idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.01.2016 13:36

1,6 Millionen Euro für Datenschutz im Internet: Bundesministerium fördert neues Forschungsprojekt

Alexander Schlaak Referat II/2, Kommunikation
Universität Regensburg

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert ein neues Forschungsprojekt am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Regensburg. Ein Team um Prof. Dr. Doğan Kesdoğan (Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik IV) wird bis Ende 2018 mit mehr als 1,6 Millionen Euro gefördert. Ziel des Projekts „AN.ON-Next (Anonymität Online der nächsten Generation)“ ist es, Datenschutz für alle in das Internet zu integrieren, um so die Kommunikationsdaten aller Nutzer zu schützen.

    Jeder Internetnutzer hinterlässt digitale Spuren. Internet Service Provider (ISP) oder Dritte – etwa Telemediendienstanbieter oder Werbenetze – können diese Daten ausspähen und ungefragt verwenden, um beispielsweise Profile zu den Vorlieben und Gewohnheiten der Nutzer zu erstellen. Durch die zunehmende und alltägliche Verwendung mobiler Endgeräte können immer detailliertere Informationen über die Nutzer gesammelt werden. So ist es möglich, tief in die Privatsphäre der Nutzer einzudringen. Zwar existieren bereits verschiedene Anonymisierungsdienste wie „Tor“ oder „JonDonym“. Sie haben aber noch keine Alltags- und Massentauglichkeit erreicht. Denn die Dienste müssen aufwändig konfiguriert werden, sind nicht für alle Geräteklassen verfügbar oder schränken die Geschwindigkeit des Datenverkehrs oft erheblich ein. Demnach ist es schwierig, mit diesen Diensten das Recht auf informationelle Selbstbestimmung durchzusetzen, das jeder Person zusichert, über die Verwendung ihrer personenbezogenen Daten selbstständig zu bestimmen.

    Hier setzt das neue Regensburger Forschungsprojekt an. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfolgen im Rahmen ihres Projekts verschiedene technische Ansätze. Zunächst soll der Datenverkehr schon auf der Ebene der ISPs anonymisiert werden, damit die Kunden eines ISPs gegenüber Dritten nicht mehr voneinander unterscheidbar sind. Weiterhin soll ein neues Anonymisierungsprotokoll entwickelt werden, das erstmals auch die effiziente Übertragung von Audio- und Videodaten unterstützt und so für die alltägliche Internetnutzung besonders praktikabel einsetzbar ist. Schließlich wird versucht, Datenschutzmechanismen direkt in die Standards der nächsten Generation des Mobilfunks (5G) einfließen zu lassen. Die Möglichkeiten zur Steigerung des Datenschutzes durch eine dezentrale Datenverarbeitung sollen hier im Rahmen des Vorhabens erforscht werden.

    In Zusammenarbeit mit Datenschützern und Unternehmen ist es das langfristige Ziel, Internetnutzer ohne Mehraufwand vor dem Ausforschen ihrer persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten im Internet zu schützen. Die Regensburger Arbeitsgruppe strebt an, die Anonymisierung als einen festen Teil in die Internet‐Infrastruktur zu integrieren. So soll allen Nutzern des Internets ein standardmäßiger Basisschutz zur Verfügung stehen, ohne dass die User merkliche Abstriche bei der Geschwindigkeit der Datenübertragung machen müssen.

    Weiterführende Informationen zum neuen Forschungsprojekt im Internet unter:
    http://www-wiwi.uni-regensburg.de/Institute/Wirtschaftsinformatik/Kesdogan/Proje...

    Ansprechpartner für Medienvertreter:
    Prof. Dr. Doğan Kesdoğan
    Universität Regensburg
    Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik IV
    Tel.: 0941 943-5901
    kesdogan@ur.de
    http://itsec.ur.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).