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06.06.2003 10:22

Forschungsinstitut Senckenberg - 1st International DIVA- Workshop in Wilhelmshaven

Doris von Eiff Senckenberg Pressestelle
Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg

    Das Deutsche Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung (DZMB), eine der meereskundlichen Abteilungen des Forschungsinstituts Senckenberg richtet den ersten internationalen DIVA-Workshop aus. - DIVA, der Name steht für BioDIVersität in der Tiefsee des Atlantiks und ist Teil eines Gesamtvorhabens, angesiedelt bei CeDAMar, dem deutschen Beitrag zu einer internationalen Initiative zur Erforschung der Vielfalt, Zahl und Verbreitung von Meeresorganismen in den Weltozeanen.

    Obwohl die Tiefsee mehr als die Hälfte der Erdoberfläche bedeckt, muss sie noch weitgehend als weißer Fleck auf dem Planeten Erde betrachtet werden. Auch wenn es mittlerweile geografische Karten des 'Reichs der Dunkelheit' gibt, sind viele Aspekte bezüglich der dort lebenden Tiergemeinschaften und deren Lebensbedingungen bislang wenig erforscht.

    In dem großangelegten Expeditionsprogramm DIVA sollen, aufgeteilt in fünf Zeit- und Fahrtabschnitte, in verschiedenen Tiefseebecken des Ostatlantiks repräsentative Datenmengen zu verschiedenen Tierarten, ihrer Zahl, Populationsdichte und Verbreitung gesammelt und ausgewertet werden. Von den großräumigen und systematisch geplanten Probennahmen erhofft man sich wissenschaftliche Erkenntnisse über den Einfluss von physikalischen und chemischen Bedingungen des Lebensraums der jeweiligen Tiefseeregion und möglicher weiterer Faktoren auf Vorkommen und Verbreitung von Tierarten.

    In dem derzeit vom DZMB in Wilhelmshaven ausgerichteten ersten internationalen DIVA-Workshop, sollen die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der bereits im Sommer 2000 vom deutschen Forschungsschiff 'Meteor' im Angola-Becken durchgeführten DIVA-I Expedition zusammengetragen werden und als Grundlage für die Vorbereitung des nächsten Expeditionsabschnitts dienen.

    Die nächste große Expedition, eine Fahrt ins Guinea-Becken, ist für 2005 geplant. An sieben Stationen sollen Tiefen von etwa 5000 m beprobt werden. Der vorgesehene Fahrtabschnitt wird sich über eine Länge von insgesamt 400 sm erstrecken.

    Bislang ist über die Tiefseegemeinschaften im Guinea-Becken sehr wenig bekannt. Die Zusammensetzung und regionale Verteilung der Arten sowie geologische Messungen sind Bestandteil der wissenschaftlichen to do-Liste. Die ermittelten Daten werden statistisch erfasst und zueinander in Bezug gesetzt. - Von einem Vergleich mit den Forschungsergebnissen von DIVA-I und weiteren Expeditionen in andere Meeresgebiete erwartet man Hinweise zur Beantwortung wissenschaftlicher Fragen wie z.B.: welcher Anteil der Weltfauna (in Arten gezählt) lebt in der Tiefsee, welche historischen Faktoren hatten Einfluss auf die Evolution der Artenvielfalt in der Tiefsee, welche aktuell wirkenden ökologischen Faktoren beeinflussen möglicherweise die Lebensgemeinschaften in der Tiefsee und lassen sich biogeographische Tiefseeregionen nachweisen.

    Mit seinen Abteilungen Aquatische Zoologie und dem Deutschen Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung ist Senckenberg an dem Programm beteiligt. Prof. Pedro Martínez Arbizu, Leiter des DZMB, übernimmt dabei die Koordination von CeDAMar und führt in diesem Rahmen die Ergebnisse auf deutscher Ebene zusammen.

    Das Gesamtprojekt DIVA, in das etliche Arbeitsgruppen eingebunden sind, wurde von Prof. Dr. J.W. Wägele, Institut für Spezielle Zoologie der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Angelika Brandt, Zoologisches Institut der Universität Hamburg und Prof. Dr. Horst-Kurt Schminke, AG Zoomorphologie der Universität Oldenburg mitinitiiert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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