idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.03.2016 08:58

RWTH-Doktoranden erhalten Stipendien von Google

Thomas von Salzen Pressestelle
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    Eugen Beck und Tamer Alkhouli vom Lehrstuhl Informatik 6 werden für ihre exzellenten Leistungen mit „Google PhD Fellowships“ ausgezeichnet

    Eugen Beck und Tamer Alkhouli gehören zu einem exklusiven Kreis von 40 Graduierten aus Nordamerika, Europa und dem Nahen Osten, die für drei Jahre in ihrer Forschung von Google unterstützt werden. Der amerikanische Suchmaschinenkonzern fördert mit dem Stipendium „Google PhD Fellowship“ herausragende akademische Forschung in der Informatik. „Es ist bemerkenswert, dass die RWTH gleich zwei Stipendiaten stellen kann, das schaffen nur ganz wenige Forschungsinstitutionen“, sagt Dr. Volker Steinbiss vom Lehrstuhl Informatik 6. „Unsere Erwartungen wurden damit übertroffen.“ Die Forschungsgebiete der beiden jungen Wissenschaftler fallen in den Bereich maschinelles Lernen und im weiteren Sinne in die künstliche Intelligenz. Eugen Beck forscht zu automatischer Spracherkennung, Tamer Alkhoulis Schwerpunkt ist maschinelle Übersetzung. In beiden Fällen lernt der Computer anhand von Beispielmaterial wie Sprachaufnahmen und Übersetzungen. Es kommen jeweils künstliche neuronale Netze zum Einsatz.

    Eugen Beck bringt dem Computer bei, gesprochene Sprache in Text umzusetzen. Dazu verwendet der 26-Jährige künstliche neuronale Netze und trainiert sie unter Verwendung großer Mengen an Audio-Beispieldaten sowie Textdaten mit dem Ziel einer möglichst integrierten Modellierung. „Neuronale Netze in die Spracherkennung einzubinden, ist über die vergangene Dekade hinweg zum dominierenden Ansatz geworden“, erläutert der Informatiker. So ging der Trend dahin, dass immer mehr Teile einer Spracherkennungssoftware mit künstlichen neuronalen Netzen modelliert werden. Diese bestehen aus mehreren aufeinander aufbauenden Schichten von Neuronen, die mit zunehmender Tiefe vom eingegebenen Audio-Signal immer weiter zu Wörtern und Wortfragmenten abstrahieren. „Ich versuche, ein konventionelles neuronales Netz mit einem lediglich auf Textdaten trainierten Netz zu kombinieren, um die Qualität weiter zu steigern“, sagt Beck. „Das klingt vielleicht einfach, ist aber ein technisch schwieriges Problem.“ Anwendungsgebiete sind beispielsweise die Sprachsteuerung bei Smartphones oder Navigationsgeräten, das Diktieren von Berichten und die Anwendung im Callcenter sowie zukünftig im vernetzten Haus, dem sogenannten „Smart Home“.

    Tamer Alkhoulis Forschungsziel ist die Verbesserung maschineller Übersetzung, wie sie beispielsweise der Online-Dienst „Google Translate“ anbietet. Der Computer übersetzt Text von einer Quell- in eine Zielsprache. Alkhouli verwendet als Methode das sogenannte „Deep Learning“, um die Qualität der Übersetzungen zu verbessern. „Das System lernt, selbstständig zu übersetzen und verwendet dabei Strukturen, die durch das menschliche Gehirn inspiriert sind“, erklärt der 28-Jährige. Er entwickelt Modelle, die auch selbstständig Informationen, die in der Welt verfügbar sind, einbeziehen sollen. „Zurzeit fügen wir den herkömmlichen Methoden neuronale Netze hinzu. Mittelfristig könnte die gesamte Übersetzung durch diese Form der künstlichen Intelligenz realisiert werden.“

    Der Lehrstuhl Informatik 6 der RWTH Aachen unter Leitung von Professor Hermann Ney hat sich auf Spracherkennung und maschinelle Übersetzung spezialisiert. Mehrere ehemalige Doktorandinnen und Doktoranden des Lehrstuhls arbeiten in Forschungseinrichtungen von in diesen Bereichen erfolgreich tätigen Firmen, insbesondere Google, Ebay, Amazon, IBM und Nuance. Davon haben Nuance, Amazon und Ebay auch Forschungslabore in Aachen.


    Bilder

    Eugen Beck
    Eugen Beck
    Quelle: privat

    Tamer Alkhouli
    Tamer Alkhouli
    Quelle: privat


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Eugen Beck


    Zum Download

    x

    Tamer Alkhouli


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).