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30.03.2016 12:37

Kardiologie-Innovationen: Biomarker für effektive und sichere Diagnosen

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Wichtige Neuerungen der medikamentösen Herz-Kreislauf-Medizin stehen auf der Agenda der Jah-restagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim. Besonders dynamisch entwickelt sich das Gebiet der Biomarker, die Diagnosen rascher, sicherer und effektiver machen.

    „In diesem Jahr sind bedeutende Neuigkeiten der medikamentösen Therapie zu verzeichnen. Dazu zählen insbesondere die Ansätze der PCSK-9 Inhibition zur Behandlung der Hypercholesterinämie und die Angiotensin-Neprilysin-Inhibition im Rahmen der Herzinsuffizienztherapie. Beides sind Meilensteine der kardiovaskulären Medizin“, betont Prof. Dr. Stefan Blankenberg (Universitäts-klinikum Hamburg-Eppendorf), Vorsitzender der Programmkommission Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), anlässlich der Eröffnung der 82. DGK-Jahrestagung in Mannheim. Mehr als 8.500 aktive Teilnehmer treffen hier vom 30. März bis 2. April 2016 zusammen.

    Hochsensitiver Troponin-Test schließt Herzinfarkte zuverlässig aus

    Wichtige Neuerungen gibt es auch im Bereich der Biomarker-Forschung. „Die Verwendung von Biomarkern ist in der kardiovaskulären Medizin gut etabliert und hat einen hohen Stellenwert bei der Diagnostik von Erkrankungen“, so Prof. Blankenberg. „Die Diagnose eines Herzinfarktes beruht heute neben dem EKG vor allem auf einer Erhöhung des herzspezifischen Biomarkers Troponin, der aus untergehenden Herzmuskelzellen sezerniert wird.“ Für einen sicheren Ausschluss eines Herzinfarktes empfehlen die Leitlinien die wiederholte Messung nach ein oder drei Stunden.

    Durch Verwendung hochsensitiver Troponin-Tests können nun niedrigere Troponin-Konzentrationen als bisher gemessen werden. Im Rahmen der „Biomarkers in Acute Cardiac Care“ (BACC) Studie wurde kürzlich gezeigt, dass durch einen niedrigen Grenzwert von 6 ng/L bereits nach einer Stunde ein Herzinfarkt sicher ausgeschlossen werden kann. Prof. Blankenberg: „Auf dem diesjährigen DGK-Kongress wird erstmals gezeigt, dass die Anwendung eines besonders niedrigen Grenzwertes von 3 ng/L in Kombination mit einem nicht-ischämischen EKG bereits durch die einmalige Troponin-Messung direkt bei der Aufnahme ein Herzinfarkt sicher ausgeschlossen werden kann. Dadurch kann der Patient sehr schnell entlassen werden, wenn kein Infarkt vorliegt.“

    Herzschwäche besser erkennen

    Der Biomarker „NT-proBNP“ist ein wichtiger Bestandteil für die Diagnose einer Herzinsuffizienz. Erhöhte Biomarker-Konzentrationen sind mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse assoziiert. „Diesen Goldstandard erweitern wir ebenfalls in den letzten Jahren durch neue Biomarker, zum Beispiel MR-proADM und MR-proANP. Diese konnten ebenfalls positive Ergebnisse zeigen“, sagt Prof. Blankenberg. „Gerade im Zuge der aktuellen Revolution der medikamentösen Herzinsuffizienztherapie ist diese Verbesserung der Diagnostik entscheidend.“

    microRNA optimiert die Diagnostik

    Im Rahmen der DGK-Jahrestagung werden auch weitere Neuerungen auf dem Gebiet der Biomarker präsentiert. So ist neuerdings etwa die Nutzung von kleinsten RNA-Bruchstücken möglich, die nicht zur Kodierung von Genen genutzt werden, berichtet Prof. Blankenberg. „Diese microRNA ge-nannten Fragmente können die Diagnose der Herzinsuffizienz, aber auch des Herzinfarktes optimieren.“

    Informationen:
    Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Presse/Kommunikation
    Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher
    Pressebüro während des Kongresses in Mannheim
    Tel.: 0621 4106-5002; 0621 4106-5005
    Hauptstadtbüro Berlin
    Leonie Nawrocki
    Tel.: 030 206 444 82
    Geschäftsstelle Düsseldorf
    Kerstin Krug
    Tel.: 0211 600692-43,
    presse@dgk.org
    B&K-Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung
    Dr. Birgit Kofler
    Tel.: 0172 7949286
    kofler@bkkommunikation.com

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit über 9500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nau-heim gegründet, ist die DGK die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org
    http://www.dgk.org/presse
    http://www.kardiologie.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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