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12.06.2003 10:50

Von Hexenschuss bis Reisemedizin: "Lange Nacht der Wissenschaften" im UKBF

Manfred Ronzheimer Pressebüro Manfred Ronzheimer
Universitätsklinikum Benjamin Franklin

    "Der Blick nach innen": Das UKBF ermöglicht Einblick in die moderne medizinische Forschung

    In der "Langen Nacht der Wissenschaften" am Sonnabend, 14. Juni 2003, öffnet das Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) wieder von 17 - 1 Uhr nachts seine Türen. Unter dem Motto "Der Blick nach innen" können interessierte Besucher und Besucherinnen nicht nur bestimmte Einrichtungen des Klinikums erkunden, sondern auch Einblick in das Innere des Körpers nehmen und sich über aktuelle Forschungsarbeiten informieren.
    Eine kurze Auswahl aus den rund 20 Angeboten:

    Blick in den eigenen Bauch
    Vor einem Jahr wurde die modernste Endoskopie-Station Europas am UKBF eröffnet. Die Endoskopie ist ein Verfahren zur Untersuchung von Körperhohlräumen, zum Beispiel des Bauchraums, und Hohlorganen wie Magen oder Darm. Werden die Organe mit den schlauch- oder röhrenförmigen Endoskopen lediglich betrachtet, spricht man von "Spiegelung". Die Entnahme von Gewebeproben bezeichnet man als "Biopsie". Die Durchführung kleinerer Operationen fällt in den Bereich der "Minimal Invasiven Chirurgie", da die Eingriffe schonender sind als konventionelle OPs.
    Die technische Ausstattung der Untersuchungsräume im UKBF gehört zum höchsten Niveau, das deutsche Kliniken bieten können. Am Samstag dürfen Besucher hier selbst "operieren" und beispielsweise Gummibärchen mit Hilfe endoskopischer Geräte aus dem Magen (präparierter Puppen) bergen. Gewebeproben können unter dem Mikroskop betrachtet werden. Der Blick in den eigenen Bauch und die Organe wird mit Ultraschall ermöglicht und erklärt. Darüber hinaus werden stündlich Führungen durch die Station angeboten.

    Medizin auf Reisen
    Sommerzeit ist Reisezeit: In der Reisemedizinischen Ambulanz des UKBF, die ebenfalls im vergangenen Jahr eröffnet wurde, gibt es nicht Informationen über Impfungen bei Reisen in ferne Länder. Zu sehen ist unter anderem eine Dia-Show über die Tropenkrankheit Malaria. Außerdem kann der Malariaerreger unter einem Mikroskop betrachtet werden.

    Aus der Hüfte funken
    Welchen Belastungen sind unsere Hüften ausgesetzt? Schon beim Gehen wird die Hüfte mit dem zweieinhalbfachen des Körpergewichts belastet. Über die erstaunlich große Belastung des Hüftgelenks bei verschiedenen Aktivitäten können sich Besucher im Süd-Foyer des UKBF informieren. In einem weltweit einmaligen Forschungsprojekt wurden im Biomechanik-Labor des UKBF künstliche Hüftgelenke entwickelt, in die eine Messelektronik eingebaut wurde. Damit werden die Kräfte direkt im Hüftgelenk der Patienten gemessen und zur Auswertung über Funk aus dem Körper heraus gesendet. Die gesammelten Daten dienen zur Optimierung künstlicher Gelenke und physiotherapeutischer Maßnahmen. Menschen mit Hüftprothesen oder Arthrose erfahren, bei welchen Bewegungsabläufen besondere Vorsicht geboten ist.

    Dreidimensionaler Hexenschuß
    Bandscheibenvorfälle bleiben den meisten Betroffenen noch lange schmerzhaft in Erinnerung. Typisches Beispiel ist der Hexenschuss, bei dem ein heftiger Schmerz plötzlich vom unteren Rücken über den hinteren Oberschenkel bis in den Fuß schießt. Ursache hierfür ist meist die Verlagerung oder ein Riss einer Bandscheibe im Lendenwirbelbereich. Neben starken Schmerzen verursacht das ausgetretene Bandscheibengewebe mitunter auch Schädigungen der peripheren Nerven. Bildgebende Verfahren wie die Computertomographie oder die Magnetresonanztomographie bilden anatomische Schädigungen ab, können aber keinen Aufschluss über die Funktionsbeeinträchtigung von Nerven geben. Dies gelingt jedoch frühzeitig und exakt mit Hilfe der sogenannten Magnetoneurographie, einem neuartigen Verfahren, das den Biomagnetismus nutzt. Bei der Methode wird durch elektrische Reizung eines Stammnerven ein kontrollierter Aktionsstrom hervorgerufen, der die Nervenfasern entlang läuft. Dieser induziert ein Magnetfeld, das außerhalb des Körpers mit hochempfindlichen Magnetfeldsensoren registriert und ausgewertet wird. Daraus lassen sich die Reizfortleitung und eventuelle Leitungsstörungen dreidimensional rekonstruieren.

    Das Messgerät in der Klinik für Neurologie wurde von Physikalisch-Technischen Bundesanstalt als Prototyp entwickelt und stellt derzeit das weltweit empfindlichste Messgerät dieser Art dar. Mit 49 hochempfindlichen Sensoren ausgestattet werden Magnetfelder wahrgenommen, die 10.000 mal kleiner sind als das der Erde. Schon eine normale Armbanduhr führt zum Höchstausschlag. Für Besucher werden mehrere Führungen in die Messkammer angeboten. Außerdem werden die Technik und die Ziele des Verfahrens erklärt.

    Buntes Programm
    Insgesamt erwartet die Besucher ein buntes Programm aus Führungen, Laborpräsentationen, Demonstrationen von Untersuchungsverfahren sowie Computeranimationen. Zum Ausklang werden im Studentencafé erfrischende "Immuno-Cocktails" gemixt. Vor dem Süd-Eingang werden Grill-Spezialitäten angeboten.

    Kontakt
    Univ. Prof. Dr. med. Oliver Liesenfeld
    Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Institut für Infektionsmedizin
    Hindenburgdamm 27, D-12203 Berlin
    Tel. 8445 3630,, Fax: (030) 8445 3830
    e-mail: olitoxo@zedat.fu-berlin.de

    Pressekontakt: Externe Pressestelle des UKBF
    Manfred Ronzheimer Pressebüro
    Lauterstr. 35, 12159 Berlin
    Tel: 030 - 85 99 98 43, Mobil: 0178-4982511
    eMail: ronzheimer@t-online.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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