Stellungnahme der DGAUM zum Editorial „Flüchtlingsfiasko, Sozialpolitik und Arbeitsmedizin“ in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift ASU
Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) e.V. distanziert sich in jeglicher Form von dem in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin. Zeitschrift für Prävention (ASU)“ veröffentlichten Editorial (ASU 12/2015, S.851 ff.). Der Vorstand der DGAUM missbilligt die dort publizierten Inhalte und dargestellten Aussagen auf das Nachdrücklichste.
Die DGAUM ist als wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft seit 50 Jahren Organpartner der Zeitschrift ASU, die im Verlagshaus Gentner, Stuttgart, erscheint. Damit ist die Zeitschrift auch das wissenschaftlich-publizistische Organ der Fachgesellschaft. Die Partnerschaft mit dem Gentner Verlag hat die DGAUM immer in der Überzeugung mitgetragen, dass die Zeitschrift ASU für einen undogmatischen, offenen und wissenschaftlich fundierten Diskurs in den Fachgebieten von Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und klinischer Umweltmedizin steht und zudem neben der Ausgewogenheit von Meinungen auch dem Prinzip der Neutralität von Wissenschaft verpflichtet ist. Anspruch der Wissenschaft muss es sein, mit den dort gewonnen Ergebnissen und Erkenntnissen ganz unterschiedliche Akteure der öffentlichen und veröffentlichten Meinungsbildung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowohl fachlich als auch substanziell zu beraten und zu überzeugen. Nach Auffassung des Vorstandes der DGAUM hat eine wissenschaftliche Zeitschrift in diesem Kontext deshalb ein interdisziplinäres Forum der wissenschaftlichen Diskussion zu sein. Denn wie kaum ein anderes ärztliches Fachgebiet müssen sowohl die Arbeitsmedizin als auch die Umweltmedizin sich individualmedizinischen und populationsbezogenen Fragen und Aspekten ebenso stellen, wie den weiter darüber hinaus gehenden natur- und sozialwissenschaftlichen Erkenntnisinteressen. Dies ist unabdingbare Voraussetzung dafür, den Menschen mit seinen individuellen Möglichkeiten und Grenzen in den jeweiligen Arbeits- und Lebenskontexten zu verstehen und ärztlich handelnd gerecht zu werden und Betriebe zu gesundheitsbezogenen Fragen zu beraten.
Mit seinem Editorial „Flüchtlingsfiasko, Sozialpolitik und Arbeitsmedizin“ verletzt der Autor, der stellvertretende Chefredakteur der Zeitschrift ASU, Professor Dr. med. habil. Michael Kentner, nach Meinung des Vorstandes der DGAUM diese Prinzipien auf das Gröbste. Die im Editorial publizierten Aussagen stellen eine private, einseitige und politische Meinung vor. Zudem ist der Bezug zum Fachgebiet Arbeitsmedizin marginal. Insofern wird nach Auffassung des gesamten Vorstandes der DGAUM hier das Editorial dieser wissenschaftlichen Zeitschrift ausschließlich zu einer einseitigen Meinungsäußerung missbraucht. Dies ist nachdrücklich zu missbilligen. Der Vorstand behält sich weitere Schritte bezüglich der Organpartnerschaft mit dem Gentner Verlag vor.
Der Vorstand der DGAUM
Prof. Dr. med. Hans Drexler
Präsident
Prof. Dr. med. Stephan Letzel
Vizepräsident
Prof. Dr. med. Gabriele Leng
Schriftführerin
Privatdozent Dr. med. Stephan Weiler
Schatzmeister
Prof. Dr. med. Thomas Brüning
Mitglied im Vorstand
Prof. Dr. med. Thomas Kraus
Mitglied im Vorstand
Prof. Dr. med. Dennis Nowak
Mitglied im Vorstand
Prof. Dr. Christoph Oberlinner
Mitglied im Vorstand
Prof. Dr. med. Elke Ochsmann
Mitglied im Vorstand
Prof. Dr. med. Monika A. Rieger
Mitglied im Vorstand
Dr. med. Andreas Tautz
Mitglied im Vorstand
Dr. phil. Thomas Nesseler
Hauptgeschäftsführer
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie, Umwelt / Ökologie
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).