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16.12.2015 13:18

Stones auf Stein: Beton als Datenspeicher für Musik (BAM-Pressemitteilung Nr. 14/2015)

Dr. Ulrike Rockland Pressestelle
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)

    Nicht Vinyl oder Polycarbonat, woraus Compact Discs hergestellt werden, wählte Ricardo Kocadag aus der Abteilung Bauwerksicherheit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) als Speichermedium für den Song „(I can’t get no) Satisfaction“ von den Rolling Stones, sondern Ultrahochleistungsbeton (UHPC), in Form einer Betonschallplatte.

    UHPC ist ein Gemisch aus Zement, Gesteinskörnung, Zusatzstoffen, Zusatzmitteln und Wasser. Als Massenbaustoff ist er vielseitig einsetzbar für den Bau von Brücken oder Gebäuden. Nun hat Beton eine neue Eigenschaft bekommen: Er kann für die Herstellung von Datenträgern – beispielsweise als Schallplatte genutzt werden.

    Dazu wurde die Oberfläche von Ultrahochleistungsbeton mit neuen Eigenschaften ausgestattet, die über den herkömmlichen Anwendungsbereich als Baustoff hinausgehen und diesen ergänzen. Diese Oberflächenfunktionalisierung auf mikrostruktureller Ebene gestattet nun auch die Speicherung von Daten auf UHPC und deren Wiedergabe.

    „Mit dieser Schallplatte aus Ultrahochleistungsbeton wollen wir zeigen, dass durch eine Funktionalisierung von Oberflächen die Eigenschaften von Werkstoffen an ihre jeweilige Anforderung und Anwendung angepasst werden können. Die UHPC-Schallplatte zeigt, dass Beton mehr kann, als es ihm seine derzeitige baupraktische Anwendung abverlangt“, erklärt Ricardo Kocadag.

    „Unsere Ultrahochleistungsbeton-Schallplatte ist auf jedem herkömmlichen Plattenspieler abspielbar – und das in hervorragender Qualität“, ergänzt Dr. Götz Hüsken, der bei der Verfahrensoptimierung mitwirkte.

    Betone und ihre innovativen Weiterentwicklungen wie Ultrahochleistungsbetone sind wichtige Themen in der BAM. Dazu zählen nicht nur Fragen zur Bewertung der Sicherheit und Dauerhaftigkeit dieser Baustoffe sondern auch zu deren neuen Anwendungsbereichen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BAM im Bereich Bauwerkssicherheit forschen beispielsweise daran, wie durch Zugabe von Fließmitteln, Feinstfüllern und reaktiven Zusatzstoffen besondere Eigenschaften des Ultrahochleistungsbetons „eingestellt“ werden können. So können sie beispielsweise beliebige Strukturen bis in die Mikroebene fehlerfrei abformen, wodurch eine dauerhafte Funktionalisierung der Betonoberflächen möglich wird, so wie bei der Schallplatte Der Beton erhält auf diese Weise seine besondere Eigenschaft.

    Seit mehr als 100 Jahren entwickelt und validiert die BAM Analyseverfahren, Prüfverfahren und Bewertungsmethoden sowie Modelle und erforderliche Standards. Die BAM arbeitet für eine ausgeprägte Sicherheitskultur in Deutschland und Sicherheitsstandards, die auch in Zukunft höchsten Anforderungen genügen. Sicherheit macht Märkte.

    Kontakt:
    Dr. rer. nat. Ulrike Rockland
    Pressesprecherin
    Telefon: +49 30 8104-1003
    E-Mail: presse@bam.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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