Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung gibt erste Ergebnisse bekannt.
Am Montag, den 8. Februar fand Seehundjäger Claus Dethlefs gegen 9.30 Uhr am Strand von Rantum auf Sylt einen Schwertwal. Das Tier wurde ins Büsumer Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) gebracht und am selben Tag von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern untersucht.
„Es handelt sich um ein Kalb, das erst seit kurzem tot war“, erklärt ITAW-Leiterin Professorin Dr. Ursula Siebert, „möglicherweise ist es lebend gestrandet.“ Der Schwertwal ist ein 2,46 Meter langes und 185 Kilogramm schweres Männchen. Ausgewachsene Schwertwalbullen können bis zu 9,8 Meter lang werden. Da die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Magen des Tieres Milch fanden, gehen sie davon aus, dass es sich um ein Neugeborenes handelt. Soweit die Obduktion bisher gezeigt hat, war der Schwertwal gesund. „Die Mutter muss das Kalb kurz bevor es strandete verloren haben. Es ist möglich, dass sich eine Gruppe von Schwertwalen in der Nähe der Nordsee aufhielt. Vielleicht ist das Tier durch den Sturm von der Mutter getrennt worden“, vermutet Siebert.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erstellten mit Unterstützung CT- und MRT-Aufnahmen und nahmen zahlreiche Proben, die jetzt im Labor untersucht werden müssen. Mit ersten Ergebnissen ist in zwei bis vier Wochen zu rechnen. Schwertwale sind auch unter dem Namen Orca bekannt und gehören zur Familie der Delfine. Sie sind weltweit verbreitet, in der zentralen und südlichen Nordsee gibt es aber keine feste Population. Die größten Populationen befinden sich im Nordpazifik, im Nordatlantik und den Polarmeeren. „An den deutschen Küsten kommen Schwertwale sehr selten vor, seit 1940 ist dieser Fund das fünfte registrierte Tier. Ob das Tier zur norwegischen Population gehört, müssen genetische Analysen klären“, so Siebert.
Das Skelett des Schwertwales soll im Multimar Wattforum in Tönning ausgestellt werden. Das Multimar ist ein Informationszentrum für den Nationalpark Wattenmeer in Schleswig-Holstein.
Seit Anfang Januar wurden insgesamt 30 Pottwale lebend oder tot an verschiedenen Abschnitten der holländischen, englischen, französischen und deutschen Nordseegewässer gefunden. Erst in der vergangenen Woche strandeten insgesamt zehn Pottwale an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ITAW schlossen die Obduktion der Tiere am vergangenen Sonntag ab.
Fotos zu der Pressemitteilung finden Sie unter www.tiho-hannover.de/pressemitteilungen
Für fachliche Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Professorin Dr. Ursula Siebert
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Tel.: +49 511 953-8158
ursula.siebert@tiho-hannover.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Tier / Land / Forst
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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