idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.01.2016 09:08

Neues Forschungsnetzwerk geht Verschwörungstheorien auf den Grund

Antje Karbe Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Die Universität Tübingen koordiniert COST Action „Comparative Analysis of Conspiracy Theory“

    Die Ukraine-Krise, die erste Mondlandung oder der Terroranschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo haben alle eines gemein: Um sie ranken sich zahlreiche Mutmaßungen und Gerüchte. Das kürzlich ins Leben gerufene Forschungsnetzwerk "Comparative Analysis of Conspiracy Theory", das von Professor Michael Butter vom Englischen Seminar der Universität Tübingen koordiniert wird, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Ursprung und die Wirkungsmechanismen von solchen Verschwörungstheorien im europäischen Raum zu ergründen. Manche dieser Spekulationen sind harmlos oder amüsant, andere wiederum gefährlich: „Verschwörungstheorien können zur Radikalisierung von Extremisten beitragen, Spannungen zwischen Nationen befeuern und das Vertrauen in demokratische Institutionen und Medien unterlaufen“, sagt Butter. Und gerade in Zeiten des Internets verbreiten sie sich rasend schnell.

    Das Forschungsnetzwerk "Comparative Analysis of Conspiracy Theory" wird von der Initiative European Cooperation in Science and Technology (COST) gefördert. Rund 60 Wissenschaftler aus den Bereichen Geschichtswissenschaft, Politik, Soziologie, Anthropologie, Kulturwissenschaften und Psychologie aus über 30 Ländern sind von 2016 bis 2020 an der COST Action beteiligt.

    Das Netzwerk soll die bisherige Forschung, die sich in der Regel mit einzelnen Theorien in einzelnen Ländern beschäftigt hat, zum ersten Mal systematisch auswerten. Dadurch wollen die Wissenschaftler bisher unbeantwortete Fragen klären: Wiederholen sich bestimmte Aspekte von Verschwörungstheorien unabhängig vom zeitlichen und kulturellen Kontext? Welche Akteure sind an ihrer Produktion und Verbreitung beteiligt? Welche psychologischen und kulturellen Ursachen sind der Nährboden für diese Theorien? Welche Konsequenzen haben diese letztlich für die Politik? Und zuletzt: Wie geht man mit solchen Theorien um? Dafür werden die Forscher auch mit Akteuren zusammenzuarbeiten, die Ziel von Verschwörungstheorien sind oder sich mit diesen auseinandersetzen, zum Beispiel mit Politikern, Journalisten, aber auch Klimaforschern und anderen Naturwissenschaftlern.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Michael Butter
    Universität Tübingen
    English Department
    Tel. +49 (0)7071 29-77341
    michael.butter[at]uni-tuebingen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).