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11.12.2002 00:00

Wie viele Arzneimittelinnovationen verträgt Deutschland?

Dipl. Biol. Sandra Nelles Wissenschaftliche Referentin Sandra Nelles
Institut für Empirische Gesundheitsökonomie

    Burscheider Fachgespräches des Instituts für Empirische Gesundheitsökonomie unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Reinhard Rychlik zum Thema Arzneimittelinnovationen.

    Im November 2002 führte das Institut für Empirische Gesundheitsökonomie in Burscheid erneut die "Burscheider Fachgespräche" durch. Der Einladung durch den Leiter des Instituts, Prof. Dr. Dr. Reinhard Rychlik, waren zahlreiche Experten aus Pharmaindustrie, Krankenkassen und Verbänden sowie Forschung, Lehre und Politik gerne gefolgt. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Professor Rychlik mit einem Grußwort an die Gäste und der Feststellung, das im Rahmen dieses Experten- und Kontaktsymposium auch diesmal wieder ein hochaktuelles Thema in den Mittelpunkt des Gespräches gestellt würde: Wie viele Arzneimittelinnovationen verträgt Deutschland? - die momentane Diskussion in der Gesundheitspolitik spiegelt nach Ansicht von Professor Rychlik die Aktualität des Themas wider. Professor Dr. Albert Wertheimer, Leiter der School of Pharmacy an der Temple Universitiy Philadelphia, der eigens für diese Veranstaltung aus den USA angereist war, referierte anschließend zum Thema "How many innovative drugs do we need". Im zweiten Vortrag stellte Dr. Marcel Mangen, Geschäftsführer der Janssen-Cilag GmbH, das Ergebnis der Janssen-Cilag Bevölkerungsstudie vor.
    Derzeit hört man häufig von "Scheininnovationen" die viel kosten und nicht besser wirken als bereits bewährte Arzneimittel. Dies darf jedoch nicht den Blick für die wirklichen Innovationen verstellen. Moderne Arzneimittel können heute bei einer Vielzahl von Erkrankungen zu erheblichen Therapiefortschritten führen. Die gesetzliche Krankenversicherung kann und darf auf Arzneimittelinnovationen nicht verzichten. Dazu Professor Wertheimer: "Wer aus Kostendämpfungsgründen Arzneimittel-Innovationen beschränkt, beeinträchtigt die optimale Patienten-
    versorgung." Die Weiterentwicklung und der Erfolg von Arzneimitteln seien oftmals nur in kleinen Schritten erkennbar. Aus Angst vor höheren Kosten die so genannten Me-Too-Produkte aus der Erstattung durch die Krankenversicherungen auszuschließen, hält Professor Wertheimer für völlig verfehlt. Innovationen zu verhindern führe in der Konsequenz zu einer Demotivierung der Forschung und behindere den Wettbewerb und die Entwicklung neuer erfolgreicher Therapieformen.
    Dr. Marcel Mangen präsentierte in seinem Vortrag das Ergebnis der Janssen-Cilag Bevölkerungstudie "Der Patient vor der Wahl - Durch mehr Wissen zu mehr Verantwortung". Die Studie, die Teil der Delphi-Studienreihe von Janssen-Cilag ist, geht den Fragen "Wie beurteilt die deutsche Bevölkerung die Entwicklung des Gesundheitswesens? Welche Wünsche und Forderungen gibt es für die Zukunft?" nach. Das Fazit von Dr. Mangen lautete: "Die Bevölkerung ist bereit mehr Verantwortung zu übernehmen und fordert im Gegenzug mehr Wissen und mehr Wahlmöglichkeiten." Die Studie zeige deutlich, dass es gerade für die Patienten wichtig ist, an Innovationen teilhaben zu können und dass gerade innovative Therapieverfahren bei der Bevölkerung einen sehr hohen Stellenwert einnehmen. Die repräsentative Umfrage belege, dass ein Drittel der Befragten bereit sei, für individuell wählbare Leistungen höhere Beiträge zu zahlen.
    Die Vorträge wurden im Anschluss durch das Fachpublikum diskutiert. Einig waren sich Vertreter aus Politik, Krankenkassen und Pharmaindustrie darüber, dass eine offenerer Umgang mit diesem Thema und eine größere Miteinbeziehung der Versicherten der erste Schritt in die richtige Richtung sei. Die Innovationen der forschenden Arzneimittelhersteller haben in den vergangenen Jahren die Behandlung von Erkrankungen kontinuierlich verbessert oder gar erst ermöglicht.


    Weitere Informationen:

    http://www.ifeg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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