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12.06.2003 15:28

Anspruch und Wirklichkeit - Forschungsverbund Ost-/Südosteuropa: Integration des östlichen Europa

Dipl.-Chem. Christine Kortenbruck Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Forschungsverbünde

    Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst finanziert den Forschungsverbund Südosteuropa (forost) für weitere zwei Jahre mit insgesamt 1,8 Mio. Euro. forost setzt damit seine erfolgreiche Arbeit fort, die unmittelbar bevorstehende EU-Osterweiterung wissenschaftlich zu begleiten, um die Chancen und Risiken dieses historischen Prozesses verständlich zu machen und damit Orientierung für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu geben. Dabei greift forost auf vielfache Kompetenzen zurück und bietet auch Sprach-, Sach- und Regionalwissen als Dienstleistung an. Wer also beispielsweise einen polnisch sprechenden Rechtsexperten oder einen Volkswirtschaftler mit ukrainischen Sprachkenntnissen benötigt, ist hier an der richtigen Adresse.

    An dem Forschungsverbund beteiligt sind die drei bayerischen Universitäten Regensburg, Bayreuth und München sowie fünf außeruniversitäre Forschungsinstitute (Collegium Carolinum, Osteuropa-Institut, Institut für Ostrecht, Südost-Institut und Ungarisches Institut) in München. Sprecher von forost ist Professor Klaus Roth von der LMU München.

    "Ein bundesweit einmaliges geisteswissenschaftliches Forschungsvorhaben von hoher aktueller und politischer Bedeutung ist der Forschungsverbund" so Wissenschaftsminister Hans Zehetmair, "besonders für Bayern, das durch seine Lage die Auswirkungen sozusagen aus unmittelbarer Nähe zu spüren bekommen wird." Die erweiterte Europäische Union mit demnächst 27 Mitgliedsstaaten ist beschlossene Sache. Die neuen Beitrittsländer rekrutieren sich vor allem aus den postsozialistischen Staaten Osteuropas. Tschechien und Bayern verbindet eine lange gemeinsame Grenze, aber auch die Slowakei, Ungarn und Slowenien liegen in direkter Nachbarschaft. Trotz der Brüsseler Beitrittsauflagen des "Acquis Communautaire" sind noch viele Bereiche des wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Lebens nicht mit westlichen Standards zu vergleichen, was auf beiden Seiten Ängste und Vorbehalte auslöst. Juristische Bedenken lassen sich durch eingehende Verhandlungen und umfassende Verträge zufrieden stellend ausräumen. Schwieriger werden sich die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen gestalten. Darunter sind vor allem Fragen des Selbst- und Fremdverständnisses, der kulturellen und sozialen Normen und Grundsätze bis hin zur Arbeitsauffassung diesseits und jenseits des ehemaligen "Eisernen Vorhangs" zu fassen.

    Vorurteile auf beiden Seiten gepflegt
    Bisher wird der Blickwinkel in der Bevölkerung und den Medien hauptsächlich von Skepsis und großen Befürchtungen geprägt, im Vordergrund stehen die erwarteten Nachteile. Eine erfolgreiche Integration der Beitrittskandidaten trägt aber auch große Chancen in sich, für das wirtschaftliche, politische und kulturelle Europa. "Ziel des Prozesses" hofft Roth, "ist ein Europa, dessen Staaten und Kulturen ihre nationalen Besonderheiten auf der Basis eines einheitlichen Rechts- und Wirtschaftssystems bewahren können, sich damit bereichern und in gegenseitigem Respekt und Verständnis friedlich mit- und nebeneinander existieren." Hier liege die Chance für die "Vereinigten Staaten von Europa", die sicherlich erst in einigen Jahrzehnten greift, aber für Frieden und Wohlstand des Kontinents und eine weltpolitische Machtbalance sorgen könne.


    Weitere Informationen:

    http://www.abayfor.de
    http://www.forost.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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