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04.06.2003 09:54

"Freiheit wollen wir! Der 17. Juni 1953 in Brandenburg"

Stefan Parsch M. A. Pressestelle
Fachhochschule Brandenburg

    Vortrag des Historikers Dr. Burghard Ciesla mit anschließender Diskussion

    Was am 17. Juni 1953 in den Bezirken Potsdam, Frankfurt/Oder und Cottbus geschah, steht im Schatten der übrigen Ereignisse an diesem Tag. Kaum jemand weiß heute noch, dass an diesem Tag bis zu 15.000 Menschen in Brandenburg an der Havel durch die Stadt zogen, um freie und geheime Wahlen, die Wiedervereinigung Deutschlands und bessere Lebensbedingungen zu fordern.

    Im Vorfeld der Ausstellung "Protest! Der 17. Juni 1953 in der Stadt Brandenburg", die am 15. Juni eröffnet wird, möchten die Friedrich-Naumann-Stiftung Berlin-Brandenburg und das Museum im Frey-Haus der Stadt Brandenburg an der Havel mit einer Veranstaltung auf das historische Geschehen aufmerksam machen. Der Historiker Dr. Burghard Ciesla wird am Mittwoch, 11. Juni, um 19.00 Uhr im Hörsaal 101 des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums I der Fachhochschule Brandenburg in seinem Vortrag "Freiheit wollen wir! Der 17. Juni 1953 in Brandenburg" aktuelle Forschungsergebnisse aus seinem gleichnamigen Buch vorstellen. Anschließend besteht die Möglichkeit zu einer Diskussion mit dem Autor.

    Der 17. Juni 1953 wurde von der SED bis zuletzt als "Tag X" bezeichnet, an dem der Westen versucht haben soll, die DDR zu beseitigen. Aus dieser Sichtweise war der Aufstand ein von außen gesteuertes Ereignis, ein vom Westen organisierter "faschistischer Putsch". Bei den Hunderttausenden protestierender Menschen handelte es sich demnach um Irregeleitete oder Agenten und Saboteure. Dass die Herrschenden in der DDR diese These aus der Luft griffen und dass sie nicht den Tatsachen entsprach, ist schon 1953 klar geworden. Die Staatssicherheit unternahm zwar große Anstrengungen, um einen solchen Zusammenhang zu beweisen, doch die in den Archiven überlieferten Dokumente des SED-Machtapparates selbst zeigen auf vielen tausend Seiten, dass die Legende von der Konterrevolution unhaltbar ist. Wie tief jedoch der Schock des 17. Juni 1953 bei den Mächtigen bis zum Zusammenbruch der DDR saß, verdeutlicht die Frage des Staatssicherheitsministers Erich Mielke am 31. August 1989: "Ist es so, dass morgen der 17. Juni ausbricht?"


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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