idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.04.2016 09:46

Inklusion: Zuwachs fürs PROMI-Projekt

Gunnar Bartsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Für Menschen mit Behinderung ist es oft schwierig, nach dem Studium einen akademischen Karriereweg einzuschlagen. Im Sinne der Inklusion hilft dabei an der Universität Würzburg seit 2013 das Projekt „PROMI – Promotion inklusive“. Zwei Promovierende sind jetzt neu dabei.

    Eine neue PROMI-Promovendin ist Marina Kretzschmar. Die Biologin und Biochemikerin ist in Schweinfurt geboren und aufgewachsen; sie hat eine Gehbehinderung. Ihr Studium hat sie in Bayreuth absolviert, seit Dezember 2015 macht sie ihre Doktorarbeit an der Uni Würzburg. Ihr Thema: die Bedeutung von Totholz für das Verhalten und die Physiologie von Honigbienen.

    Hintergrund: Wildbienen nisten oft in alten Baumstämmen und kommen dort in Kontakt zu abgestorbenem Holz. Die Frage ist, ob darin Naturstoffe stecken, die für die Bienengesundheit eine Rolle spielen und sich vielleicht für die Haltung von Honigbienen nutzen lassen könnten. Betreut wird der Promotion von Professorin Leane Lehmann, Inhaberin des Lehrstuhls für Lebensmittelchemie, und vom Bienenexperten Professor Jürgen Tautz.

    Der zweite neue PROMI-Promovend ist Christian Seyferth-Zapf, der aus Bayreuth stammt. Er hat in seiner Heimatstadt und in Würzburg Geographie und Englisch fürs Lehramt an Gymnasien studiert. Seyferth-Zapf hat die chronische und schubförmig verlaufende Krankheit Multiple Sklerose. In seiner Doktorarbeit entwickelt und evaluiert er seit Oktober 2015 ein Konzept zur Förderung der Medienkompetenz bei Jugendlichen.

    Sich kritisch mit Medien befassen und selber aktiv Medien und Informationsträger gestalten: Das sind die Medienkompetenzen, um die es dabei hauptsächlich geht. Der Schwerpunkt des Dissertationsprojekts liegt auf digitalen Medien und Online-Lernplattformen. Betreut wird Seyferth-Zapf von Professorin Silke Grafe, Inhaberin des Lehrstuhls für Schulpädagogik, an dem derzeit ein medienpädagogisches Labor aufgebaut wird.

    Finanzierung durch Projektträger und Uni

    Die Promovierenden bekommen im Rahmen des PROMI-Projekts drei Jahre lang je eine halbe sozialversicherungspflichtige Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiter an der Universität finanziert. 30 Prozent davon bezahlen die beteiligten Einrichtungen der Universität, den Rest übernehmen die Agentur für Arbeit, das Integrationsamt und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, welches das Projekt finanziell fördert.

    Durch diese Art der Anstellung haben die Promovierenden einen Rechtsanspruch auf benötigte Assistenzen und Hilfsmittel – ein wesentlicher Unterschied zu einem Stipendium. Träger des bundesweiten Projekts ist die Universität zu Köln. Insgesamt 21 Universitäten machen bei dem Projekt mit, drei davon sind aus Bayern (Augsburg, Bayreuth und Würzburg), so Universitätsvizepräsidentin Barbara Sponholz bei einem Pressegespräch, bei dem die neuen PROMI-Promovierenden vorgestellt wurden.

    Projekt und Anlaufstelle an der Universität

    An der Universität Würzburg gibt es nun insgesamt vier PROMI-Promovierende. Der erste Teilnehmer an dem Programm war 2013 der Informatiker Bernhard Schneider, der mit seiner Dissertation bald fertig sein wird. Der nächste PROMI-Promovend war dann 2014 Christoph Wendel, der in der Astrophysik forscht.

    Ansprechpartnerin für PROMI an der Universität Würzburg ist Sandra Mölter, Leiterin der Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung (KIS). Im PROMI-Projekt wird sie vom Schwerbehindertenbeauftragten der Universität, Bernd Mölter, und dessen Stellvertreter Joachim Gödel unterstützt.


    Weitere Informationen:

    http://www.kis.uni-wuerzburg.de Zur Website von KIS


    Bilder

    Beim Pressegespräch auf dem Campus Nord: Universitätsvizepräsidentin Barbara Sponholz (rechts) mit den PROMI-Doktoranden Christian Seyferth-Zapf und Marina Kretzschmar.
    Beim Pressegespräch auf dem Campus Nord: Universitätsvizepräsidentin Barbara Sponholz (rechts) mit d ...
    Quelle: Foto: Robert Emmerich

    Die PROMI-Doktoranden Christian Seyferth-Zapf und Marina Kretzschmar (vorn) mit (hinten von links): Prof. Jürgen Tautz, Prof. Silke Grafe, Bernd Mölter, Sandra Mölter und Prof. Leane Lehmann.
    Die PROMI-Doktoranden Christian Seyferth-Zapf und Marina Kretzschmar (vorn) mit (hinten von links): ...
    Quelle: Foto: Robert Emmerich


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Beim Pressegespräch auf dem Campus Nord: Universitätsvizepräsidentin Barbara Sponholz (rechts) mit den PROMI-Doktoranden Christian Seyferth-Zapf und Marina Kretzschmar.


    Zum Download

    x

    Die PROMI-Doktoranden Christian Seyferth-Zapf und Marina Kretzschmar (vorn) mit (hinten von links): Prof. Jürgen Tautz, Prof. Silke Grafe, Bernd Mölter, Sandra Mölter und Prof. Leane Lehmann.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).