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22.10.2015 15:28

Internationales Dopingsymposium in Nürnberg: Wie ehrlich kann der Leistungssport noch sein?

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Standort Nürnberg

    Lance Armstrong und Ben Johnson haben es getan, andere prominente Sportler ebenfalls. Unbescholtene stehen deshalb ständig unter Verdacht. Wie ehrlich kann der Leistungssport überhaupt noch sein? Ein hochrangig besetztes internationales Symposium am 23. Oktober 2015 in Nürnberg widmet sich dem brisanten Thema Doping. Experten aus Medizin, Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften und den Medien diskutieren im Rahmen der Nürnberger Paul-Ehrlich-Tage, welche Chancen auf Sauberkeit der Leistungssport überhaupt noch hat – eine aktuelle Bestandsaufnahme zur Dopingaufklärung und Dopingprävention in Deutschland.

    „Doping ist ein medizinisch-wissenschaftliches und ein gesellschaftliches Problem, das wir nur gemeinsam bearbeiten können. Dafür bietet das Nürnberger Symposium eine ideale Plattform“, erklärt Professor Dr. Fritz Sörgel, Leiter des Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung IBMP, Heroldsberg, der das Symposium initiiert hat. Mitveranstalter sind die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Nürnberg und das Klinikum Nürnberg.

    Freiburg war Hochburg der Dopingaktivitäten / Endbericht kommt 2016

    Im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht seit Jahren die Freiburger Evaluationskommission Sportmedizin, die den Doping-Vorwürfen gegen Sportmediziner der Universität Freiburg, die bis in die fünfziger Jahre zurückreichen, nachgeht und dabei massive Widerstände überwinden musste. „Wir führen letzte Zeitzeugengespräche und arbeiten an den Einzelgutachten, sind aber bis zum Arbeitsende strikt an die Vertraulichkeit gebunden “, sagt die Kriminologin Prof. Dr. Letizia Paoli, Universität Leuven, die die Kommission leitet. Der Endbericht wird 2016 veröffentlicht, doch schon jetzt ist klar, dass Freiburg über Jahrzehnte eine Hochburg illegaler und wissenschaftlich gesteuerter Dopingpraktiken in Westdeutschland war.

    Das Nürnberger Symposium will Lehren aus der Vergangenheit ziehen, richtet aber den Blick auch nach vorne. Die kritischen Fragen lauten: Ist Doping überhaupt noch in den Griff zu bekommen, wenn es wissenschaftlich gesteuert wird und nicht nachgewiesen werden kann? Welche aufputschenden Substanzen und Methoden sind messbar, welche Leistungssteigerungen müssen Anlass für einen Verdacht sein? Und wie bekämpft man möglichst effektiv das kriminelle Umfeld? Diese Erkenntnisse sollten auch Grundlage des Anti-Doping-Gesetzes in Deutschland sein, das derzeit diskutiert wird, und das ebenfalls Gegenstand des Symposiums ist.

    Dopingaufklärung: Journalisten kämpfen gegen die Mauer des Schweigens

    Die Aufdeckung der Dopingvorgänge wäre ohne Journalisten, die sich jahrelang intensiv mit dem Thema beschäftigen, nicht denkbar. Dabei treffen sie im In- und Ausland auf eine Mauer des Schweigens und der Lüge und müssen nicht selten autoritäre Systeme überwinden.

    In Nürnberg berichten journalistische Experten aus Zeitung und Fernsehen über ihre zum Teil leidvollen Erfahrungen. Ergänzt wird dies durch die wissenschaftliche fundierte Einschätzung von Soziologen und Kriminologen, welche Konstellationen in Sport, Medizin, Politik und Gesellschaft den systematischen Einsatz von Dopingmitteln fördern.

    Das Klinikum Nürnberg ist eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Deutschland und bietet das gesamte Leistungsspektrum der Maximalversorgung an. Mit rund 2.370 Betten an zwei Standorten (Klinikum Nord und Klinikum Süd) und 6.200 Beschäftigten versorgt es 100.000 stationäre und knapp 100.000 ambulante Patienten im Jahr. Zum Klinikverbund gehören drei weitere Krankenhäuser des Landkreises Nürnberger Land.

    Das Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung (IBMP) in Heroldsberg ist ein international renommiertes Arzneimittelforschungsinstitut mit Schwerpunkten im Bereich Antibiotika, biotechnologische Arzneimittel und Generika. Seit seiner Gründung im Jahr 1986 war das Institut an fast 500 klinischen Studien beteiligt und hat 250 Nachweisverfahren für Arznei- oder Drogenstoffe entwickelt. Weiteres Forschungsthema ist der analytische Nachweis von Drogen und Dopingmitteln. Für die Analytik kommen modernste Methoden der Massenspektrometrie zum Einsatz.

    Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Nürnberg wurde 2014 gegründet und ist zweiter Standort der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg. Es arbeitet dabei mit dem Klinikum Nürnberg zusammen. In Nürnberg werden jährlich 50 Medizin-studierende ausgebildet. Das Curriculum orientiert sich eng an der Ausbildung der amerikanischen Mayo-Medical School. Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität kooperiert zudem mit weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland.

    Ansprechpartner:

    Professor Dr. Fritz Sörgel,

    Direktor des Instituts für Medizinische und Pharmazeutische Forschung, Nürnberg

    E-Mail: Fritz.Soergel@ibmp.net

    Dr. Annette Tuffs: 0151 2533 0935

    Leiterin Unternehmenskommunikation, Pressesprecherin, Klinikum Nürnberg
    und Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Nürnberg
    E-Mail: Annette.Tuffs@klinikum-nuernberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dopingsymposium.de
    http://www.ipmb.net
    http://www.klinikum-nuernberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Sportwissenschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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