Schlagen die Herzen von Schwangeren und ihren Kindern nur zufällig gleich?
Wissenschaftler am Grönemeyer-Institut für Mikrotherapie in Bochum haben einen auffallenden Gleichklang im Herzschlag von Schwangeren und ihren Föten gefunden. In über 170 magnetokardiographischen Messungen an rund 60 Schwangeren konnte die Abteilung für Biomagnetismus um Dr. Peter van Leeuwen Verläufe finden, in denen die beiden Herzen synchron schlugen. "Wir können nur vermuten, wie es kommt, dass die Herzen von Mutter und Kind gleich schlagen, aber einiges deutet darauf hin, dass diese Interaktion nicht nur ausschließlich zufällig vorkommt", fasst Dr. van Leeuwen die Ergebnisse zusammen.
Die Wissenschaftler haben durch moderne Verfahren zur Datenauswertung, sogenannte Synchrogramme, eine Schlag-zu-Schlag-Analyse angefertigt. Die Aufnahmen mit dem Biomagnetometer machen das möglich: das Gerät registriert die vom Herzen erzeugten Magnetfelder, ähnlich wie ein EKG. Dadurch können die Wissenschaftler gleichzeitig die Herzschläge von Mutter und Kind berührungsfrei und gefahrlos aufnehmen.
"Viele schwangere Mütter berichten von Reaktionen des Kindes auf den Zustand der Mutter. Wenn die Schwangere z.B. aufgeregt ist, merkt sie, dass das Kind sich mit ihr aufregt. Wir haben jetzt herausgefunden, dass solche Berichte zumindest über den Herzschlag bestätigt werden könnten. Aber damit fängt unsere Arbeit erst an", sagt van Leeuwen zum Arbeitsplan der Wissenschaftlergruppe. Sie wollen nun mit weiteren Messungen herausfinden, unter welchen Bedingungen sich Herzschlag von Mutter und Kind aneinanderkoppeln, ob das etwas über den Entwicklungsstand des Kindes aussagt und ob sich die Interaktion bei Erkrankungen verändert.
Das Grönemeyer-Institut für Mikrotherapie wird von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer geleitet, der gleichzeitig Lehrstuhlinhaber für Radiologie und Mikrotherapie an der Universität Witten/Herdecke ist.
Die Studie wurde zuerst im international renommierten Internet-Fachjournal BMC Physiology von BioMed Central veröffentlich und unter http://www.biomedcentral.com/content/pdf/1472-6793-3-2.pdf als besonderes Forschungs-Highlight herausgestellt.
Weitere Informationen bei Dr. Peter van Leeuwen, 0234/9780-140 (petervl@microtherapy.de)
http://www.biomedcentral.com/content/pdf/1472-6793-3-2.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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