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10.03.2016 13:00

Kühlgeräterecycling: Mischbetrieb ökologisch vorteilhaft

Romy Klupsch Öffentlichkeit und Kommunikation
Öko-Institut e. V. - Institut für angewandte Ökologie

    Eine gemeinsame Sammlung und Entsorgung von Kühlschränken mit und ohne FCKW ist aus Umweltgesichtspunkten weiterhin wichtig. Obwohl heute nun noch rund die Hälfte der anfallenden Altgeräte nicht mehr das klimaschädliche FCKW, sondern Kohlenwasserstoffe als Kühlmittel und Pentan als Treibmittel für die Isolierschäume verwenden, sollte das hochwertige Recycling der Altgeräte im Mischbetrieb beibehalten werden.

    Eine gemeinsame Sammlung und Entsorgung von Kühlschränken mit und ohne FCKW ist aus Umweltgesichtspunkten weiterhin wichtig. Obwohl heute nun noch rund die Hälfte der anfallenden Altgeräte nicht mehr das klimaschäd-liche FCKW, sondern Kohlenwasserstoffe als Kühlmittel und Pentan als Treibmittel für die Isolierschäume verwenden, sollte das hochwertige Recycling der Altgeräte im Mischbetrieb beibehalten werden. Nur so kann verhindert werden, dass 4.800 Kilogramm FCKW jährlich in die Atmosphäre entweichen und zusätzliche Treibhausgaspotenziale von bis zu 54.000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr entstehen. Zu diesem Schluss kommt eine vergleichen-de Untersuchung der Ökobilanz von vier verschiedenen Entsorgungsoptionen, die das Öko-Institut im Auftrag der RAL Gütegemeinschaft Rückproduktion von Kühlgeräten e.V. durchgeführt hat.

    Mischbetrieb bei der Entsorgung von Kühlgeräten weiter wichtig

    Heute ist es EU-weit vorgesehen, dass alte Kühl- und Gefriergeräte in spezialisierten Kühlgeräte-Recyclinganlagen entsorgt werden müssen. Ob mit oder ohne FCKW als Kühl- und Treibmittel, die Geräte werden idealerweise zeitgleich in einer gemeinsamen Anlage behandelt (so genannter Mischbetrieb). Diese Vorgabe der EU-Richtlinie über Elektro- und Elektronikgeräte (WEEE) ist auch von der Europäischen Norm EN 50574, die umfassende Regeln für das Kühlgeräte-Recycling enthält, so übernommen worden. Eine Vorabsortierung findet nicht statt, da diese zu fehleranfällig ist. Das FCKW und die Kohlenwasserstoffe (KW) werden im Recyclingprozess aufgefangen und entweichen nicht, wie bei anderen Behandlungsmethoden, unkontrolliert in die Umwelt. Metalle, Kunststoffe und Glasanteile werden dem stofflichen Recycling zugeführt.

    Gegenüber anderen Entsorgungsvarianten spart der Mischbetrieb derzeit bis zu 54.000 Tonnen Treibhausgase pro Jahr ein. Dies entspricht den jährlichen CO2-Emissionen von bis zu 19.000 PKWs in Deutschland bei durchschnittlichen Emissionen von 205 Gramm CO2-Äquivalente pro Kilometer und einer jährlichen Fahrleistung von 14.000 Kilometern. Auch für das Jahr 2020, wenn bereits 90 Prozent der anfallenden Altgeräte KW-Geräte sein werden, zeigt die Studie noch relevante Umweltvorteile für den Mischbetrieb auf (rund 37.000 Tonnen CO2-Äquivalente).

    „Der Mischbetrieb entspricht somit den Vorgaben der EU, dass FCKW und Kohlenwasserstoffe aus alten Kühlschränken entnommen und der schadlosen Vernichtung zugeführt werden müssen“, erklärt Dr. Doris Schüler, Leiterin der Untersuchung am Öko-Institut. „Dies kann nur dann gewährleistet werden, wenn die Entsorgung beim professionellen Kühlgeräte-Recycler stattfindet, der dafür Sorge trägt, dass sowohl die FCKW-Geräte als auch die KW-Geräte fachgerecht entsorgt werden. Damit es zu keinen Fehlsortierungen kommt, müssen die Geräte gemeinsam behandelt werden.“

    Studie „Ökobilanzielle Untersuchung zur Verwertung von FCKW- und KW-haltigen Kühlgeräten“ des Öko-Instituts
    http://www.oeko.de/oekodoc/2497/2016-027-de.pdf

    Ansprechpartner/in am Öko-Institut:

    Dr. Doris Schüler
    Stellvertretende Leiterin des Institutsbereichs
    Ressourcen & Mobilität
    Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt
    Telefon: +49 6151 8191-127
    E-Mail: d.schueler(at)oeko.de

    Jürgen Sutter
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institutsbereich
    Ressourcen & Mobilität
    Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt
    Telefon: +49 6151 8191-152
    E-Mail: j.sutter(at)oeko.de

    Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

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    Pressekontakt:
    Mandy Schoßig
    Telefon: +49 30 405085-334
    E-Mail: m.schossig(at)oeko.de
    Geschäftsstelle Freiburg
    Postfach 17 71
    D-79017 Freiburg


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Chemie, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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