Universität Jena widmet öffentliches Didaktik-Kolloquium am 10. Dezember 2015 Ada Countess of Lovelace und hofft auf mehr Frauen in den Informatikstudiengängen
Dem Eindruck, dass vor allem Männer in der IT-Branche arbeiten, kann man sich trotz Frauen wie Yahoo-Chefin Marissa Mayer oder Facebook-Managerin Sheryl Sandberg nicht verwehren. Der Anteil von Frauen in IT-Berufen ist in Deutschland noch immer gering und auch in den Informatikstudiengängen liegt der Durchschnitt bei gerade einmal 23 Prozent.
Umso erstaunlicher mag es erscheinen, dass es mit Ada Countess of Lovelace eine Frau war, die 100 Jahre bevor der erste Computer fertiggestellt war, das erste namhafte Computerprogramm schrieb. Ihren 200. Geburtstag nutzt die Fakultät für Mathematik und Informatik der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU), um an die Pionierin zu erinnern und zugleich junge Frauen für das Fach zu begeistern. Am 10. Dezember widmet die Fakultät ab 16 Uhr im großen Rosensaal (Fürstengraben 27) der ersten Informatikerin ein Didaktik-Kolloquium, das mit vier Vorträgen speziell junge Frauen für ein Studium von Informatik oder Mathematik ermutigen soll.
Hierzu stellt Gerhard Röhner, der Fachleiter für Informatik am Studienseminar Darmstadt, mit Ursula Hill-Samelson eine deutsche Informatikerin des 20. Jahrhunderts genauer vor. Otto Thiele, Informatiklehrer am Carl-Zeiss-Gymnasium Jena, präsentiert eigene schulische Unterrichtserfahrungen im Fach Informatik, die er mit Mädchen gewonnen hat. Michael Fothe, Professor für Didaktik der Informatik/Mathematik an der FSU, befasst sich mit dem Leben und vor allem mit den wissenschaftlichen Leistungen von Ada Lovelace. Renate Tobies, Gastprofessorin an der FSU, trägt zu Thekla Freytag vor, die als erste Frau das Mathematik-Lehramtsexamen für höhere Schulen erkämpfte.
Dieses Anliegen, mehr junge Frauen für ein Studium der Fachrichtungen Mathematik und Informatik zu gewinnen, verfolgt die Fakultät bereits seit mehreren Jahren u. a. mit Infotagen und Workshops. Von den aktuell 349 Studierenden, die in einem der Informatik-Studiengänge studieren, sind 65 weiblich. „Gerade rund um die IT-Branche sind viele neue Berufe entstanden, für die es Fachkräfte braucht. Auch deshalb engagiert sich die Fakultät, technologieaffine junge Frauen an die Fachgebiete heranzuführen“, so Prof. Dr. Michael Fothe.
Ada Countess of Lovelaces originelle Ideen – sie erkannte bereits Mitte des 19. Jahrhunderts relevante Möglichkeiten und Chancen des Computers – beeindrucken noch heute. Sie übersetzte 1843 einen Fachaufsatz des Wissenschaftlers Luigi Federico Menabrea zur „Analytical Engine“, dem ersten geplanten Computer, aus dem Französischen ins Englische und ergänzte den Text umfangreich mit eigenen Anmerkungen. Insgesamt entstand damit die erste Konzeption eines frei programmierbaren Computers.
Das Ada-Lovelace-Kolloquium ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Thillm und der GI-Fachgruppe „Informatische Bildung in Sachsen und Thüringen“. Thüringer Lehrerinnen und Lehrer melden sich über den Onlinekatalog des Thillm unter der Veranstaltungsnummer 167200901 an.
Auf einen Blick
Didaktik-Kolloquium „Ada Countess of Lovelace – Zum 200. Geburtstag der ersten Informatikerin“ am 10. Dezember ab 16 Uhr im großen Sitzungssaal der Rosensäle (Fürstengraben 27).
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Fothe
Abteilung für Didaktik der Informatik/Mathematik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 946200
E-Mail: michael.fothe[at]uni-jena.de
http://www.fmi.uni-jena.de/ada.html - Informationen zum Kolloquium
Die Informatik-Pionierin Ada Countess of Lovelace steht im Mittelpunkt eines Kolloquiums am 10. Deze ...
Foto: Anne Günther/FSU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Informationstechnik
regional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Die Informatik-Pionierin Ada Countess of Lovelace steht im Mittelpunkt eines Kolloquiums am 10. Deze ...
Foto: Anne Günther/FSU
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