Im BMBF-geförderten Projekt InPreS (InPreS - Interactive Premergency System) wird ein raumgebundenes, technisches Assistenzsystem zur Unterstützung von Menschen mit Demenz und zur Entlastung von deren Angehörigen entwickelt. In einer Testwoche wurde das System auf Systemtauglichkeit und Nutzerakzeptanz untersucht.
Im Sinne einer partizipatorischen Nutzereinbindung wurde die Expertise von potenziellen Nutzern – pflegenden Angehörigen und interessierten Senioren – genutzt, um Rückkoppelung sowohl zu Pflegeszenarien als auch zur Nutzung von exemplarischen Anwendungen zu bekommen. Vor diesem Hintergrund standen langjährige Mitglieder des Komitees für Zukunftstechnologie zur Verfügung, um in einer Testwoche im Wohnstift Hallerwiese das InPres-System auf Systemtauglichkeit sowie Nutzerakzeptanz zu testen. Beispielsweise wurde ein Szenario simuliert, um verschiedene Erinnerungsfunktionen sowohl für pflegende Angehörige als auch für die gepflegte Person selbst zu simulieren. Dabei spielt etwa die Erinnerung an offenstehende Fenster, Medikamenteneinnahme, Termine und den Haustürschlüssel eine wichtige Rolle. Neben der unmittelbaren Einschätzung der Nutzerakzeptanz ist die allgemeine Akzeptabilität einer technologischen Dienstleistungsidee von wichtiger Bedeutung. Diesbezüglich konnten in einem Expertenworkshop Ethik sowohl namhafte Experten als auch potenzielle Nutzer eingeladen werden, um ethische Fragen hinsichtlich bestimmter Nutzerszenarien zu untersuchen.
Es stellte sich heraus, dass eine Nutzung von InPreS immer ein Abwägen zwischen dem Recht auf Autonomie einerseits und dem Gebot des Wohltuns und der Pflicht des Nichtschadens andererseits darstellt- sowohl aus Sicht des Menschen mit Demenz als auch des pflegenden Angehörigen. Der Gesellschaft kommt die Aufgabe zu, ein technisches Assistenzsystem bezahlbar und als Ergänzung zu vorhandenen Versorgungsformen zur Verfügung zu stellen – während die Entscheidung zur Nutzung von den Betroffenen selbst getroffen werden muss.
Für Studenten des Studiengangs PflegeDual 2 diente die Veranstaltung als Einführung zu den Vorlesungen „Projektmanagement“ und als Hinführung zum Thema „Sturzprävention“. Nach einer kurzen Präsentation zum Vorgehen in Projekt InPreS und den verwendeten Methoden trugen sie anschließend zur Verbesserung des Algorithmus des 3D Sensors zur Sturzerkennung bei: Hierzu simulierten sie verschiedene Stürze, welche vom 3D Sensor aufgezeichnet wurden.
Das Forschungsinstitut IDC der Wilhelm Löhe Hochschule mit den Projektmitarbeitern Alexandra Bronnhuber, Peter Jaensch sowie Prof. Jürgen Zerth übernimmt in diesem Projekt die sozioökonomische Begleitung sowohl hinsichtlich der Nutzerakzeptanz als auch bezüglich der gesundheitsökonomischen Einschätzung möglicher Nutzungs- und Nachfrageeffekte.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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