idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.03.2016 09:34

Deutsche Forscher in Uruk – der ältesten Metropole der Welt

Nicole Kehrer Pressestelle
Deutsches Archäologisches Institut

    Nach 14 Jahren beginnt das Deutsche Archäologische Institut wieder mit umfangreicheren Feldforschungen im Südirak

    Ein internationales Team unter Leitung von Margarete van Ess (Leiterin der Außenstelle Bagdad des Deutschen Archäologischen Instituts) führte einen archäologischen Umlandsurvey sowie Voruntersuchungen für Konservierungsarbeiten durch.

    Konservierungsmaßnahmen

    Die Erforschung der Metropole des legendären Königs Gilgamesch wird nunmehr seit über 100 Jahren von deutschen Archäologen durchgeführt. Nach fast 14-jähriger Unterbrechung der Forschungen sind Konservierungsmaßnahmen an bereits ausgegrabener Architektur dringend erforderlich. Während einige Bauwerke zu ihrem Schutz seit langem wieder zugeschüttet sind, stehen andere Gebäude frei und sind zur Besichtigung durch Besucher vorgesehen. Jetzt wurde geprüft, wie zuverlässig die Schutzverfüllung gewirkt hat. Zugleich dokumentierte das Team Schäden, die an der freistehenden Architektur durch Wind und Wetter entstanden sind. Auf dieser Grundlage werden nun detaillierte Konservierungsprojekte entwickelt.
    Der vollständig freistehende Gareus-Tempel (2. Jahrhundert n. Chr.) ist derzeit besonders gefährdet, da die Grundmauern zunehmend unterspült sind. Zur konkreten Vorbereitung eines Konservierungsprojekts wurde er mittels terrestrischem Laserscanning erfasst. Hierzu reisten Mitarbeiter der Firma bgis Kreative Ingenieure GmbH in den Südirak.

    Umlandsurvey

    Gleichzeitig wurde eine archäologische Oberflächenbegehung in der direkten Umgebung von Uruk begonnen. In einem Radius von 3 Kilometern um die antike Stadtmauer herum sollen alle archäologischen Reste sowie Hinweise auf antike Bodennutzung kartiert werden.
    Die Daten werden bereits vor Ort in ein Geoinformationssystem aufgenommen. Erste Ergebnisse stehen daher sofort zur Verfügung und können direkt an die örtlichen Behörden weiter gegeben werden. Ein wichtiger Baustein für den lokalen Kulturerhalt, da eine tragfähige Nutzungsplanung für das Umland um Uruk dringend erforderlich ist und gleichzeitig die reichen archäologischen Reste außerhalb der Stadt – Vorstädte, Gräberfelder und antike Wasser- und Landwirtschaftsinstallationen – geschützt werden sollen.

    Geophysikalische Forschungen

    Ein Spezialistenteam um Prof. Dr. Jörg Faßbinder (LMU München/Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege) setzte den im Jahr 2002 unterbrochenen geophysikalischen Survey in den Ruinen von Uruk fort, um die ursprüngliche Struktur der Stadt besser zu verstehen. Die Arbeiten dienten vor allem der Entwicklung eines umfassenderen Forschungsprojekts.

    Capacity Building

    Das internationale Team bestand aus zehn aus Deutschland angereisten Archäologen und Spezialisten sowie sieben irakische Archäologen.
    Mit den Untersuchungen war ein Fortbildungsprogramm für junge irakische und deutsche Archäologen verbunden, das auf theoretisch erworbenem Wissen aufbaut, das u.a. in den alljährlichen Sommerschulen der Orient-Abteilung des DAI für irakische Nachwuchswissenschaftler vermittelt wird.

    Die irakische Antikenverwaltung sowie die lokale Provinzregierung unterstützten die Forschungen in jeglicher Hinsicht und sorgten insbesondere für angesichts der schwer einschätzbaren Sicherheitssituation noch immer notwendige, effektive Sicherheitsmaßnahmen.

    Pressekontakt
    Als Ansprechpartnerin steht Ihnen Margarete van Ess unter margarete.vaness@dainst.de gerne zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    http://www.dainst.org/presse/pressemitteilung/-/article-display/L11mBpjClzu5/177... - alle Pressebilder zum Download
    http://www.dainst.org/project/51076 - ausführliche Projektseite zu den Forschungen in Uruk
    http://www.dainst.org/ergebnis/-/asset_publisher/NZrOgZ37QcYu/content/siebtes-ir... - Informationen zur irakischen Sommerschule 2015


    Bilder

    Punktwolkenansicht des Gareus-Tempels, erstellt durch die Firma bgis Kreative Ingenieure GmbH
    Punktwolkenansicht des Gareus-Tempels, erstellt durch die Firma bgis Kreative Ingenieure GmbH
    Quelle: Th. Knepper/Deutsches Archäologisches Institut

    In einer Oberflächenbegehung des Umlands von Uruk werden alle archäologischen und topographischen Besonderheiten kartiert
    In einer Oberflächenbegehung des Umlands von Uruk werden alle archäologischen und topographischen Be ...
    Quelle: I. Salman/Deutsches Archäologisches Institut


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung als PDF

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Punktwolkenansicht des Gareus-Tempels, erstellt durch die Firma bgis Kreative Ingenieure GmbH


    Zum Download

    x

    In einer Oberflächenbegehung des Umlands von Uruk werden alle archäologischen und topographischen Besonderheiten kartiert


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).