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24.02.2016 10:27

DDG drängt auf Fehlerkorrektur in den Richtlinien für Diabetes-DMP

Julia Voormann Pressestelle
Deutsche Diabetes Gesellschaft

    Berlin – In Kürze sollen aktualisierte Anforderungen an das strukturierte Behandlungsprogramm (Disease-Management-Programm, DMP) für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 rechtskräftig werden. Damit in diesen Richtlinien tatsächlich der neueste Stand des medizinischen Wissens abgebildet wird, mahnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) eine Korrektur an und fordert die Aufnahme des Medikaments Empagliflozin in die Rubrik der anerkannten Wirkstoffe. „Die Substanz verlängert nachweislich die Lebenszeit von Diabetespatienten“, erläutert Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG. „Das Medikament sollte daher ebenso einfach verordnet werden können wie Insulin oder Metformin.“

    Grundsätzlich begrüßt die DDG die Überarbeitung der DMP-Anforderungen-Richtlinie. „Die Änderungen stellen aus unserer Sicht eine zielführende Weiterentwicklung dar“, sagt Dr. Eberhard Siegel, Past-Präsident der DDG. Dennoch sei eine wichtige Korrektur erforderlich, bevor das Bundesgesundheitsministerium die Richtlinie veröffentlicht, die damit dann rechtskräftig wird.

    Die Berichtigung betrifft das relativ neue Medikament Empagliflozin, das 2014 zugelassen worden ist. Der Wirkstoff wurde in den neuen DMP-Richtlinien unter jenen Medikamenten gelistet, deren Wirksamkeitsnachweis noch nicht sicher in kontrollierten Studien erbracht wurde. „Dieser Sachstand ist überholt, er ist nicht mehr aktuell“, so Siegel. Grund: Zwischenzeitlich hat eine große randomisierte prospektive klinische Studie eine günstige Wirksamkeit für Empagliflozin eindeutig nachgewiesen. Damit gehört der Wirkstoff in dieselbe Kategorie wie Insulin, Metformin oder die Sulfonylharnstoffe Glibenclamid und Gliclazid. „Der Kategoriewechsel erleichtert uns die ärztliche Tätigkeit, weil wir die Verordnung von Empagliflozin nicht mehr extra begründen müssen“, so Siegel.

    Empagliflozin zählt zu den Medikamenten, die sich günstig auf eine Diabeteserkrankung auswirken, indem sie vor Herzkreislauf-Erkrankungen und Übergewicht schützen. So senkt der Wirkstoff die relative Rate an Herz-Kreislauf-Tod um 38 Prozent und die Gesamtsterblichkeit von Patienten mit Diabetes Typ 2 um 32 Prozent. Die Schutzwirkung tritt bereits nach wenigen Monaten Therapie auf. Zudem verlieren viele übergewichtige Patienten einige Pfunde an Gewicht, was sich günstig auf den Stoffwechsel auswirkt. Das Medikament, das derzeit noch teurer ist als etwa Metformin-Präparate, kommt vor allem für Diabetespatienten in Frage, die bereits unter Herzkreislauf-Erkrankungen leiden.


    Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
    Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit über 9.000 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaft in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.


    Kontakt für Journalisten:
    Pressestelle DDG
    Kerstin Ullrich und Anna Julia Voormann
    Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-641/552, Fax: 0711 8931-167
    ullrich@medizinkommunikation.org
    voormann@medizinkommunikation.org

    Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
    Geschäftsstelle
    Reinhardtstr. 31, 10117 Berlin
    Tel.: 030 3116937-0, Fax: 030 3116937-20
    info@ddg.info
    http://www.ddg.info


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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