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12.06.2003 13:14

Was kommt nach der Industriekultur? Zur Zukunft der Kultur im Ruhrgebiet

Britta Weber M. A. Pressestelle
Kulturwissenschaftliches Institut

    Kultur Kontroversen -
    Eine Gesprächsreihe des Kulturwissenschaftlichen Instituts, Essen, und des Kulturdezernats der Stadt Essen
    Am 25. Juni 2003, 19:30 Uhr im Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen, Goethestr. 31, 45128 Essen.

    Es diskutieren Dr. Ulrich Heinemann (Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen), Prof. Dr. Klaus R. Kunzmann (Universität Dortmund) und Prof. Dr. Klaus Tenfelde (Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets, Bochum). Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Ulrich Borsdorf (Ruhrlandmuseum Essen).

    Fördertürme, Zechenanlagen und Arbeitersiedlungen sind Teil unseres kulturellen Erbes geworden; die Industriekultur nimmt heute einen unübersehbaren Platz in den Bereichen Kultur, Bildung, Wirtschaft und Tourismus ein. Mit dem Ende der IBA stellt sich für das Ruhrgebiet jedoch die Frage nach den Perspektiven einer zukunftsfähigen Kultur. Der Gründerboom von industrie- und technikgeschichtlichen Museen ging aus der strategischen Überlegung hervor, den Erhalt durch museale Nutzung zu sichern. Die Konzepte dieser Museen müssen sich zunehmend der Anforderung stellen, die Ansprüche einer konsum- und eventorientierten Gesellschaft zu bedienen, ohne eine historische Dokumentation der Industriekultur zu vernachlässigen. Die Ent-Historisierung und Mystifizierung von Arbeitswelten zugunsten inszenierter Traumwelten kann aber nicht die alleinige Lösung sein. Eine Umnutzung der Industrienanlagen muss sowohl dem historischen Wert als auch der Finanzierbarkeit Rechung tragen. In Zeiten leerer Kassen der öffentlichen Hand müssen Modelle gefunden werden, die den historischen Orten eine ökonomische Basis geben, ohne sie einer knallbunten Erlebniskultur preis zu geben. Die Industriekultur ist ein Erbe, dass es zu nutzen gilt. Damit aus dem Erbe keine Hypothek wird, muss man sorgfältig auswählen, was erhalten werden kann. Dem sinn- und identitätsstiftenden Ansatz stehen Nutzbarkeit und Kostenrechnung gegenüber.

    Die Frage nach der Zukunft der Kultur im Ruhrgebiet ist aber nicht auf die Debatten über die Zukunft der Industriekultur beschränkt. Die integrativen Ansätze der IBA, das industriekulturelle Erbe in zukunftsorientierte regionale Strukturkonzepte einzubinden, sind auch für andere Bereiche der Kulturlandschaft des Ruhrgebiets zu bedenken. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Stadtplanern, Raumplanern, Historikern, Geographen, Künstlern, Wirtschaftsförderern und Ökologen brachte neue Impulse hervor. Und diese wird das Ruhrgebiet dringend benötigen, wenn es die Vielfalt seiner Kultur bewahren und fördern will.

    Weitere Informationen erhalten Sie unter der Telefonnummer 0201/7204-0.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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