idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.06.2003 13:57

Studierende erforschen den 17. Juni 1953 in Erfurt

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    In einer Open-Air-Ausstellung auf dem Erfurter Anger zeigen Studierende der Universität Erfurt vom 17. bis 22. Juni 2003 Ergebnisse ihrer Forschungen zu den bisher weitgehend unbekannten Ereignissen des 17. Juni 1953 in der Stadt Erfurt.

    Im Rahmen einer künstlerischen Installation werden unter dem Titel "AUSNAHMEZUSTAND. Der 17. Juni 1953 in Erfurt" vier exemplarische Geschichten der damaligen Ereignisse erzählt. Aufgezeigt wird der Protest von jugendlichen "Provokateuren" in Cowboyhemden und von streikenden Straßenbahnern. Diesen öffentlichen Demonstrationen werden die staatlichen Reaktionen gegenübergestellt, wie der Schießbefehl, der an die Polizeikräfte in Erfurt ausgegeben wurde: "Alle Provokateure, Saboteure [...] werden im Beisein der Massen erschossen, ohne Urteil". Im Innenraum der Installation werden Forderungen und Parolen der Streikenden gezeigt und mit der staatlichen Propaganda konfrontiert.

    Bei dem Ausstellungs- und Dokumentationsprojekt kooperieren Studierende der Universität Erfurt mit der Arbeitsstelle Historische Anthropologie des Max-Planck-Instituts für Geschichte sowie dem Landesbüro Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung.
    Vom 29. Oktober 2003 an zeigt eine Ausstellung im Erfurter Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch" die Ergebnisse der neunmonatigen Recherche der acht Nachwuchshistoriker in Erfurt, Weimar, Berlin und Koblenz. Hierfür suchen die Studenten weitere Zeitzeugen und mit den damaligen Ereignissen in Verbindung stehende Ausstellungsstücke.

    Die Motivation, an diesem studentischen Forschungsprojekt zur Regionalgeschichte teilzunehmen, erklärt der 23-jährige Student Benjamin Schöler wie folgt: "Den Aufstand vom 17. Juni 1953 habe ich bisher nur mit Berlin verbunden. Es hat mich überrascht, dass es vergleichbare Proteste auch in Erfurt gab". Für die Geschichtsstudentin Claudia Müller ist ein weiterer Aspekt für ihr Interesse an den Ereignissen des 17. Juni 1953 ausschlaggebend: "Es hat mich erschreckt zu erfahren, mit welcher Härte selbst gegen Jugendliche vorgegangen wurde, die ihre Unzufriedenheit mit den herrschenden Verhältnissen in der DDR zum Ausdruck bringen wollten." Die Studierenden wollen mit ihrem Projekt eine intensivere öffentliche Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit anregen.

    Zeitzeugen und Interessenten werden gebeten, Kontakt aufzunehmen mit der Arbeitsstelle Historische Anthropologie an der Universität Erfurt, Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt, Tel. 0361 / 737 44 10

    Bei Presserückfragen wenden Sie sich bitte an Rona Freiberg Tel.: 0171-2610826 oder an Jan H. Fahlbusch Tel.: 0163-4242801

    Die Veranstalter laden zu einem Pressegespräch am 17. Juni 2003 um 10.00 Uhr in das Cafè-Restaurant Angermaier, Schlösserstraße 8, in Erfurt, ein. Als Gesprächspartner stehen Prof. Dr. Alf Lüdtke von der Arbeitsstelle für Historische Anthropologie des MPI an der Universität Erfurt, die Leiterin des Erfurter Büros der Ebert-Stiftung Bettine-Luise Rüroup sowie Studierende der Projektgruppe zur Verfügung.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).