Feierliche Verleihung des Ars legendi-Fakultätenpreises in der Kategorie Chemie – Neuartige Module fördern selbstbestimmtes und kreatives Arbeiten der Studierenden
Ein Chemiker-Team der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist für seine exzellente Hochschullehre ausgezeichnet worden: Prof. Dr. Richard Göttlich (Institut für Organische Chemie), Prof. Dr. Siegfried Schindler (Institut für Anorganische und Analytische Chemie) und Prof. Dr. Nicole Graulich (Institut für Didaktik der Chemie) haben den Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften in der Kategorie Chemie erhalten. Bei einem Festakt in Frankfurt am Main wurde der mit 5.000 Euro dotierte Preis gestern Abend feierlich übergeben. Ausgelobt wird der renommierte Preis von dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und dem Verband für Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland.
„Es ist erstaunlich, wie engagiert, produktiv und insbesondere auch kreativ Studierende an ihren Projekten arbeiten sobald man ihnen ausreichend Freiräume lässt. Diese Erfahrungen sind auch lehrreich für die zukünftige Überarbeitung anderer Module“, so Prof. Göttlich für die Preisträger. „Unser besonderer Dank geht sowohl an die Studierenden, die hervorragende Leistungen erbracht haben, als auch an unsere Kolleginnen und Kollegen sowie unsere Hochschulleitung für die stete Unterstützung und die Schaffung eines geeigneten Umfelds für neue Lehrprojekte.“
JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee gratulierte den Preisträgern herzlich: „Das ist ein großartiger Erfolg. Ich freue mich sehr darüber, dass die Lehre in der Chemie – traditionell ein Leitfach für unsere Universität – so innovativ und gleichzeitig praxisorientiert ist. Damit befindet sie sich ganz in der Tradition Liebigs.“
Prof. Göttlich, Prof. Schindler und Prof. Graulich werden neben ihrer exzellenten Lehre auch für ihren Einsatz bei der Studienganggestaltung ausgezeichnet. Sie entwickelten neuartige Module, die Studierenden gezielt Freiräume für selbstbestimmtes Arbeiten und Lernen lassen. So nutzen Studierende beispielsweise im Modul „Aktuelle Aspekte der Chemie“ neue Medien, um ein eigenes Thema zu erarbeiten. Abgeschlossen wird das Modul durch eine für das Thema geeignete Prüfungsleistung – etwa ein Video, ein Interview, ein Poster, einen Experimentalvortrag oder gar ein Comic.
Die neu geschaffenen Module fördern die Kreativität und haben einen Bezug zum späteren Arbeitsalltag – sei es für zukünftige Chemielehrerinnen und -lehrer oder Forscherinnen und Forscher. Die drei Preisträger nutzen in ihrer Lehre auch E-Learning-Methoden und Online-Umfragen über Smartphones. Sie zeigten damit eindrucksvoll, wie Fach und Fachdidaktik innovativ verbunden werden können, so die Jury.
Die vier besten Konzepte – neben der Chemie gab es auch Auszeichnungen in den Kategorien Biowissenschaften, Mathematik und Physik – wurden von einer zehnköpfigen Jury aus Fachvertreterinnen und -vertretern, Vertreterinnen und Vertretern der Hochschuldidaktik sowie Studierenden unter dem Vorsitz der GDCh-Präsidentin Prof. Dr. Thisbe K. Lindhorst ausgewählt. Alle Preisträgerinnen und Preisträger zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich in herausragender Weise in der Hochschullehre engagieren.
Für das Team Göttlich und Schindler ist es nicht die erste Auszeichnung für hervorragende Lehre: Bereits 2008 erhielten die beiden Professoren gemeinsam den zweiten Projektpreis für eine Arbeitsgruppe oder Organisationseinheit beim Hessischen Hochschulpreis Exzellenz in der Lehre für ihr „Gießener Modell“ der berufsorientierten Lehramtsausbildung im Fach Chemie.
Prof. Dr. Richard Göttlich, Jahrgang 1969, schloss im Jahr 1996 sein Chemiestudium an der Philipps-Universität Marburg mit der Promotion ab. 2003 erlangte er die Venia Legendi in organischer Chemie an der Universität Münster. Seit 2005 hat er die Professur für Organische Chemie an der JLU inne.
Prof. Dr. Siegfried Schindler, geboren 1959, promovierte im Jahr 1989 an der Technischen Hochschule (heute Technische Universität) Darmstadt in Chemie. Er begann seine Habilitation an der Privatuniversität Witten-Herdecke und beendete sie nach dem Umzug seiner Arbeitsgruppe 1997 an der Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 2002 ist er Professor für Anorganische Chemie an der JLU.
Prof. Dr. Nicole Graulich, Jahrgang 1982, studierte Lehramt an Gymnasien für die Fächer Chemie und Französisch an der JLU, bevor sie dort im Jahr 2011 in Chemie promovierte. Sie erhielt sowohl für ihre Abschlussarbeit als auch für ihre Dissertation Auszeichnungen und ist seit 2014 als Juniorprofessorin für Chemiedidaktik an der JLU tätig.
Kontakt:
Prof. Dr. Richard Göttlich
Institut Organische Chemie
Heinrich-Buff-Ring 17, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-34340
Prof. Dr. Siegfried Schindler
Institut für Anorganische und Analytische Chemie
Heinrich-Buff-Ring 17, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-34140
Prof. Dr. Nicole Graulich
Institut für Didaktik der Chemie
Heinrich-Buff-Ring 17, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-34601
Freuen sich über den Ars legendi-Fakultätenpreis in der Kategorie Chemie (v.l.): Prof. Dr. Richard ...
Foto: Dietrich vom Berge
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Chemie
regional
Studium und Lehre, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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