idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.12.2015 11:21

Europäischer Forschungspreis für Informatik-Professor Bernd Finkbeiner

Friederike Meyer zu Tittingdorf Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Der Informatiker Bernd Finkbeiner wird als erster Professor der Universität des Saarlandes mit dem hochdotierten ERC Consolidator Grant der Europäischen Union ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit einer Förderung in Höhe von zwei Millionen Euro verbunden. Bernd Finkbeiner wird damit Methoden für die automatische Programmsynthese erforschen. Das Ziel ist es, Software vollautomatisch zu erzeugen, ohne dass ein menschlicher Programmierer auch nur eine einzige Zeile Programmcode schreiben muss. Die so erstellten Computerprogramme sollen zudem garantiert fehlerfrei sein. Dies ist besonders für sicherheitskritische Software wichtig, etwa um autonome Fahrzeuge zu steuern.

    Wenn die Software von Autos, Flugzeugen oder Industrierobotern Programmierfehler enthält, kann das für Menschen lebensgefährlich werden. Der Informatiker Bernd Finkbeiner erforscht Methoden, mit denen solche kritischen Systeme künftig einfacher und sicherer programmiert werden können. „Durch die automatische Programmsynthese wird der Systementwickler von der Bürde befreit, alle Details von vornherein festlegen zu müssen. Er kann sich vielmehr auf die übergeordneten Ziele und die Anforderungen des Systems konzentrieren“, erläutert Finkbeiner. Hierzu werden die Anforderungen in einer mathematischen Spezifikationssprache formuliert. Die Synthesemethode sorgt automatisch dafür, dass der Programmcode allen Anforderungen genügt und reglementiert die offenen Details in geeigneter Weise. „Durch die Automatisierung können neue Systeme deutlich effizienter als bisher entwickelt werden. Die Korrektheit des Systems muss zudem nicht noch separat nachgewiesen werden“, nennt Bernd Finkbeiner als Vorteil der neuen Methode.

    Die automatische Programmsynthese lässt sich zum Beispiel für Industriesteuerungen, die auf verschiedene Systeme verteilt sind, einsetzen. Auch für die Steuerung von autonomen Fahrzeugen ist sie von Bedeutung. „Wenn ein autonomes Fahrzeug auf der Autobahn die Spur wechselt, muss es wissen, wie der Abstand zu den umliegenden Fahrzeugen ist und mit welcher Geschwindigkeit diese herannahen. Dafür müssen zahlreiche Details in kürzester Zeit über Sensoren erfasst und von der Software ausgewertet werden. Viele Manöver erfordern außerdem, dass sich die Fahrzeuge untereinander abstimmen“, sagt Finkbeiner. Mit der von ihm erforschten Methode kann ein Entwickler erkennen, ob eine bestimmte Systemarchitektur oder eine Kombination von verschiedenen Anforderungen die Sicherheit des Systems gefährden könnte. „Auf diese Weise kann man schon in frühen Phasen des Systementwurfs teure Fehlentwicklungen vermeiden. Der Entwickler kann genau sehen, unter welchen Umständen die Sicherheit des Systems gefährdet wäre. Auf diese Situation kann er dann schon im Vorfeld passend reagieren“, erläutert der Informatikforscher.

    Mit den Fördermitteln der Europäischen Union in Höhe von zwei Millionen Euro will Bernd Finkbeiner neue Stellen für Doktoranden und promovierte Wissenschaftler schaffen. Diese werden im Rahmen des Forschungsprojekts „OSARES“ (Output-Sensitive Algorithms for Reactive Synthesis) an Methoden zur Synthese korrekter Systeme arbeiten.

    Mit den ERC Consolidator Grants fördert der Europäische Forschungsrat (ERC) herausragende Wissenschaftler allein auf Basis der wissenschaftlichen Exzellenz des Antragstellers und der Vorreiterrolle des Forschungsantrags. Sie werden beim Ausbau ihrer Forschungsgruppen unterstützt und können eigene Forschungsvorhaben vorantreiben.

    Pressefoto unter: www.uni-saarland.de/pressefotos

    Fragen beantwortet:

    Prof. Dr. Bernd Finkbeiner
    Forschungsgruppe Reaktive Systeme
    Universität des Saarlandes
    Tel.: +49 681 302 5632
    E-Mail: finkbeiner@cs.uni-sb.de


    Weitere Informationen:

    http://www.react.uni-saarland.de
    https://erc.europa.eu/consolidator-grants/german
    http://www.uni-saarland.de/pressefotos


    Bilder

    Informatik-Professor Bernd Finkbeiner
    Informatik-Professor Bernd Finkbeiner
    das bilderwerk - bellhäuser
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Informatik-Professor Bernd Finkbeiner


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).