Big Data-Algorithmen klassifizieren Menschen mittels nachprüfbarer, mathematisch-statistischer Verfahren. Im Ergebnis erhalten bestimmte Personengruppen dadurch schlechte Kopfnoten, sogenannte „Scorewerte“. Wie sollen wir mit dieser objektivierten Form der Diskriminierung umgehen, fragt die Veranstaltung des Munich Center for Internet Research (MCIR) am 9. Mai in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Das Vorurteil ist zu Recht in Verruf geraten. Entscheidungen sollen nach objektiven Kriterien fallen und niemanden auf Grund seiner Religion, seines Geschlechts, seiner Herkunft oder seiner ethnischen Zugehörigkeit benachteiligen. Big Data-Algorithmen klassifizieren Menschen anhand biographischer, wirtschaftlicher und verhaltensbezogener Daten. Diese statistischen Verfahren sind zwar mathematisch nachprüfbar, aber Angehörige traditionell diskriminierter Gruppen erhalten im Ergebnis oft schlechte Kopfnoten. Sie selbst haben jedoch in ihrem Verhalten keinerlei Anlass gegeben, an ihrer Vertrauens- oder Kreditwürdigkeit zu zweifeln.
Allein die statistische, auf Referenzgruppen bezogene Betrachtung führt zu einer neuen, „objektivierten“ Form der Diskriminierung. Im Vortrag geht Peter Schaar, Bundesbeauf-tragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit a.D., der Frage nach, wie wir mit diesem verhältnismäßig neuen Phänomen umgehen sollten.
„Diskriminierung mittels Algorithmen? Die gesellschaftlichen Auswirkungen von Big Data“
Termin: Montag, 9. Mai, 18.00 Uhr
Referenten: Peter Schaar (Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Infor-mationsfreiheit a.D.), Prof. Dr. Simon Hegelich (TUM), Prof. Dr. Stefan Selke (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Furtwangen), Priv.-Doz. Dr. Jessica Heesen (Eberhard Karls Universität Tübingen)
Moderation: Prof. Dr. Ursula Münch (Universität der Bundeswehr München, Akademie für Politische Bildung)
Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11,
80539 München, Plenarsaal, 1. Stock
Livestream: www.mcir.badw.de
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter: www.mcir.badw.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Janina Amendt
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
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