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12.06.2003 14:45

Kinder-Uni: Extra-Vorlesungen für neugierigen Nachwuchs

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Die Technikdisziplinen der Universität Dortmund entdecken jetzt die Zielgruppe der Acht- bis Zwölfjährigen. Nicht ohne Grund. Viele Kinder in diesem Alter sind höchst neugierig und lernfähig. Wieso, weshalb, warum? Mit solchen Fragen gehen sie Sachgeschichten auf den Grund. Und wer sich hier an Fernsehsendungen erinnert fühlt, liegt nicht falsch. Auch bei der Kinder-Uni ist eine Kinder-Serie der ARD im Hintergrund dabei: der Tigerenten-Club vom SWR.

    "An die Uni kommt man nur mit Abi", "Akademische Themen sind abgehoben vom Alltag", "Professoren drücken sich unverständlich aus" - das alles ist falsch. Solche Aussagen über Hochschulen und diejenigen, die dort lernen und lehren, sind wirklich nur Vorurteile, das beweist die Universität Dortmund im Juli. An vier Donnerstagen (3., 10., 17. und 24.7.) öffnet auf dem Campus Nord die "Uni für Kinder". Unter dem Motto "Wissen macht Spaß" sind Neugierige zwischen acht und zwölf Jahren jeweils um 18 Uhr in das Audimax, den größten Hörsaal der Uni Dortmund eingeladen, zu Vorlesungen über Themen aus Raumplanung, Maschinenbau und Logistik.

    Themen - aus dem Blickwinkel der Kinder

    Die Dortmunder "Uni für Kinder" findet im Rahmen einer bundesweiten Aktion des "Tigerenten Clubs" des Südwestrundfunks (SWR) statt. Im Gegensatz zu vielen anderen der etwa 30 teilnehmenden deutschen Hochschulen gibt es in Dortmund dabei einen starken ingenieurwissenschaftlichen Schwerpunkt. Dass gerade die technischen Disziplinen viel mit dem Alltag von Kindern zu tun haben, beweisen die beteiligten Professorinnen und Professoren mit ihren Themen.

    "Wie wird ein Auto gebaut?", "Warum sind die Ampeln immer rot?" und "Warum haben Häuser keine Räder?" lauten zum Beispiel die Veranstaltungstitel. Auch auf die Frage aller Fragen in der Urlaubszeit wird es eine Antwort geben: "Wann sind wir endlich da?"

    Von immer länger werdenden Wegen zwischen den Orten des Wohnens, Arbeitens und der Freizeit ist da die Rede, von Produktionstechniken, die Metall mit Wasser, Licht und Luft umformen, von den Tücken des Familienumzugs und von den weiten Wegen, die die Einzelteile schon hinter sich haben, bevor ein Kind mit seinem neuen Fahrrad losfährt.

    Die Kinderstudentinnen und -studenten erfahren also die Hintergründe vieler verwunderlicher, manchmal ärgerlicher, aber für Erwachsene allzu oft selbstverständlicher Phänomene des Alltags.

    Donnerstags, 18 Uhr im Audimax

    Im Gegensatz zu einer "normalen" Univorlesung dauern die Kinder-Veranstaltungen nur ca. 30 Minuten - und sie fangen pünktlich um 18 Uhr an, es gibt also nicht das berühmte "akademische Viertel" von 15 Minuten Verspätung. Wie "richtige" Studierende bekommen die Kinder jedoch einen (Tigerenten-) Studentenausweis - und sie dürfen in der Mensa preisgünstig zu Abend essen: Das Studentenwerk bietet an diesen Tagen im Galerie-Treff gleich gegenüber dem Audimax ein Tigerenten-Spezialgericht an, damit faktenhungrige und wissensdurstige Kinder mit ihren Eltern nicht nach der Vorlesung gleich zum Abendbrot nach Hause hetzen müssen, sondern noch ein wenig abendliche Campusluft schnuppern können.

    Mehr Informationen gibt es unter:
    www.uni-dortmund.de/unifuerkinder/

    Veranstaltungen

    Wann sind wir endlich da?
    Professorin Dr. Sabine Baumgart
    Fakultät Raumplanung
    Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung (SRP)
    Donnerstag, 03.07.2003, 18.00 Uhr
    Audimax, Campus Nord

    Wann sind wir endlich da? Dies ist wohl die am häufigsten gestellte Frage von Kindern an Ihre Eltern, vor allem auf dem Weg in den Urlaub.

