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15.01.2016 11:51

Nicht nur Raubkunst! Sensible Dinge in Museen und wissenschaftlichen Sammlungen

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Presseeinladung zur Tagung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vom 21.-22. Januar 2016 / Öffentliche Podiumsdiskussion am 21. Januar 2016 im Landesmuseum Mainz

    Der spektakuläre Fall des Kunstsammlers Gurlitt hat in jüngster Zeit die vielfach problematische Herkunft von Objekten in privaten, aber auch öffentlichen Sammlungen ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Zahlreiche Sammlungen an Museen und Universitäten bewahren Dinge, die aus ethischer Perspektive heute als sensibel eingestuft werden und eines besonderen Umgangs bedürfen: Dinge, die aufgrund ihrer materiellen oder inhaltlichen Beschaffenheit selbst als sensibel kategorisiert werden, und Dinge, bei denen die Umstände der Herkunft, der Herstellung, des Erwerbs, der Aneignung und Musealisierung fragwürdig sind.

    Als Vertreterinnen und Vertreter der Presse sind Sie herzlich eingeladen

    zur Tagung "Nicht nur Raubkunst!
    Sensible Dinge in Museen und wissenschaftlichen Sammlungen"
    am Donnerstag, 21. Januar 2016, und Freitag, 22. Januar 2016,
    in der Zentralbibliothek der Johannes Gutenberg-Universität Mainz,
    Jakob-Welder-Weg 6, 55128 Mainz,

    sowie

    zur öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema der Tagung
    am Donnerstag, 21. Januar 2016, um 19:00 Uhr
    in der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Landesmuseum Mainz,
    Große Bleiche 49-51, 55116 Mainz.

    Die Tagung leuchtet das Themenfeld erstmals mit Blick auf die besonderen Herausforderungen wissenschaftlicher Sammlungen an Universitäten aus und bringt Fachleute aus Universitäten und Museen in einen Erfahrungsaustausch. Neben Fragen eher praktischer Natur, beispielsweise zur Aufbewahrung oder öffentlichen Präsentation, befassen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch mit wissenschaftshistorischen und objekttheoretischen Aspekten. Die Tagungsbeiträge widmen sich einem breiten disziplinären Spektrum – sie thematisieren nicht nur Kulturgüter, die im Dritten Reich durch Enteignungen und erzwungene Verkäufe die Besitzer wechselten, sondern auch solche, die in der Zeit der kolonialen Expansion Europas von europäischen Forschern nach Europa gebracht wurden. Auch heute werden insbesondere in Krisengebieten vielfach wertvolle Kulturgüter durch Raubgrabungen illegal in andere Länder ausgeführt. Daneben finden sich in vielen Sammlungen Dinge, die selbst "sensibel" sind, etwa weil sie menschliche Überreste enthalten oder von religiöser Bedeutung sind oder deren Aussagen und Inhalte problematischer Natur sind, weil sie die Rechte Dritter verletzen – zum Beispiel bei Propagandamaterial aus Unrechtsregimen mit rassistischem Inhalt. Auch das Themenfeld des Artenschutzes erfährt derzeit neue Aufmerksamkeit; so wird darüber diskutiert, ob der Dokumentations- und Bewahrungswille dazu führen kann, seltene Arten gänzlich zu vernichten. Der Frage des adäquaten Umgangs mit sensiblen Dingen wird so erstmals quer zu Fächern und ausgewählten Themen nachgegangen, um Parallelen und Differenzen auszuloten und Disziplinen übergreifend Strategien zu diskutieren und weiterzuentwickeln.

    Weitere Informationen finden Sie im Tagungsprogramm unter
    http://www.uni-mainz.de/veranstaltungskalender/ub_tagung_nicht_nur_raubkunst_pro....

    Kontakt und weitere Informationen:
    Dr. Vera Hierholzer
    Sammlungskoordinatorin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Zentralbibliothek
    Jakob-Welder-Weg 6
    55128 Mainz
    Tel. 06131 39-24450
    E-Mail: v.hierholzer@ub.uni-mainz.de
    http://www.sammlungen.uni-mainz.de

    Dr. Anna-Maria Brandstetter
    Kuratorin der Ethnografischen Studiensammlung
    Institut für Ethnologie und Afrikastudien
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    55099 Mainz
    Tel. 06131 39-20119
    E-Mail: brandste@uni-mainz.de
    http://www.ifeas.uni-mainz.de/1007.php


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-mainz.de/veranstaltungskalender/ub_tagung_nicht_nur_raubkunst_pro....


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Kunst / Design
    überregional
    Pressetermine
    Deutsch


     

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