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18.12.2015 09:53

Sechs neue Mitglieder in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur

Petra Plättner Öffentlichkeitsarbeit
Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz

    Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur hat in ihrer letzten Sitzung sechs neue Mitglieder aufgenommen. Zu den ordentlichen Mitgliedern zählen nun die Ökologin Katrin Böhning-Gaese sowie die Autorinnen Daniela Danz, Jenny Erpenbeck und Yoko Tawada. Der Musikhistoriker Thomas Betzwieser und die Strafrechtlerin Tatjana Hörnle wurden zu korrespondierenden Mitgliedern gewählt.

    Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese ist seit 2010 Professorin am Institut für Ökologie, Evolution und Diversität an der Goethe-Universität Frankfurt und Direktorin des Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Ihr Studium der Biologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen beendete sie 1993 mit einer Promotion im Bereich Ornithologie. Anschließend war sie bis 1996 Postdoc am Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie (Vogelwarte Radolfzell) und bis 2001 DFG Heisenberg-Stipendiatin an der RWTH Aachen am Lehrstuhl für Zoologie und Tierphysiologie. 1999 habilitierte Böhning-Gaese sich in Tübingen mit der Arbeit ›Mikro- und makroökologische Ansätze zum Verständnis von Artengemeinschaften‹. Zwei Jahre später folgte sie dem Ruf an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wo sie bis 2010 als Professorin für Ökologie tätig war.
    Katrin Böhning-Gaese hat sich im Zuge zahlreicher internationaler Forschungsprojekte weltweit vernetzt. Sie war und ist in Gremien der DFG aktiv und wurde in die Leitungsgremien internationaler Programme zur Biodiversitätsforschung gewählt, z.B. ›Map of Life‹ oder das ›DIVERSITAS bioDISCOVERY Core Project‹.
    Ordentliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

    Dr. Daniela Danz lebt als freie Autorin in Kranichfeld und leitet seit 2013 das Schillerhaus in Rudolstadt. Sie studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Tübingen, Prag, Berlin, Leipzig und Halle und promovierte über den Krankenhauskirchenbau der Weimarer Republik. Bekannt wurde sie mit ihrem ­Roman ›Türmer‹, Essays zur ­Poetik und den Gedicht­bänden ›Serimunt‹, ›Pontus‹ und ›V‹. Für Letztgenannte wurde sie unter anderem 2014 mit dem Rainer-Malkowski-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ausgezeichnet, 2016 ist sie Stipendiatin der Deutschen Akademie Rom, Casa Baldi. Darüber hinaus engagiert Sie sich in der Förderung des literarischen Nachwuchses: 2010 gründete sie die internationale Schüler­textwerkstatt ›svolvi‹ und nimmt seit demselben Jahr einen Lehrauftrag an der Universität Hildesheim wahr.
    Ordentliches Mitglied der Klasse der Literatur und der Musik

    Jenny Erpenbeck ist Schriftstellerin und Regisseurin, gebürtig aus Ost-Berlin. Nach einer Buchbinderlehre begann sie 1987 ein Studium der Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin. Dieses gab sie nach der Wende auf, um an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin Musiktheaterregie zu studieren. Nach dem Abschluss 1994 arbeitete sie als Regieassistentin am Opernhaus Graz, wo sie ab 1997 eigene Inszenierungen übernahm. Anschließend inszenierte sie als freischaffende Regisseurin an verschiedenen Häusern in Deutschland und Österreich, u.a. an der Berliner Staatsoper. In den 1990er-Jahren begann Erpenbeck ihre Karriere als Schriftstellerin von Romanen und Theaterstücken, es erschienen u.a. die ›Geschichte vom alten Kind‹ (1999), ›Heimsuchung‹ (2008) und ›Aller Tage Abend‹ (2012). Seitdem wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter u.a. mit dem Schubart-Literaturpreis (2013), dem Joseph-Breitbach-Preis (2013) sowie dem Hans-Fallada-Preis (2014) und dem Independent Foreign Fiction Prize (2015). Für ihren letzten Roman ›Gingen, ging, gegangen‹ wurde sie 2015 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
    Ordentliches Mitglied der Klasse der Literatur und der Musik

    Dr. Yoko Tawada lebt als Schriftstellerin in Berlin. Nachdem sie in Tokio bereits Literaturwissenschaft studiert hatte, nahm sie 1982 an der Universität Hamburg ein Studium der Germanistik auf und promovierte bei Sigrid Weigel. Seit 1987 publiziert sie in deutscher und seit 1992 in japanischer Sprache Essays, Prosa, Theaterstücke, Hörspiele und Lyrik. Tawadas Literatur zeichnet sich durch ungewöhnliche Wortgefüge und Satzkonstruktionen aus, die konventionalisierte Bedeutungszusammenhänge fremdartig erscheinen lassen. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen zählen u.a. der Adelbert-von-Chamisso-Preis (1996) und die Goethe-Medaille (2005). Zuletzt hatte sie 2011 als Erste die neu gegründete Hamburger Gastprofessur für Interkulturelle Poetik inne, war 2012 Writer-in-Residence an der Sorbonne in Paris und 2015 Distinguished DAAD Chair for contemporary poetics an der New York University.
    Ordentliches Mitglied der Klasse der Literatur und der Musik

    Prof. Dr. Thomas Betzwieser ist seit 2012 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. das europäische Musiktheater, Christoph W. Gluck, digitale Edition, musikalischer Exotismus sowie die ›Mannheimer Schule‹. Nach dem Studium der Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der Universität Heidelberg wurde er 1989 dort promoviert. Anschließend war Betzwieser wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikwissenschaft der Freien Univerisität Berlin, DAAD-Stipendiat in Paris und Forschungsstipendiat der DFG. Es folgte eine Tätigkeit als Lecturer in Music an der University of South­hampton, während der er 2000 seine Habilitation an der Freien Universität Berlin abschloss. 2001 erfolgte die Berufung auf eine Professur für Musikwissenschaft an der Universität Bayreuth, die er bis 2012 inne hatte. Thomas Betzwieser leitet seit 2009 das Projekt ›OPERA – Spektrum des europäischen Musiktheaters in Einzeleditionen‹ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz. Er ist u.a. Vorsitzender von RISM (Répertoire Internationale des Sources Musicales), Arbeitsgruppe Deutschland, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Historischen Instituts Rom und Mitglied der Akademie für Mozart-Forschung, Stiftung Mozarteum Salzburg.
    Korrespondierendes Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse

    Prof. Dr. Tatjana Hörnle ist seit 2009 Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung an der Humboldt-Universität Berlin. Sie studierte Rechtswissenschaft in Tübingen (erstes juristisches Staatsexamen 1988), Berlin (zweites juristisches Staatsexamen 1991) und New Jersey ­(Master of Arts in Criminal Justice 1993). 1998 wurde sie an der Juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert (Prädikat ›summa cum laude‹); 2003 erfolgte ihre Habilitation dort. Von 2004 bis 2009 hatte Hörnle den Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum inne. Rufe an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an die Ludwig-Maximilians-Universität München lehnte sie 2012 und 2013 ab. Tatjana Hörnle ist Mitglied des Fachbeirats des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg, des Fachkollegiums Rechtswis­senschaft der DFG sowie des Beirats der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden. Vor kurzem wurde sie zum ordentlichen Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie gewählt.
    Korrespondierendes Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse


    Weitere Informationen:

    http://www.adwmainz.de


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    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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