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29.02.2016 15:35

Zweiter Eingangstest für Flüchtlinge Mitte Februar sehr erfolgreich

Thorsten Mohr Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Von 50 teilnehmenden Flüchtlingen, die am 15. Februar am zweiten Eingangstest an der Saar-Uni teilgenommen haben, bekommen 42 einen Platz in einem Deutsch- oder Fachkurs an der Saar-Uni. 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben dabei die Prüfung, bestehend aus einem Mathe- und einem Studierfähigkeitstest, auf Anhieb sehr gut bestanden. Sie können nun ohne Umwege einen einjährigen Deutschkurs belegen, um danach ein Studium in einem MINT-Fach (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu beginnen.

    17 weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben einen der beiden Teile weniger gut oder nicht bestanden. Sie haben deshalb die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Fachkurses mit integriertem Deutschkurs auf die so genannte Feststellungsprüfung vorzubereiten. Schaffen sie nach drei Semestern die Prüfung, können auch sie danach mit dem MINT-Studium an der Saar-Uni beginnen.

    Neben diesem erfolgreichen Eingangstest, den Flüchtlinge ohne Dokumente wie etwa Abschlusszeugnisse ablegen können, haben sich 18 weitere Flüchtlinge, die ihre Dokumente über die Flucht retten konnten, ganz regulär an der Universität einschreiben können. Die MINT-Fächer sind nicht zulassungsbeschränkt, so dass hier freie Studienkapazitäten mit motivierten und geeigneten Interessenten besetzt werden können.

    Da diese zusätzlich zum Alltagsbetrieb an der Universität anfallenden Tests und die Deutsch- und Fachkurse mit Kosten verbunden sind, bewirbt sich die Universität des Saarlandes um weitere Bundesmittel in der eigens für Flüchtlinge aufgelegten Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

    Astrid Fellner, Vizepräsidentin für Europa und Internationales, bewertet das Ergebnis sehr positiv: „Das Testergebnis zeigt, dass die vielen Flüchtlinge nicht nur eine Krise – wie sie leider Gottes vielerorts wahrgenommen werden –, sondern auch eine Chance sind. Wenn wir diesen Menschen eine Hand reichen und ihnen helfen, hier ein hochqualifiziertes Studium zu absolvieren und womöglich eine gut bezahlten Stelle in der Region anzutreten, schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Integration in unsere Gesellschaft gelingt den Flüchtlingen deutlich besser, wenn sie gefordert werden und einer Arbeit nachgehen. Und zweitens wirken wir damit auch dem regionalen Fachkräftemangel entgegen, der in einigen Branchen schon bald zutage treten wird, wenn mehr Menschen aus dem Berufsleben ausscheiden als junge Fachleute nachrücken.“

    Das Sonderprogramm für die Bewerbung und Zulassung von Flüchtlingen wird vom Verband der Metall- und Elektroindustrie (ME Saar) unterstützt. Die Universität beteiligt sich, indem sie Personal für die Entwicklung und Durchführung der Tests bereitstellt und die Deutschkurse organisiert. Mit den Spenden aus der Wirtschaft werden die Deutschkurse finanziert. Eine Reihe saarländischer Unternehmen unterstützt außerdem spezielle Ingenieursvorlesungen in englischer Sprache, die die Flüchtlinge bereits im ersten Jahr auf das Fachstudium vorbereiten. Den Anfang machte im Wintersemester die Anfängervorlesung „Programmieren für Ingenieure“ von Professor Andreas Zeller. Dieses Angebot können Flüchtlinge auch als Gasthörer der Universität nutzen.

    Das Land schuf mit dem zügigen Erlass einer entsprechenden Verordnung im vergangenen Herbst die rechtlichen Voraussetzungen für dieses saarländische Erfolgsmodell.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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