idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.01.2016 10:02

Spielerische Lehrmethoden

Axel Burchardt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Universität Jena ist mit Spielen und Simulationen vom 26.-28. Januar auf der Learntec vertreten

    „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“, hat Friedrich Schiller geäußert. Auch wenn Schiller mit Spielen wohl die Ausbildung des Gemeinsinns meinte, so steht fest, dass Spielen eine Form der Wissensaneignung sein kann. Und so setzen Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab und an ebenfalls auf spielerische Elemente, um Inhalte besser und tiefergehender zu vermitteln. Einige dieser „spielerischen Lehrmethoden“ werden auf der „Learntec“ präsentiert. Die Messe zum „Lernen mit IT“ findet vom 26. bis 28 Januar in Karlsruhe statt. Die Universität Jena ist auf dem Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ (Stand B70) in der DM-Arena, Halle 1 zu finden.

    Online spielen es inzwischen mehr Menschen als Schach: „EinStein würfelt nicht“. Das an Backgammon erinnernde Spiel wurde 2004 von Prof. Dr. Ingo Althöfer von der Universität Jena entwickelt und hat inzwischen rund um den Globus zahlreiche Fans gefunden. Das Entwickeln und Verbessern von Spielen ist jedoch nicht Selbstzweck an Althöfers Lehrstuhl für Mathematische Optimierung, wo bereits mehrere Spiele entstanden sind. „Das Spiel zeigt, wie Wissenschaft in der Praxis funktioniert und macht Mathematik anschaulicher", erläutert Althöfer. Er tritt bei der Learntec mit insgesamt drei „einfachen Spielen“ auf, die Mathe lernen zum Spaß machen sollen. Neben EinStein wird der Jenaer Mathematiker „Galtoni“ – eine Mischung aus „4 gewinnt" und dem Galtonbrett – und „San Jego“ – ein Türmchenbau-Spiel – präsentieren. Vorgestellt wird ebenfalls das Computer-Programm „McRandom“ des ehemaligen Mitarbeiters Dr. Jörg Sameith, mit dem man „auf die Schnelle“ einfache neue Spiele erfinden kann.

    Der Mathematiker Dr. Konrad Schöbel möchte mit dem Konzept einer „Gamifizierung von Übungsserien“ an der Universität ebenfalls auf spielerische Elemente setzen, um seinen Studierenden die Mathematik näherzubringen. „Gamifizierung heißt, Menschen durch spielerische Elemente und psychologische Tricks dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie sonst nicht oder nur ungern tun würden“, erläutert Schöbel das Konzept, das viel in der Werbebranche verwendet wird, hier aber „mal für etwas Sinnvolles, für langweilige Übungsaufgaben zum Beispiel, eingesetzt wird“. Das Konzept, das er auf der Messe präsentiert, verbindet ein interaktives E-Learning-System mit der Idee der Gamifizierung zu einer Art Multiplayer-Adventure-Spiel, das nebenbei auch noch „Soft Skills" fördern soll.

    Schiffsbesatzungen auf den Notfall vorbereiten

    Um interkulturelle Kompetenzen zu fördern und Fachinhalte effektiver zu vermitteln, nutzt auch die Forschungsstelle interkulturelle und komplexe Arbeitswelten der Universität Jena spielerische Elemente. Vor allem Simulationen werden dort eingesetzt, um beispielsweise interkulturelle Teams in sicherheitsrelevanten Branchen zu trainieren. Die Hintergründe sind ernst: Denn auf heutigen Handelsschiffen etwa kommen die Crewmitglieder häufig aus unterschiedlichen Ländern und es herrscht eine fast babylonische Sprachvielfalt – und dies in einer hochtechnisierten Arbeitsumgebung. Damit die Crew im Ernstfall auch genau das tut, was die Brücke will, müssen sich die verschiedenen Akteure sprachlich und kulturell verstehen, um z. B. eine Havarie zu vermeiden. Wie schwierig das ist, simulieren die Jenaer Kommunikationsexperten, um den Teilnehmern die Problematiken zu verdeutlichen – und im Ergebnis den Praktikern Analysen und daraus abgeleitete Handlungsvorschläge präsentieren zu können. André John aus dem Team der interkulturellen Kommunikationsexperten präsentiert bei der Learntec die computergestützten heterogenen Teamtrainings „MS Goliath“ und „Babylon“. Babylon ist ein Trainingstool, um Verwaltungen für die Entwicklungen in heterogenen Städten und für die gemeinschaftliche Lösung von Problemen zu sensibilisieren – und damit auch den Gemeinsinn ganz im Schillerschen Geist zu fördern.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Ingo Althöfer von der Universität Jena mit dem Türmchenbau-Spiel „San Jego“, das er auf der Fachmesse „Learntec“ vorstellen wird.
    Prof. Dr. Ingo Althöfer von der Universität Jena mit dem Türmchenbau-Spiel „San Jego“, das er auf de ...
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
    None

    Um (wie hier) Studierenden, aber auch Praktikern die Hindernisse interkultureller Kommunikation an Bord von Schiffen zu vermitteln, setzen die Experten von der Universität Jena Simulationen ein.
    Um (wie hier) Studierenden, aber auch Praktikern die Hindernisse interkultureller Kommunikation an B ...
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Informationstechnik, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Ingo Althöfer von der Universität Jena mit dem Türmchenbau-Spiel „San Jego“, das er auf der Fachmesse „Learntec“ vorstellen wird.


    Zum Download

    x

    Um (wie hier) Studierenden, aber auch Praktikern die Hindernisse interkultureller Kommunikation an Bord von Schiffen zu vermitteln, setzen die Experten von der Universität Jena Simulationen ein.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).