer Zusammenschau erstmals zweisprachig vorzustellen. Es ist ein Glücksfall, dass die hier vorgestellte Handschrift aufgetaucht ist, denn Brahms hat seine Niederschriften selber systematisch vernichtet.“ Nach der wissenschaftlichen Erschließung und Auswertung wurde das Autograph 2004 einer interessierten Öffentlichkeit im Rahmen der Ausstellung „Johannes Brahms – Zeichen, Bilder, Phantasien“ erstmals präsentiert. Inzwischen ist der Blick auf die Handschrift durch das vom Land Schleswig-Holstein finanzierte „Digitale Archiv“ auf der Website des Brahms-Instituts auch online möglich (www.brahms-institut.de). Im Rahmen von Vorlesungen und Seminaren zu Brahms wie unter anderem „Vom Einfall zum Werk“ erwies sich die Handschrift der „Liebesgluth“ als exzellentes Studienobjekt.

    Brahms komponierte das Lied „Liebesgluth“ vermutlich im Sommer 1868 nach einem Text des Dichters Georg Friedrich Daumer. Dass er für die gut dreiseitige Handschrift zwei verschiedene Tintensorten verwendete, verrät nicht nur Details über seinen Arbeitsprozess, sondern wirft auch musikwissenschaftliche Fragen auf, die in der neuen Publikation erörtert werden. „Wurde Brahms bei der Arbeit an diesem Lied gestört? Hat er sie selbst unterbrochen? Die Vermutung liegt nahe“, so Sandberger, „denn mit der neuen Tinte verändert sich auch der Charakter der Niederschrift.“ Die Handschrift fügt sich in eine Reihe wichtiger Erwerbungen. Sie haben das Brahms-Institut in den letzten Jahren als eine der europaweit wichtigsten Forschungseinrichtungen zu Johannes Brahms weiter etabliert. Der Ankauf konnte durch die Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Possehl-Stiftung sowie des Medien- und Kulturbeauftragten der Bundesregierung realisiert werden.

    Der Band „Patrimonia 292 ‚Liebesgluth‘ Op. 47 Nr. 2 von Johannes Brahms – Autograph für das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck“ reiht sich ein in eine eindrucksvolle Serie von Förderungen für das Brahms-Institut durch die Kulturstiftung der Länder. Es sind seit 1992 sechs weitere Bände erschienen, wenige bundesdeutsche Kultureinrichtungen können mehr Patrimonia-Bände vorweisen. Der neue Band erscheint mit hochwertigen Reproduktionen und wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Handschrift erstmals zweisprachig (44 Seiten, zwölf Farbabbildungen). Er kostet fünf Euro und ist für acht Euro inklusive Porto bei der Kulturstiftung der Länder (www.kulturstiftung.de/publikationen/patrimonia-bestellen) und im Brahms-Institut (brahms-institut@mh-luebeck.de) erhältlich.


    Weitere Informationen:

    http://www.brahms-institut.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kulturwissenschaften, Musik / Theater
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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