    Die Vorlesung gibt eine Antwort darauf, warum manche Wege, die wir heute zurücklegen, so lang geworden sind. Früher lebten die Menschen in einem engen familiären Verbund. Freunde und Verwandte wohnten gleich nebenan, der Laden zum Einkaufen lag um die Ecke. Veränderte Ansprüche an Versorgung, Arbeiten und Wohnen haben zu einer Entwicklung der Lebensbezüge der Menschen aus dem Quartier heraus in die Stadt und in die Region geführt. Größere Einkaufszentren und Freizeitparks sind am Rand der Städte entstanden, größere Straßen führen dorthin, Verkehr und Lärm entstehen, und die Menschen wollen deshalb woanders wohnen. Dies führt unter anderem zu immer längeren Wegen.

    Warum haben Häuser keine Räder?
    Professorin Christa Reicher
    Fakultät Raumplanung
    Fachgebiet Städtebau und Bauleitplanung (STB)
    Donnerstag, 10.07.2003, 18.00 Uhr
    Audimax, Campus Nord

    Kinder wohnen in und außerhalb der Stadt in ganz unterschiedlichen Wohnsituationen: im Hochhaus, im Wohnblock, in einem Haus, in einer Neubausiedlung oder am Stadtrand. Und sie haben viele Träume, wie sie gerne einmal wohnen möchten. Nicht selten ist das Ideal der Kinder ähnlich wie dem der Erwachsenen: die große Villa im Grünen.

    Neben dem eigenen Zuhause, den eigenen vier Wänden, spielen jedoch auch die Nachbarschaft und das Umfeld eine große Rolle. Dies erleben gerade Kinder besonders krass, wenn sie umziehen müssen.

    Das Plädoyer für attraktives Wohnen in der Stadt soll aufzeigen, dass Idealbilder manchmal Trugbilder sind und Wohnen in einen komplexeren Zusammenhang eingebettet ist.

    Warum sind die Ampeln immer rot?
    Dipl.-Ing. Marc Lucas Schulten
    Fakultät Raumplanung
    Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung (VPL)
    Donnerstag, 10.07.2003, 18.40 Uhr
    Audimax, Campus Nord

    Ampeln, oder genauer Lichtsignalanlagen (LSA), haben die Aufgabe, den Verkehr sicher über Kreuzungen oder auch Überwegen zu führen. Während die einen Verkehrsteilnehmer bei Rot warten müssen, dürfen die anderen bei Grün losfahren oder die Straße zu Fuß überqueren. Es gibt aber solche Tage, an denen man einfach vor jeder Ampel warten muss, da sie gerade, wenn man ankommt, auf Rot umspringt. Das kennen sowohl Autofahrer, als auch Radfahrer und Fußgänger.

    Warum stehen manchmal alle Ampeln auf Rot? Wer hat eigentlich die Ampel erfunden?
    Warum brauchen wir Ampeln? Wer bestimmt eigentlich, wann es Rot wird? Diese und andere Fragen sollen in der Vorlesung anhand anschaulicher Beispiele beantwortet werden.

    Wie wird ein Auto gebaut?
    Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner
    Fakultät Maschinenbau
    Lehrstuhl für Umformtechnik (LFU)
    Donnerstag, 17.07.2003, 18.00 Uhr
    Audimax, Campus Nord

    Aus mehr als 300 Blechteilen wird eine Autokarosserie hergestellt - bei einigen Autotypen mehrere tausend Stück allein an einem Tag. Wie geht das? Wie wird ein dünnes Blech aus Stahl oder Aluminium eine Autotür, ohne dass es Falten, Beulen oder Risse gibt? Wird ein Auto wirklich im Ofen fest gebacken? Welche Maschinen werden dazu benutzt? Wie überhaupt wird Blech gemacht? Und wird Blech fester oder weicher, wenn man daran zieht? Stimmt es, dass man Metall auch mit Wasser, Licht und Luft bearbeiten kann? Und gibt es wirklich Computerprogramme, die das alles berechnen können?

    Wie viele Kilometer ist ein Fahrrad schon gefahren,
    bevor es im Laden ankommt?
    Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen
    Fakultät Maschinenbau
    Lehrstuhl für Verkehrssysteme und -logistik (VSL)
    Donnerstag, 24.07.2003, 18.00 Uhr
    Audimax, Campus Nord

    Fahrradfahren kann fast jeder. Man fährt zu Schule, zum Einkaufen oder nur einfach so. Wenn man in einen Fahrradladen geht, gibt es viele verschiedene Arten von Fahrrädern: Mountainbikes, Rennräder, Treckingräder, Damenräder ... Aber: Wie kommt ein Fahrrad eigentlich in den Laden? Wo kommen die ganzen Einzelteile her?

    Anhand des Fahrrades sollen die weltweiten Transportketten aufgezeigt und die Verkehrsträger Straße, Schiene, Luft und See vorgestellt werden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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