Es gibt zahlreiche Hinweise, dass bei Nierentransplantationen klinisch relevante geschlechterspezifische Unterschiede bestehen. Um welche soziologischen, psychologischen und medizinischen Unterschiede es sich genau handelt und welchen Einfluss sie auf die medizinische Versorgung von Patienten und Patientinnen haben, untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Kooperationsprojekt der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Universität Osnabrück.
Das Vorhaben, das zu dem noch jungen Forschungsgebiet der geschlechtersensiblen Medizin gehört, wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen des Programms "Geschlecht – Macht – Wissen" mit 500.000 Euro gefördert.
Mit seinen Teilprojekten verbindet das Vorhaben epidemiologische, internistische, immunologische und soziologische Aspekte und verfolgt einen innovativen, integrativen und interdisziplinären Ansatz. Das Teilprojekt der Universität Osnabrück hat nun seine Arbeit aufgenommen und untersucht bis Ende 2017 die Berücksichtigung von Geschlechterunterschieden in den Leitlinien zur Nierentransplantation.
Ziel des Projektes ist es, wesentliche Unterschiede bei Patientinnen und Patienten zu identifizieren und Methoden zu entwickeln, wie die Ergebnisse zukünftig in Leitlinien Eingang finden können. Federführend dabei ist die Osnabrücker Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Dr. Birgit Babitsch. »Unsere Arbeit soll neben der unmittelbaren Bedeutung für die Versorgung von Männern und Frauen bei Nierentransplantation auch die geschlechtersensible Medizin stärken«, erklärt sie.
In den weiteren Teilprojekten des Kooperationsverbundes werden Auswertungen von Routinedaten der AOK und klinischen Studiendaten von Patientinnen und Patienten der MHH vorgenommen. Projektpartner sind die MHH-Abteilungen Pädiatrische Nephrologie, Nephrologie, Medizinische Soziologie, Transplantations-Immunologie sowie das Gleichstellungsbüro der MHH und das Fachgebiet New Public Health der Universität Osnabrück. Der Verbund kann mit seiner interdisziplinären Vorgehensweise ein Beispiel für den Transfer von Wissen in die medizinische Versorgung und zu einer Weiterentwicklung der Geschlechterforschung in der Medizin sein.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Julia Zeitler, M.A., Universität Osnabrück
Fachgebiet New Public Health
Albrechtsraße 28, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 7307
E-Mail: jzeitler@uni-osnabrueck.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).