Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert interdisziplinäres Projekt
Drei Wissenschaftlern der Universität Rostock ist es gelungen, für ihr Forschungsvorhaben zu neuen Ausprägungen von Religion in Mecklenburg-Vorpommern Drittmittel einzuwerben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Vorhaben, das im März dieses Jahres starten soll, über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 500.000 Euro.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Forschungsprojektes „Religionshybride“, das sich mit religiösen beziehungsweise religionsähnlichen Ausdrucksgestalten, die sich in Kirchbauvereinen, Gutshausvereinen und alternativen Gemeinschaften zeigen, auseinandersetzte, stellt das Forscherteam nun so genannte „religionshybride Netzwerke“ in den Mittelpunkt. Das interdisziplinäre Team um Professor Thomas Klie (Praktische Theologie), Professor Peter A. Berger (Makrosoziologie) und Professor Klaus Hock (Religionsgeschichte – Religion und Gesellschaft) möchte somit in Anlehnung an die Forschungen des französischen Soziologen Pierre Bourdieu das „erweiterte religiöse Feld“ im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern rekonstruieren. Dabei werden insbesondere die drei Bereiche „Heilung und Heil“, „Ökologie und Spiritualität“ sowie „Kunsthandwerk und spirituelle Kunst“ näher untersucht. „In diesen Bereichen spielen netzwerk- und marktförmige Formen der Vergemeinschaftungen und Vergesellschaftungen sowie „Märkte des Besonderen“ eine herausragende Rolle, die religiöse Kommunikationen eröffnen, stabilisieren oder verstärken können“, erklärt Professor Thomas Klie die Schwerpunktsetzung innerhalb des Vorhabens. „Glauben und Vertrauen sorgen hier für Vorhersehbarkeit und die Möglichkeit eines kontinuierlichen Austauschs. Diese besonderen (Markt-)Mechanismen wurzeln in symbolischen Systemen, die Wissen und Überzeugung verbinden.“
Auf diesen neuen, religionshybriden Märkten gelten im Gegensatz zu herkömmlichen Märkten andere Mechanismen. Beschränkungen (neo-)klassischer Marktvorstellungen sind verändert und überwunden. Um diese neuartigen Austauschprozesse erfassen zu können, soll neben religionssoziologischen Ansätzen vor allem auf neuere wirtschaftssoziologische Konzepte zurückgegriffen werden. Netzwerkanalytische Methoden werden mithilfe leitfadengestützter Interviews und teilnehmender Beobachtungen das Forschungsprojekt bestimmen.
Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Klie
Universität Rostock
Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Praktische Theologie
Tel.: +49 381 498-8401
E-Mail: thomas.klie@uni-rostock.de
Prof. Dr. Thomas Klie
(Foto: Uni Rostock)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Religion
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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