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03.06.2003 16:30

Großes Interesse am Konrad-Zuse-Symposium an der Fachhochschule Karlsruhe

Holger Gust M. A. Presse und Kommunikation
Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft

    Mehr als 150 Fachleute der Informationstechnologie aus Forschung, Lehre und Wirtschaft haben sich zum morgigen Konrad-Zuse-Symposium angemeldet, das die Fachhochschule Karlsruhe gemeinsam mit der Konrad-Zuse-Gesellschaft innerhalb des Jubiläumsprogramms zum 125-jährigen Bestehen der Hochschule veranstaltet.

    Konrad Zuse ist der Schöpfer der ersten vollautomatischen, frei programmierbaren Rechenanlage und gilt damit als "Urvater" des Computers. So lautet auch der Titel des Vortrags während des Symposiums von Dr. Horst Zuse, Sohn Konrad Zuses, den er im Anschluss an den Empfang und die Begrüßung des Rektors, Prof. Dr. Werner Fischer, und des Vorsitzenden der Konrad-Zuse-Gesellschaft, Prof. Dr. Roland Vollmer, sowie einigen Grußworten halten wird.

    Unter dem Titel "Die Z22 an der Fachhochschule Karlsruhe" wird Helmut Kammerer über die Röhrenrechenanlage Zuse Z22 an der Hochschule berichten. Denn an der damaligen Ingenieurschule wurde im Jahr 1962 - und damit erstmals an einer Ingenieurschule in der Bundesrepublik - die elektronische Rechenanlage mit der Seriennummer 13 in Betrieb genommen, nachdem sie für 100.000 Mark gebraucht erstanden worden war. Mit dieser Maschine wurden bis in die 70er-Jahre in fast allen Studiengängen das Fach "Programmieren" in Assembler, der sogenannte "Freiburger Code", und die symbolische Programmiersprache "Allgol60" gelehrt. Erst 1972 wurde die Z22 durch eine moderne Rechenanlage ersetzt.

    "Die Z22 ist relativ wartungsintensiv", so Helmut Kammerer, der zusammen mit Hans Baumann noch heute die Rechenanlage an der Hochschule betreut. Um sie in einem betriebsbereiten Zustand zu erhalten, ging es für beide in der Folgezeit vor allem darum, Bauelemente wie Dioden, Widerstände, Kondensatoren und Gleichrichter sowie Elemente von stillgelegten Anlagen der gleichen Bauserie als Ersatzteile zu beschaffen - auch um ihr das Schicksal der Verschrottung zu ersparen. Ein Schwelbrand an der Hochschule im April 1997 hätte beinahe das Ende der Rechenanlage bedeutet, doch nach einer intensiven Reinigung und Wartung war sie wieder betriebsbereit.

    Die Zuse Z22 besitzt heute hohen Seltenheitswert. Die Rechenanlage mit der Seriennummer 13 an der Fachhochschule Karlsruhe - Hochschule für Technik ist sogar einmalig: Sie ist der älteste noch voll funktionsfähige und originalgetreu erhaltene Röhrenrechner der Welt. Vom Landesdenkmalamt wurde daher auch ein Antrag gestellt, die Rechenanlage als Kulturdenkmal unter entsprechenden Schutz zu stellen.

    Im Anschluss an seinen Vortrag wird Helmut Kammerer mit Hans Baumann die Zuse Z22 nochmals in Betrieb nehmen und dies sogar mit einer musikalischen Überraschung für die Tagungsteilnehmer: Zuvor auf Lochstreifen eingelesen, wird die Zuse Z22 das Badenerlied ertönen lassen.

    Abschluss für das Konrad-Zuse-Symposium an der Hochschule wird ein Vortrag zur Geschichte der Computertechnologie von Dr. Michael R. Williams, Head Curator of the Computer History Museum, Mountain View, California, und ein Gedankenaustausch unter den anwesenden IT-Experten bilden.


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-karlsruhe.de/fh/aktuell/zuse-programm.pdf


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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