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11.03.2016 10:53

Projekt zur Sprachenpolitik bringt Wissenschaftler aus Ukraine, Russland und Deutschland zusammen

Charlotte Brückner-Ihl Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Gießener Slavistik der Justus-Liebig-Universität Gießen bei der Ausschreibung „Trilaterale Partnerschaften“ der VolkswagenStiftung erfolgreich

    Nach den Prinzipien der europäischen Sprachenpolitik sollen Zwei- und Mehrsprachigkeit zur Interaktion und Konfliktlösung beitragen – im Rahmen der Sprachenpolitik in der Ukraine und Russland tragen sie, ganz im Gegenteil, aber häufig zur Konfliktintensivierung bei. Die aktuellen ethno-linguistischen Konflikte in der Ukraine, auf der Krim und in Russland stehen daher im Fokus eines dreijährigen, ab Mai 2016 von der VolkswagenStiftung geförderten Projekts „Bi- and multilingualism between conflict intensification and conflict resolution. Ethno-linguistic conflicts, language politics and contact situations in post-Soviet Ukraine and Russia“. Die Federführung liegt bei der Slavistin Prof. Dr. Monika Wingender, Geschäftsführende Direktorin des Gießener Zentrums Östliches Europa (GiZo) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU).

    Mit der einmaligen Ausschreibung „Trilaterale Partnerschaften“ hatte die VolkswagenStiftung im vergangenen Jahr auf den aktuellen Konflikt zwischen der Ukraine, Russland und der EU und die notwendige Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den beteiligten Ländern reagiert. Die Ausschreibung richtete sich an alle Fachdisziplinen; insgesamt gingen mehr als 200 Anträge ein, von denen letztlich 39 bewilligt wurden, darunter das Gießener sprachpolitische Projekt. Die Fördersumme beträgt rund 240.000 Euro.

    Prof. Wingender und ihr Mitarbeiter Daniel Müller sehen die Grundlage für den erfolgreichen Antrag in der strategischen Partnerschaftspolitik des Gießener Zentrums Östliches Europa (GiZo). So seien zu der mittlerweile 27-jährigen Partnerschaft mit der Universität Kazan in den letzten Jahren systematisch neue Partnerschaften im östlichen Europa dazugewonnen worden, die zum wissenschaftlichen Profil des GiZo passen. Vor allem auch die an der Ukraine-Russland-Krise beteiligten Länder fallen darunter.

    Mit Kiev hat die JLU 2012 ein Kooperationsabkommen geschlossen. Wingender absolvierte in den Gorbatschow-Jahren als Studentin ihren ersten Studienaufenthalt in der Sowjetunion an der Universität Simferopol auf der Krim. Umso erfreuter ist sie, dass neben Kiev und Kazan auch Simferopol als Partner in diesem aktuellen soziolinguistischen Projekt mit an Bord ist.

    Alle Partner sind über die Achse der Mehrsprachigkeit verbunden: Ukrainisch-Russisch in der Ukraine, Russisch-Tatarisch in Kazan und Russisch-Ukrainisch-Tatarisch auf der Krim. Mechanismen, Resultate und Probleme der verschiedenen Sprachpolitiken lassen sich so im Vergleich besonders deutlich ablesen.

    Dank der Förderung durch die VolkswagenStiftung können mehrere Doktorandinnen und Doktoranden sowie Post-Docs in den beteiligten Ländern finanziert werden. Fördermittel stehen zudem für Meilensteintagungen zur Verfügung. Dieses Projekt ist eine Synergie der Stärken aller beteiligten Partner: Es verbindet die Gießener Standardsprachenforschung mit soziolinguistischer Forschung in Kiev, angewandter Linguistik und Soziologie in Kazan und der Multilingualismusforschung in Simferopol.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Monika Wingender
    Justus-Liebig-Universität Gießen
    Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo)
    Institut für Slavistik
    Otto-Behaghel-Str. 10 D
    35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-31180
    E-Mail: monika.wingender@slavistik.uni-giessen.de

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    Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die über 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-giessen.de/fbz/zentren/gizo
    http://www.volkswagenstiftung.de/foerderung/beendet/ausschreibung-trilaterale-pa...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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