München, den 12. Juni 2003 - Nach den Anschlägen des 11. September in den USA hat die Allianz Group als eines ihrer gesellschaftlichen Engagements eine Gastprofessur für islamische und jüdische Studien an der Ludwig-Maximilians-Universität gestiftet. Mit dieser Initiative will das Unternehmen die Kenntnis des islamischen und des jüdischen Kulturkreises fördern und zum Dialog anregen. Ein Motiv für dieses Engagement ist die Überzeugung, dass viele der aktuellen internationalen Konflikte durch mangelndes Verständnis für Kulturunterschiede verschärft werden.
Feierliche Begrüßung von Prof. Ekmeleddin Ihsanoglu
Am 18. Juni 2003 wird der erste Gast im Rahmen dieser Allianz-Professur in der Universität München feierlich begrüßt: Professor Dr. Dr. h.c. mult. Ekmeleddin Ihsanoglu, Generaldirektor des Forschungszentrums für Islamische Geschichte, Kunst und Kultur (IRCICA) in Istanbul.
Journalisten sind zu dem Festakt herzlich willkommen. Vom 16. bis 18. Juni 2003 steht Professor Ihsanoglu für Interviews zur Verfügung. Anfragen bitte unter Tel. 089 / 2180-5027 oder 089 / 33 71 21.
Mit dieser Gastprofessur fördert die Allianz Group über ihre bisherigen Bildungsinitiativen im Bereich Finanzdienstleistung hinaus zum ersten Mal auch geisteswissenschaftliche Studien. Die LMU München kann mit dieser Professur, die alternierend an Dozenten aus dem islamischen und dem jüdischen Bereich vergeben wird, das interdisziplinäre Netzwerk von Forschung und Lehre in den Islam-, Religions- und Kulturwissenschaften sowie in den philologischen und historischen Disziplinen wesentlich verbessern.
Islamwissenschaftliche Studien - eine lange Tradition an der LMU
Die Universität München kann bereits auf eine lange Tradition in der Orientalistik zurückblicken. Mit dem 1948 durch Franz Babinger gegründeten Institut für Geschichte und Kultur des Nahen Orients sowie Turkologie wurde ein neues Konzept in die deutsche Wissenschaftslandschaft eingeführt. Das Institut sieht zwar die Sprachausbildung als Grundlage, beschäftigt sich aber inhaltlich vor allem mit der islamischen Geschichte und der Kultur des Nahen Ostens, hier insbesondere mit der jüngeren Epoche. Die sprachlichen Grundlagen der Islamstudien sind das moderne Persisch, das Türkisch, das Osmanische und weitere iranische und Turk-Sprachen. Das Institut für Semitistik der LMU vervollständigt durch die Pflege des Arabischen und seines Schrifttums sowie des Alt- und Neu-Hebräischen die sprachlichen Grundlagen für die Auseinandersetzung mit dem Islam und dem Judentum.
Kompetenzen im Bereich der Islamstudien finden sich an der LMU zudem in einer ganzen Reihe von Nachbarfächern wie zum Beispiel Religionswissenschaft, Komparatistik, Politologie, Geographie, Byzantinistik, Ethnologie, Sinologie, Philosophie sowie Geschichte. Darüber hinaus ist München durch die Bibliotheken des Instituts für Geschichte und Kultur des Nahe Orients sowie Turkologie und des Instituts für Semitistik sowie mit den Beständen der Bayerischen Staatsbibliothek (Handschriften und Drucke) im Bereich der Islamstudien hervorragend ausgestattet und weltweit bekannt.
Auch auf Seiten der Studierenden herrscht großes Interesse an der Allianz Gastprofessur für islamische und jüdische Studien. Allein im Fach Turkologie sind an der LMU 159 Studierende im Haupt- und Nebenfach eingeschrieben, von den Veranstaltungen der Allianz-Gastprofessur werden jedoch insgesamt rund 3800 Studierende der Fakultäten für Geschichts- und Kunstwissenschaften sowie der Kulturwissenschaften an der LMU profitieren. Hinzu kommen als potenzielle Hörer die rund 1800 Studierenden der Soziologie sowie rund 1600 Politologie-Studierende (jeweils Hauptfach) in Betracht.
Gastprofessur für jüdische Geschichte im Winter 2003/2004
Im Wintersemester 2003/2004 wird die Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der LMU die Allianz Gastprofessur für ein Jahr übernehmen. Nachfolgerin von Professor Ihsanoglu wird dann Dr. Ada Rapoport-Albert. Die gebürtige Israelin ist derzeit Dozentin und Tutorin am Department für hebräische und jüdische Studien des University College London. Zuvor hatte Dr. Rapoport-Albert bereits am Oriental Institute in Oxford gelehrt und war Gastdozentin am Harvard Divinity College. Die Wissenschaftlerin ist Autorin zahlreicher Bücher über die Geschichte des Chassidismus. Zu diesem Thema wird sie voraussichtlich auch im kommenden Winter an der LMU lehren.
Weitere Ansprechpartnerin:
Antje Terrahe
Pressesprecherin
Allianz Group
Tel. 089/3800-18474
Fax: 089/3800-2840
antje.terrahe@allianz.de
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Allianz Gastprofessuren
für islamische und jüdische Studien
Der Rektor der LMU München, die Allianz Group und
die Fakultät für Kulturwissenschaften beehren sich, zur
Feierlichen Begrüßung des ersten
Gastprofessors für Islamstudien
Professor Dr. Dr. h.c. mult
Ekmeleddin Ihsanoglu
am
Mittwoch, dem 18. Juni 2003, 18 Uhr c.t.
im
Hauptgebäude der
Ludwig-Maximilians-Universität München,
Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München
Große Aula
einzuladen.
Anschließend findet ein Empfang
im Senatssaal der Universität statt.
PROGRAMM
Begrüßung
Professor Dr. Bernd Huber
Rektor der Ludwig-Maximilians-Universität München
Ansprache
Dr. Ihno Schneevoigt
Mitglied des Vorstands der Allianz Versicherungs-AG
Dank
Professor Dr. Jens Malte Fischer
Freundeskreis des
Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur
Vorstellung des Gastprofessors
Professor Dr. Hans Georg Majer
Professor i.R. für Geschichte und Kultur des Nahen Orients
sowie Turkologie
Vortrag
Professor Dr. Dr. h.c. mult Ekmelleddin Ihsanoglu
"Islam in Changing Times:
The Ottoman Ulema and Modern Science"
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion
regional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch
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