idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.02.2016 11:40

MHH-Forscher entdecken neue Therapie der Herzschwäche

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Hemmstoffe bremsen Aktivität von Chast-RNA / Krankhaftes Herzwachstum geht im Tierversuch zurück

    Ein Herzinfarkt oder anhaltend hoher Blutdruck können dazu führen, dass das Herz krankhaft wächst, schwach wird oder sogar versagt. Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben nun eine Therapieoption gefunden, die diesen Prozess möglicherweise aufhalten oder sogar zurückbilden kann: Sie haben eine zuvor unbekannt Ribonukleinsäure (RNA) entdeckt, die in krankhaft gewachsenen Herzmuskelzellen besonders oft vorkommt, und deren Hemmung im Zell- und Mausmodell zum Rückgang des krankhaften Herzwachstums führte. Die Ergebnisse um die RNA „cardiac hypertrophy associated transcript“ (Chast) veröffentlichte das renommierte Journal Science Translational Medicine. Erstautorin ist Janika Viereck aus dem MHH-Institut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien, das Professor Dr. Dr. Thomas Thum leitet.

    Chast ist eine „lange nichtkodierende RNA“ (lncRNA). Diese dienen nicht der Umsetzung genetischer Informationen in Eiweißbausteine, sondern sie haben regulatorische Funktionen – die bisher jedoch größtenteils noch unbekannt sind. Von diesen neu entdeckten nicht-Protein kodierenden RNAs gibt es in unserem Körper bis zu 100.000, jedoch ist bisher erst eine Handvoll wissenschaftlich genauer untersucht worden. „Wir konnten erstmals eine Therapieoption für eine Herz- Kreislauferkrankung aufzeigen, die über die Hemmung einer lncRNA funktioniert“, sagt Professor Thum.

    Die Forscher analysierten – unter anderem in Zusammenarbeit mit Forschern des Exzellenzclusters REBIRTH der MHH – in Zellen von krankhaft gewachsenem Herzgewebe mit Hilfe sogenannter Gen-Chips die Aktivität von insgesamt 30.000 IncRNAs und fanden heraus, dass die krankhaften Umbauprozesse und Herzvergrößerungen mit einer gesteigerten Aktivität von Chast zusammenhingen. Dann generierten sie neue Stoffe, mit denen sie in Zellkulturen und in Mausmodellen Chast hemmen konnten. Das führte zum Rückgang der krankhaften Umbauprozesse im Herzen und des Herzwachstums. Im Mausmodell konnten sie zudem nachweisen, dass die hemmenden Stoffe keine schädigende Wirkung auf andere Organe hatten. Nun wollen sie künftig herausfinden, ob der Chast-Hemmer auch für Menschen geeignet ist, um neue medikamentöse Therapieoptionen für Herzschwäche zu entwickeln.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Dr. Thomas Thum, MHH-Institut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien, Telefon (0511) 532-5272, thum.thomas@mh-hannover.de.


    Bilder

    Professor Dr. Dr. Thomas Thum und Janika Viereck
    Professor Dr. Dr. Thomas Thum und Janika Viereck
    Quelle: "Foto:MHH/Kaiser"


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Professor Dr. Dr. Thomas Thum und Janika Viereck


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).