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29.01.2016 15:51

FH und TU Dortmund schicken TalentScouts an Schulen in Dortmund und im Kreis Unna

Eva-Maria Reuber Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Dortmund

    Das Projekt TalentScouting im Raum Dortmund nimmt Fahrt auf. Im Rahmen dieser gemeinsamen Initiative schicken FH Dortmund und TU Dortmund TalentScouts an Schulen in Dortmund, dem Kreis Unna und Waltrop. Dort sollen die Scouts talentierte Schülerinnen und Schüler entdecken, die bisher kein Studium in Erwägung gezogen haben. Das TalentScouting soll zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit führen.

    Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, erklärte am Freitag, den 29. Januar, anlässlich der Vorstellung des Projekts im Dortmunder U: „Ich freue mich, dass mit der TU Dortmund und der FH Dortmund beide am Standort vertretenen großen Hochschulen das TalentScouting umsetzen. Denn in der Bildungsregion Dortmund engagieren wir uns schon seit langem gemeinsam, um allen Kindern und Jugendlichen gute Chancen zu bieten.“ Für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung habe Dortmund besonders die Talentförderung im Blick. Das Engagement beider Hochschulen ermögliche nun eine zielgruppenspezifische Ansprache und Förderung der leistungsfähigen Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Potenziale. „Als kommunaler Partner der Hochschulen wird sich die Stadt Dortmund mit den vorhandenen Strukturen und Bereichen des Übergangsmanagements Schule-Hochschule und der ‚Initiative Dortmunder Talent‘ einbringen und das TalentScouting aktiv unterstützen“, so Sierau weiter.

    Mit zunächst 16 Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs in Dortmund, dem Kreis Unna und der Stadt Waltrop werden die fünf TalentScouts der TU Dortmund eine Zusammenarbeit vereinbaren. Das berichtete Prof. Barbara Welzel, Prorektorin Diversitätsmanagement der TU Dortmund. Sie betonte: „Dieses niedrigschwellige und aufsuchende Vorgehen ist sehr geeignet, um vor Ort eine Vertrauensbasis für Bildungsberatung zu schaffen und gemeinsam mit Eltern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Bildungspartnern für die Talente den Weg an die Hochschule zu ebnen.“ Als eine Besonderheit des Studienstandorts Dortmund führte Welzel aus, dass knapp 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die in Dortmund ihr Abitur machen, im Anschluss auch in Dortmund studieren. Für den Kreis Unna liegt dieser Anteil bei rund 40 Prozent. Viele dieser Studierenden seien Heimschläfer, sparten damit also die Kosten einer eigenen „Studentenbude“. Diese Nähe von Wohnort zu Hochschule könne auch ein Studium für viele attraktiv machen, die aus finanziell weniger privilegierten Verhältnissen stammen.

    Die drei TalentScouts der FH Dortmund möchten zunächst mit 14 Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs eine Zusammenarbeit vereinbaren. Begleitend zum persönlichen Aufsuchen der Schülerinnen und Schüler setzt die FH Dortmund verstärkt auf eine professionalisierte Social-Media-Kommunikation. „Wir möchten Informationskanäle anbieten, die sich an den kommunikativen Gewohnheiten der Schülerinnen und Schüler orientieren und eine unkomplizierte, direkte und individuelle Auskunft ermöglichen“, sagte Prof. Helmut Hachul, Prorektor für Studium, Lehre und Internationales der FH Dortmund. Über Facebook und weitere Kanäle sollen potenzielle Studierende angesprochen, betreut und informiert werden. Zu den Inhalten gehören Berichte über die Arbeit der TalentScouts an den Schulen, Infos zur richtigen Bewerbung bei Hochschulen und Ausbildungsstellen oder Porträts von Jugendlichen, die vom TalentScouting profitiert haben. „Wichtig ist uns, dass die Beratung ergebnisoffen ist. Ob der Weg später an eine Hochschule, in eine Berufsausbildung oder ein duales Studium führt: Hauptsache, es ist der individuell passende Weg.“

    Der Kreis Unna will über das Regionale Bildungsnetzwerk sowie die Stabsstelle Planung und Mobilität die Potenziale der Bildungsregion besser ausschöpfen und vernetzen. „Die Zielsetzung des TalentScoutings deckt sich mit der unseren“, sagte Dr. Thomas Wilk, Kreisdirektor des Kreises Unna. Er verwies darauf, dass mit der FH Dortmund und der TU Dortmund bereits im „Arbeitskreis Schule-Hochschule“ und mit der Peter-Weiß-Gesamtschule sowie über die KinderUni und das Programm „Hochschultag Kreis Unna“ zusammengearbeitet werde. Dies werde nun durch das Scouting hervorragend ergänzt.

