idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.06.2003 12:05

400.000 Volt ohne ein einziges Knacken

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Den neuen Lebensnerv zwischen dem Ost- und Westteil Berlins überprüfen Messtechniker der TU Berlin / Forschungsprojekt gehört zum TU-Programm der Langen Nacht der Wissenschaften

    Vierzig Meter tief unter der Erde, mehrere Kilometer lang, dick wie der Arm eines Bodybuilders: Das neue, bei der Verlegung im Jahr 2000 weltweit einmalige Kunststoffkabel kann 400 Kilovolt übertragen. Es verbindet die Stromkreise im Osten und im Westteil von Berlin und ist damit das Rückgrat für eine sichere Energieversorgung auch in Spitzenzeiten. Möglich wurde diese technische Meisterleistung durch die Ingenieure der TU Berlin: Sie entwickelten eine spezielle Messtechnik, um die exakte Montage des neuen Superkabels zu überwachen und die einwandfreie Inbetriebnahme zu gewährleisten.

    Der Prototyp der 11,5 Kilometer langen Kabelstrecke setzt sich aus mehreren Kabelstücken zusammen, jedes rund einen Kilometer lang. Die Einzelteile werden mittels Muffen in aufwändiger Handarbeit aneinander gefügt und angechlossen. Schon bei geringsten Fehlern, die kaum messbare Störungen von wenigen Millionstel Volt verursachen, kann das Kabel schwere Schäden davon tragen. Die Schwierigkeit besteht darin, diese feinen Fehlerströme trotz Störungen von außen und der extrem hohen Spannung von 400.000 Volt genau zu messen und den Fehler so genau wie möglich zu lokalisieren. Da Energiekabel auf drei Adern Strom führen, muss jede Ader separat ausgemessen und geprüft werden. An insgesamt 78 Messstellen in unmittelbarer Nähe der Muffen und an den Kabelenden setzten die TU-Ingenieure hochsensible Richtkopplermessgeräte ein und halfen damit, den weltweiten Prototypen einer 400-kV-Leitung aus Kunststoff im Auftrag des Berliner Energieversorgers Bewag zu montieren. Zur Sicherheit wurde das neue Hochspannungskabel gedoubelt, auch die Paralleltrecke wurde durch TU-Messtechniker frei gegeben.

    Eine weitere Kabelstrecke ging in diesem Jahr in Taiwan in Betrieb, insgesamt nur 2,4 Kilometer lang, jedoch mit acht parallelen Systemen. Die britische Hauptstadt London schreibt gleichfalls eine 400-kV-Strecke aus. Hier stellt die geplante Streckenlänge von 19 Kilometer die Wissenschaftler vor neue Herausforderungen.

    Hochspannung, Blitze und Lichtbögen an der TU Berlin
    Programmpunkt zur Langen Nacht der Wissenschaften am 14. Juni

    Das ist echte Hochspannung! Mehr als 380.000 Volt können durch das neue, weltweit einmalige Hochleistungskabel fließen, das seit kurzem auf einer Länge von mehreren Kilometern und in 40 Metern Tiefe die Stromkreise des Ost- und des Westteils Berlins verbindet. Für den Prototyp dieses Superkabels, das die Sicherheit bei der Stromversorgung deutlich erhöht, entwickelten TU-Forscher die aufwändige Messtechnik. Damit die Komplexität der Anlage und die schwierigen Untersuchungen im Vorfeld der Neuentwicklung für den Stromverbraucher nicht im Dunkeln bleiben, wird während der langen Nacht der Wissenschaften in Vorträgen und hochspannungstechnischen Messungen die 380.000-Volt-Messtechnik vorgestellt. Spektakuläre Phänomene wie Blitze oder Lichtbögen sehen die Besucher am 14. Juni in der Hochspannungshalle der TU Berlin.
    Dieser Programmpunkt kann mit einem Ticket der Langen Nacht der Wissenschaften besucht werden und wird vom Institut für Energie- und Automatisierungstechnik, Fachgebiet Hochspannungstechnik organisiert.

    Ort: Einsteinufer 11, 10587 Berlin; Zugang auch von der Straße des 17. Juni aus (Weg rechts neben dem Mathematikgebäude),

    Führungen / Vorführungen: am 14. Juni 2003, 20.00, 21.00, 22.00 Uhr, Dauer: ca. 40 Minuten

    Weitere Informationen zum Forschungsprojekt: Dipl.-Ing. Kay Rethmeier, TU Berlin, Institut für Energie- und Automatisierungstechnik, Fachgebiet Hochspannungstechnik, Tel.: 030/314-23394, Fax: 030/314-21142, E-Mail: rethmeier@ihs.ee.tu-berlin.de, Internet: http://ihs.ee.tu-berlin.de/

    Fragen zur Langen Nacht an der TU Berlin: Pressestelle der TU Berlin, Heike Krohn, Tel.: 030/314-24026, Fax: 314-23909, E-Mail: heike.krohn@tu-berlin.de , www.tu-berlin.de/presse/lange_nacht/2003


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2003/pi113.htm
    http://ihs.ee.tu-berlin.de/
    http://www.tu-berlin.de/presse/lange_nacht/2003


    Bilder

    "Spinne": Elektrische Hochspannungsentladung auf einer Glasplatte Quelle: TU Berlin
    "Spinne": Elektrische Hochspannungsentladung auf einer Glasplatte Quelle: TU Berlin

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    "Spinne": Elektrische Hochspannungsentladung auf einer Glasplatte Quelle: TU Berlin


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).