idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.12.2015 10:36

Orientierung in der Logistik / Datengrundlage für den „Logistikatlas Hessen“

Nicola Veith Pressestelle
Frankfurt University of Applied Sciences

    Das Bundesland Hessen hat aufgrund seiner zentralen Lage innerhalb Deutschlands und der Europäischen Union eine hohe Relevanz für die Logistikbranche, für logistische Prozesse und für logistikbezogene Mobilität. Um Entscheidern von öffentlichen Institutionen, Handel, Industrie, Logistikdienstleistern und Verbänden die notwendigen Informationen für Logistik-Projekte bereitzustellen, arbeiten Wissenschaftler(innen) der fünf staatlichen hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie der Hochschule für Gestaltung an einem „Logistikatlas Hessen“.

    Betriebswirtschaftliche, verkehrs- oder infrastrukturpolitische Entscheidungen mit engem Bezug zur Logistik werden von einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure getroffen. Unternehmer treffen Standortentscheidungen für ein Logistikzentrum, Planungsverbände bewerben und vermarkten Gewerbegebiete, Kommunalpolitiker lenken Verkehrsprojekte. Für die Entscheidungsfindung benötigen diese Akteure eine Vielzahl unterschiedlicher Daten, etwa ortsbezogene Nachfragemengen, Verkehrsflussdaten oder infrastrukturelle Kapazitäten. Ein Teil der Daten ist in ausreichendem Detaillierungsgrad vorhanden, z. B. Verkehrsflussdaten auf Bundesautobahnen. Der Großteil der benötigten Informationen ist jedoch entweder nicht existent oder nicht ohne weiteres verfügbar. Diese Lücke soll der „Logistikatlas Hessen“ schließen. Er stellt Entscheidungsträgern detaillierte, orts- und raumbezogene Daten zur Verfügung, mit denen sich entsprechende Entscheidungen mit lokalem oder regionalem Bezug zuverlässig treffen lassen.

    Ein erstes Projekt zum „Logistikatlas Hessen“ wurde vor kurzem abgeschlossen. In diesem Projekt, das aus dem Innovationsfonds des House of Logistics and Mobility (HOLM) gefördert wurde, widmeten sich die Forscher(innen) der beteiligten Hochschulen einer empirischen Untersuchung, mit deren Hilfe der Bedarf an logistischen Daten und damit auch die Notwendigkeit eines Logistikatlas abgeleitet werden sollte. Zum einen wurden verfügbare Datenquellen gesammelt, aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Zum anderen wurden Interviews mit 44 Expertinnen und Experten aus Hessen – potenziellen Nutzer(inne)n – zu relevanten Entscheidungsfragestellungen hinsichtlich logistischer Aspekte geführt und die dafür erforderlichen Daten in einem „Decision Dictionary“ erfasst.

    Projektleiter des Vorhabens war Prof. Dr. Michael Huth von der Hochschule Fulda. Durchgeführt wurde es aber – und damit zeigt sich die Verbundenheit der hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften – von gleich zehn Logistikprofessorinnen und -professoren. „Diese Kooperation wäre ohne die zentrale Plattform HOLM als Haus und Fonds nicht realisiert worden“, ist sich Professor Huth sicher. Und Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke von der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) betont: „Dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Darmstadt, Frankfurt, Friedberg, Fulda und Wiesbaden mit ihren guten Beziehungen zu Akteuren im Logistikbereich an dem Projekt mitarbeiteten, gewährleistet die flächendeckende Erhebung für das gesamte Bundesland. So können wir nicht nur Daten für einzelne Regionen bereitstellen, sondern hessenweit, und zwar in dem Detaillierungsgrad und mit dem Raumbezug, der für eine zielgerichtete Entscheidung notwendig ist.“

    Ein Teil des Projekts wurde an der Frankfurt UAS von Prof. Dr. Susanne Koch, Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke und Prof. Dr. Kirstin Zimmer durchgeführt. Ein weiterer Baustein des Projekts wird in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der Frankfurt UAS realisiert. Patricia Müllner, die an der Frankfurt UAS Geoinformation und Kommunaltechnik studiert, ergänzt bis Ende März 2016 im Rahmen ihrer Masterarbeit den Logistikatlas um eine Kartenkomponente. Dabei greift sie auf Daten zurück, die im Rahmen des Logistikatlas-Forschungsprojekts erhoben wurden und stellt diese in digitalen Karten dar. Müllner hat zunächst ein Anforderungsmodell erarbeitet, das festlegt, welche Prozesse mit digitalisierten Daten unterstützt werden sollen. Im Anschluss entwirft sie eine Systemarchitektur auf Basis von bestehenden Geobasisdaten, u.a. dem Straßennetz oder Firmenstandorten, und eigenen Komponenten. Betreut wird die Arbeit von Prof. Dr.-Ing. Robert Seuß.

    Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 3: Wirtschaft und Recht, Prof. Dr. Susanne Koch, Telefon: 069/1533-2301, E-Mail: sukoch@fb 3.fra-uas.de; Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Telefon: 069/1533-3870, E-Mail: schocke@fb 3.fra-uas.de; Prof. Dr. Kirstin Zimmer, Telefon: 069/1533-3892, E-Mail: zimmerk@fb 3.fra-uas.de; Fachbereich 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik, Prof. Dr.-Ing. Robert Seuß, Telefon: 069/1533-2358, E-Mail: seuss@fb 1.fra-uas.de

    Informationen zu Forschungsprojekten des Zentrums für Logistik, Mobilität und Nachhaltigkeit (ZLMN) der Frankfurt UAS unter: http://www.zlmn.de

    Der Abschlussbericht des Gemeinschaftsprojekts wurde vor kurzem veröffentlicht. Er steht auf dem Homepages der beteiligten Hochschulen als Download zur Verfügung.

    Rückfragen zum Projekt können bei allen beteiligten Hochschulen gestellt werden. Ansprechpartner für das Projekt ist Prof. Dr. Michael Huth, Hochschule Fulda, Fachbereich Wirtschaft, Leipziger Straße 123, 36037 Fulda.


    Weitere Informationen:

    http://www.zlmn.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wissenschaftler
    Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).