    Talente finden, fördern und begleiten – das ist die Ausrichtung des TalentScoutings. Dabei begleiten die TalentScouts Schülerinnen und Schüler über einen längeren Zeitraum auf ihrem Weg von der Schule in die Hochschule oder die Berufsausbildung. Dies geschieht durch die Entwicklung individueller Förderpläne; auch die Begleitung der Jugendlichen unter Einsatz von Social Media spielt eine Rolle. Die TalentScouts agieren in den Schulen und bieten feste Sprechstunden vor Ort an. Bei der Identifizierung, Förderung und Begleitung von Talenten arbeiten sie eng mit den Lehrerinnen und Lehrern zusammen. Die Eltern finden in den TalentScouts Ansprechpartnerinnen – beispielsweise bei Fragen der Studienfinanzierung oder zum Studium allgemein. Insbesondere wenn die Eltern selbst nicht studiert haben, kann hier die Unterstützung der TalentScouts sehr hilfreich sein. Das TalentScouting ist eng vernetzt mit bereits bestehenden Angeboten im Bereich Studienorientierung. Auch die Arbeitsagentur sowie IHK und HWK unterstützen das TalentScouting.

    Zum Projekt TalentScouting:

    In Deutschland entscheiden oftmals nicht die Talente und Fähigkeiten über den Bildungsweg, sondern die familiären Hintergründe: Während 77 Prozent aller Akademikerkinder studieren, beträgt dieser Anteil bei Kindern aus Nichtakademiker-Familien nur 23 Prozent. Dies geht aus der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes (DSW) hervor. Wer in weniger privilegierten Verhältnissen aufwächst, hat oft wenig Vertrauen in die eigenen Stärken und glaubt trotz guter Noten nicht an vorhandene Aufstiegschancen. An dieser Stelle setzt das Projekt TalentScouting ein, das ursprünglich von der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen entwickelt wurde. Gefördert durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung in NRW sprechen TalentScouts talentierte Schülerinnen und Schüler bereits in der Schule an, informieren sie über Chancen, warnen vor Stolpersteinen und helfen bei Hindernissen. 2015 wurden neben Gelsenkirchen zunächst sechs Hochschulen für das Projekt ausgewählt, darunter die FH und die TU Dortmund. Für den Ausbau des TalentScoutings stellt das Land jährlich bis zu 6,4 Millionen Euro zur Verfügung.

    Ansprechpartnerinnen für Rückfragen:

    Cornelia von Soosten
    Koordination Talentscouting
    Fachhochschule Dortmund
    Telefon: 0231-9112 8143
    E-Mail: cornelia.vonsoosten@fh-dortmund.de

    Dr. Heidrun Olsen
    Zentrale Studienberatung der TU Dortmund
    Telefon: 0231-755 6015
    E-Mail: heidrun.olsen@tu-dortmund.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-dortmund.de/talentscouting
    http://www.tu-dortmund.de/talentscouting
    http://nrw-talentzentrum.de/


    Bilder

    Stellten das TalentScouting vor: Prof. Dr. Barbara Welzel (4.v.r.) Prof. Dr. Helmut Hachul (2.v.r.) Ullrich Sierau, (4.v.l.) Dr. Thomas Wilk (3.v.r.), mit TalentScouts und Social-Media-Manager.
    Stellten das TalentScouting vor: Prof. Dr. Barbara Welzel (4.v.r.) Prof. Dr. Helmut Hachul (2.v.r.) ...
    Bild: Oliver Schaper/TU Dortmund
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler
    fachunabhängig
    überregional
    Kooperationen, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

    Stellten das TalentScouting vor: Prof. Dr. Barbara Welzel (4.v.r.) Prof. Dr. Helmut Hachul (2.v.r.) Ullrich Sierau, (4.v.l.) Dr. Thomas Wilk (3.v.r.), mit TalentScouts und Social-Media-Manager.


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