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21.04.2016 10:30

Unter DGG-­Beteiligung: S3-­Leitlinie zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit erschienen

Nina Meckel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)

    (21. April 2016) Wenn Schmerzen in den Beinen zum Stehenbleiben zwingen: Rund 4,5
    Millionen Deutsche leiden an Durchblutungsstörungen in den Extremitäten, der
    peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK). Unter Federführung der Deutschen
    Gesellschaft für Angiologie (DGA) ist nun eine neue S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie
    und Nachsorge erschienen, auch mit Blick auf erweiterte Therapiemöglichkeiten
    katheterinterventioneller Verfahren. Insgesamt 23 Fachgesellschaften waren beteiligt –
    auch die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG). Denn gerade bei geriatrischen
    Patienten ist die Behandlung schwierig, da Symptome oft spät erkennbar sind.

    „Ich freue mich sehr, dass die Geriatrie in der neuen Leitlinie speziell berücksichtigt wird“, sagt
    Dr. Christoph Ploenes, Leiter der AG Gefäßerkrankungen/Angiologie. Stellvertretend wirkte der
    Chefarzt der Klinik für Angiologie am Dominikus-Krankenhaus Düsseldorf für die DGG an dem
    Papier mit – eine Arbeit, die insgesamt zwei Jahre in Anspruch nahm. „Es ist natürlich so, dass
    sich die Grundprinzipien der PAVK-Behandlung geriatrischer Patienten auch in den
    Einzelkapiteln über Diagnostik und Therapie widerspiegeln. Es ist aber sehr wichtig, dass die
    Geriatrie Berücksichtigung in einem eigenen Kapitel gefunden hat, in dem Informationen
    zusammenführt werden und diese besonders gefährdete Patientengruppe extra benannt wird.
    Denn die PAVK ist eine Krankheit des Alters.“

    Alter sei ein unabhängiger Risikofaktor, führt Ploenes weiter aus. Geriatrische Patienten seien
    nicht nur alt, sondern reagierten auf Stress- und Krankheitseinflüsse mit deutlich reduzierter
    Anpassungsfähigkeit. Die PAVK sei zudem eine Markererkrankung, die auf eine drastisch
    erhöhte Wahrscheinlichkeit für gefährdende Begleiterkrankungen, vor allem für die koronare
    Herzkrankheit und den Schlaganfall, hinweise.

    Leitlinie als Impuls für weitere Forschung

    Bei geriatrischen Patienten seien zudem die Stadien der PAVK schwerer zu erkennen oder
    fehlten gänzlich, da sich der Aktionsradius und das Aktivitätslevel betagter Menschen oft auch
    aufgrund des normalen Alterungsprozesses verringere. Dies gelte in gesteigertem Maße für
    geriatrische Patienten. Beim Auftreten eindeutiger Symptomen liege daher nicht selten bereits
    eine akute Beinbedrohung vor. Im Extremfall könne dies sogar zur Amputation der Beine
    führen. Auch könne man vorbeugend großen Schaden von geriatrischen Patienten abwenden,
    wenn das Vorliegen einer PAVK rechtzeitig erkannt werde, zum Beispiel vor geplanten
    Operationen oder in der Pflege bei der Lagerung.

    „Die Leitlinien spiegeln nicht nur den aktuellen Wissensstand über das Krankheitsbild wider,
    sondern sie artikulieren auch Handlungs- und Forschungsbedarf“, betont Dr. Ploenes. Die
    geriatrische Forschung hinsichtlich der Behandlung der PAVK stecke noch in den Anfängen.
    Breite Prävalenz- und Versorgungsstudien liegen noch nicht vor. „Ich würde mir daher
    wünschen, dass die Leitlinie auch in dieser Richtung wirkt und weitere Forschung anstößt.“


    Weitere Informationen:

    http://www.dggeriatrie.de/presse-469/1090-pm-neue-s3-leitlinie-unter-dgg-beteili...


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Unter DGG‐Beteiligung: S3‐Leitlinie zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit erschienen

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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