idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.01.2016 11:12

Ausflug ins All – erneuter Start des FOKUS Frequenzkamms

Dr. Olivia Meyer-Streng Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Quantenoptik

    Erneuter Raketenstart mit erweitertem Frequenzkammsystem

    Am vergangenen Samstag, den 23. Januar 2016, startete um 9:30 Ortszeit die Höhenforschungsrakete TEXUS 53 des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt vom Weltraumbahnhof in Kiruna (Schweden). Mit an Bord befand sich erneut das FOKUS Experimentmodul (Faserlaserbasierter Optischer Kammgenerator unter Schwerelosigkeit), welches auf dem 253km hohen Flug mit 6 Minuten Schwerelosigkeit einen Vergleich von drei Frequenzreferenzen durchführte.
    FOKUS & KALEXUS: drei atomar referenzierte Uhren im Weltraum
    Direkt nach dem FOKUS Jungfernflug im April 2015 (http://www.menlosystems.com/events/news-press-releases/view/2300) wurde das Experimentmodul für den Wiederflug deutlich erweitert und erneut für den Start qualifiziert. In der neuen Konfiguration (FOKUS Ib) führte es erstmals einen Vergleich dreier Frequenzreferenzen durch, die mit Methoden der Präszisionspektroskopie auf verschiedene atomare Übergänge stabilisiert wurden. Zwei optische Linien, die auf Übergänge in Rubidium - respektive Kaliumatomen referenziert waren, wurden mit Hilfe des Frequenzkammes mit einer Rubidium - Radiofrequenz Uhr verglichen, während sich die wissenschaftliche Nutzlast auf einem parabelförmigen Flug durch das Gravitationsfeld der Erde bewegte.
    Beide optische Referenzen basieren auf per Sättigungsspektroskopie gelockten miniaturisierten Lasern, die in einem Verbundprojekt unter der Leitung der Humboldt-Universität zu Berlin entwickelt wurden. Das bereits in FOKUS I erprobte Rubidiummodul wurde für diesen Flug grundlegend überarbeitet um eine potentiell höhere Frequenzstabilität zu gewähren. Der zweite Laser befand sich im separaten KALEXUS Modul und wurde per Glasfaserverbindung innerhalb der Nutzlast an FOKUS Ib angebunden (https://www.hu-berlin.de/de/pr/pressemitteilungen/pm1601/pm_160125_00).
    Uhrenvergleiche im Weltraum überprüfen die Gültigkeit der Relativitätstheorie
    Vergleiche zwischen den genauesten Uhren erlauben es, die Grundlagen der modernen Physik zu überprüfen. Die lokale Positionsinvarianz (LPI) – ein Eckpfeiler der allgemeinen Relativitätstheorie – sagt voraus, dass die Gravitation alle Uhren gleichermaßen beeinflusst, unabhängig von deren Aufbau oder Funktionsweise. Grundlagenexperimente mit hochgenauen Uhren werden hierzu regelmäßig auf der Erde durchgeführt – und bestätigen die Gültigkeit der LPI bislang. Die Sensititivtät solcher Experimente lässt sich jedoch vervielfachen, wenn man solche Tests in Zukunft auf Satelliten durchführt und sehr viel größere Änderungen der Gravitation ermöglicht, als dies auf der Erde zugänglich ist. Der mit FOKUS Ib durchgeführte Uhrenvergleich ist ein Vorgriff auf solche zukünftigen Flugmissionen und ebnet mit der Demonstration eines weltraumtauglichen Frequenzkammes den Weg dorthin.
    FOKUS I und FOKUS Ib ist ein Verbundprojekt zwischen der Menlo Systems GmbH, dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching, dem Ferdinand Braun Institut in Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Hamburg und der Johannes Gutenberg Universität Mainz.
    Die Projekte wurden gefördert durch das DLR Raumfahrmanagement im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Bundestags.

    http://www.menlosystems.com/en/company/projects/fokus/

    Kontakt:
    Dr. Ronald Holzwarth
    Menlo Systems GmbH
    Am Klopferspitz 19a
    D-82152 Martinsried
    Germany
    Tel.: +49-89-189166-0
    Fax: +49-89-189166-111


    Bilder

    FOKUS Frequenzkamm und Rb Lasermodul
    FOKUS Frequenzkamm und Rb Lasermodul
    Quelle: Menlo Systems


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    FOKUS Frequenzkamm und Rb Lasermodul


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).