Prof. Reinhart: „Für die Erkrankung ist es ein erstes Gipfeltreffen“ / Vertreter der Weltgesundheitsorganisation, Gesundheitsbehörden, internationale Sepsisexperten und Betroffene im Dialog
Sepsis ist die häufigste Ursache vermeidbarer Todesfälle. Vertreter der Vereinten Nationen (UN), der Weltgesundheitsorganisation WHO, des Robert-Koch-Institutes und Sepsis-Experten aus der ganzen Welt kommen am 10. März in Jena zusammen. An diesem Tag beginnt das Leopoldina-Symposium „Sepsis – Herausforderungen für Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“. Den Eröffnungsvortrag hält Achim Steiner, Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und Untergeneralsekretär der UN.
Der Jenaer Sepsisspezialist Prof. Dr. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ) und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, zählt zu den Organisatoren der Tagung. Er ist überzeugt: „Dieses Symposium ist ein wichtiger Beitrag, um den Kampf gegen die Sepsis auch auf globaler Ebene voranzutreiben und bestehende Initiativen enger zu vernetzen. In Entwicklungsländern gehen 60 bis 80 Prozent aller infektionsbedingten Todesfälle auf eine Sepsis zurück. Und auch in den industriell entwickelten Ländern verursacht Sepsis mehr Todesfälle als Brustkrebs, Prostatakrebs und AIDS/HIV zusammen.“ Auch daher wertet Prof. Reinhart es als einen großen Erfolg, dass nun geplant ist, Maßnahmen zum Kampf gegen Sepsis zum Gegenstand einer Beschlussvorlage bei der WHO zu machen: „Das Jenaer Symposium ist ein Meilenstein, die 194 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen hinter diesem Ziel zu vereinen.“ Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ist Schirmherr der Veranstaltung.
Am Universitätsklinikum Jena ist seit 2001 das Kompetenznetzwerks SepNet und seit 2008 das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen, das „Center for Sepsis Control & Care“, kurz CSCC, angesiedelt. Das Zentrum wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, erst im vergangenen Jahr gab es die Zusage für eine zweite Förderperiode bis zum Jahr 2020. Unter dem Dach des CSCC befindet sich auch das „Head Office“ der Global Sepsis Alliance, die seit 2012 den Welt-Sepsis-Tag organisiert. Ein wichtiges Ziel der Global Sepsis Alliance ist es, Sepsis zum Thema der World Health Assembly bzw. WHO zu machen. „Auch daher freuen wir uns sehr, dass dieses Leopoldina-Symposium auch mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft nun in Jena stattfindet“, so Prof. Reinhart. Zur Begrüßung sprechen u.a. Wolfgang Tiefensee, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaates Thüringen und der Vizepräsident der Leopoldina, Prof. Dr. Dr. Gunnar Berg.
Die bestehenden Sepsisstrategien in Deutschland werden beim Symposium u.a. von Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert-Koch-Institutes (RKI) vorgestellt, das Vorgehen der Weltgesundheitsorganisation wird Prof. Nakoko Shindo vom „Pandemic and Epidemic Department“ der WHO erläutern. Prof. Reinhart: „Das Symposium soll durch gegenseitiges Lernen und internationale Kooperation einen Beitrag dazu leisten, die Zahl der vermeidbaren Todesfälle durch Sepsis - geschätzt mindestens zehn bis15 Prozent - drastisch zu reduzieren. Dies ist auch für Deutschland von erheblicher Bedeutung: Denn auch bei uns erkranken jährlich fast 280.000 Menschen an einer Sepsis, fast 68.000 sterben.“
Termin:
10. März 2016, Beginn: 10.30 Uhr
Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
http://www.leopoldina.org
http://www.cscc.uniklinikum-jena.de
http://www.world-sepsis-day.org
http://www.cscc.uniklinikum-jena.de/cscc_media/Leopoldina_Program_2016_01_05-p-7...
Prof. Dr. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitä ...
Foto: UKJ
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
Prof. Dr. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitä ...
Foto: UKJ
None
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).