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02.05.2016 11:31

Internationale Studie belegt: Medikament gegen Milben-Allergie reduziert Risiko für Asthma

Ingrid Rieck Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

Schwere Atmung, kratziger Husten, ständiges Niesen: Eine Allergie gegen Hausstaubmilben kann unangenehme Beschwerden auslösen. Für Betroffene gibt es nun jedoch einen Trost: Eine Therapie, die die Allergie im Zaum hält, soll das Risiko für Asthma reduzieren. Das haben Forscher jetzt in einer internationalen Studie herausgefunden. Federführend daran beteiligt war Prof. Dr. Johann Christian Virchow, Leiter der Abteilung für Pneumologie an der Universitätsmedizin Rostock.

„Hausstaubmilben sind eine der weltweit häufigsten Ursachen für Allergien und verursachen Symptome, unter denen die Betroffenen häufig ihr Leben lang leiden“, sagt Virchow. „Über die Jahre kann sich daraus ein Asthma entwickeln.“ Um die Beschwerden des allergischen Asthmas zu lindern, kann die Allergie seit letztem Jahr mit einer speziellen Therapie behandelt werden, in der erstmals Tabletten statt Spritzen zum Einsatz kommen. „Wir wollten herausfinden, ob sich das Asthma durch diese Tablette bessern lässt und Asthmaanfälle verhindert werden können.“

Dafür wurden zwischen 2011 und 2013 mehr als 800 erwachsene Patienten in 13 europäischen Ländern untersucht. Sie alle litten an einem durch eine Milben-Allergie ausgelösten Asthma und wurden mit der Immuntherapie-Tablette behandelt. Parallel dazu wurde einer zweiten Patienten-Gruppe zum Vergleich ein Placebo, ein Medikament ohne Wirkung, verabreicht.

Und tatsächlich: Über den Untersuchungszeitraum stellten die Wissenschaftler fest, dass sich das Asthma nicht mehr so schnell verschlimmerte. „Wir haben außerdem beobachtet, dass die Patienten seltener nachts aufwachten und Asthma-Notfall-Medikamente benötigten“, so Virchow. „Auch die Lungenfunktion blieb länger erhalten.“ So habe sich die Zeit bis zum ersten schweren Asthmaanfall fast um die Hälfte reduziert.

„Diese Daten sind ein Meilenstein für die Therapie des hausstaubmilbenbedingten Asthmas“, fasst Virchow zusammen. Die Studie wurde jetzt im renommierten Medizin-Journal JAMA (Journal of the American Medical Association) veröffentlicht und ist die seit Jahrzehnten am besten verbreitete Studie mit einem Erstautor an der Unimedizin Rostock.


Ansprechpartner:
Prof. Dr. Johann Christian Virchow
Abteilung für Pneumologie
Universitätsmedizin Rostock
Tel.: 0381 / 494 7461
johann-christian.virchow@med.uni-rostock.de

Pressekontakt:
Kerstin Beckmann
Leiterin Pressestelle
Universitätsmedizin Rostock
Tel.: 0381 / 494 5090
Kerstin.beckmann@med.uni-rostock.de


Bilder

Prof. Dr. Johann Christian Virchow, Chef-Pneumologe an der Unimedizin Rostock.
Prof. Dr. Johann Christian Virchow, Chef-Pneumologe an der Unimedizin Rostock.
Foto: Unimedizin Rostock
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Ergänzung vom 03.05.2016

Korrektur:

So habe sich die Zeit bis zum ersten schweren Asthmaanfall fast um die Hälfte verlängert.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch


 

Prof. Dr. Johann Christian Virchow, Chef-Pneumologe an der Unimedizin Rostock.


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