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02.05.2016 16:18

Bedrohte Seepferdchen nachgezüchtet

Caroline Link Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Forscherteam der Universität Gießen leistet Beitrag zum Schutz von Wildbeständen

    Seepferdchen sind weltweit in ihrem Bestand bedroht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Neben der Zerstörung des Lebensraumes und zunehmender Umweltverschmutzung gelangen jedes Jahr Tonnen von getrockneten Seepferdchen für die traditionelle Medizin oder als vermeintliches Aphrodisiakum auf den asiatischen Markt. Der Ersatz von Wildfängen durch Zuchttiere ist jedoch sehr schwierig. Einem Forscherteam des Instituts für Spezielle Zoologie und Tierökologie (Prof. Dr. Thomas Wilke) sowie des Institutes für Tierernährung und Ernährungsphysiologie (Prof. Dr. Klaus Eder) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) gelang es nun jedoch, Seepferdchen erfolgreich nachzuzüchten.

    Obwohl die Seepferdmännchen nach 14-tägiger Tragzeit verhältnismäßig gut entwickelte Jungtiere freisetzen, ist die Überlebensrate bei Nachzuchten sehr gering, da die Jungtiere sehr krankheitsanfällig sind und spezielle Lebendnahrung von winzigen Krebstieren mit einem hohen Anteil an Omega-3 Fettsäuren benötigen. Diese Lebendnahrung ist jedoch sehr teuer, sodass eine industrielle Aquakultur von Seepferdchen aus ökonomischen Gründen bisher nicht sinnvoll ist.

    In einer fachübergreifenden Studie in den marinen Aquakulturanlagen des Interdisziplinären Forschungszentrums für biowissenschaftliche Grundlagen der Umweltsicherung (IFZ) der JLU haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Haltungs- und Fütterungsbedingungen nun entscheidend optimiert. Mit Hilfe eines speziellen „Kreiseldesigns“ der Aufzuchtbehälter und speziell imprägnierten Futters erzielten sie Rekord-Überlebensraten. Zudem konnten die Futterkosten auf ein Niveau reduziert werden, das eine industrielle Nachzucht in Aquakulturanlagen ökonomisch möglich macht. Dr. Patrick Schubert, der Leiter der Studie, freut sich besonders über diese Ergebnisse: „Unsere Untersuchungen liefern einen wichtigen Beitrag für die Arterhaltung dieser schönen Tiere und die Entlastung der natürlichen Bestände.“

    Die Studie wurde mit Unterstützung des Frankfurter Zoos, des Instituts für Angewandte Mikrobiologie der JLU sowie des deutsch-kolumbianischen DAAD-Exzellenzzentrums für Meereswissenschaften (CEMarin), an dem die JLU als Konsortialpartner beteiligt ist, durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Frontiers in Marine Science“ publiziert.

    Veröffentlichung:
    Patrick Schubert, Lena Vogt, Klaus Eder, Torsten Hauffe and Thomas Wilke: Effects of Feed Species and HUFA Composition on Survival and Growth of the Longsnout Seahorse (Hippocampus reidi). Frontiers in Marine Science, 22. April 2016.
    DOI: 10.3389/fmars.2016.00053

    Kontakt:
    Dr. Patrick Schubert
    Arbeitsgruppe Spezielle Zoologie und Biodiversitätsforschung
    Interdisziplinäres Forschungszentrum für biowissenschaftliche Grundlagen
    der Umweltsicherung (IFZ), Heinrich-Buff-Ring 29, 35392 Gießen
    Telefon: 0641 99-35298


    Weitere Informationen:

    http://dx.doi.org/10.3389/fmars.2016.00053 (Publikation)


    Bilder

    Kreiseldesign der Seepferdchen-Aufzuchtanlage im Interdisziplinären Forschungszentrum für biowissenschaftliche Grundlagen der Umweltsicherung (IFZ) der Universität Gießen.
    Kreiseldesign der Seepferdchen-Aufzuchtanlage im Interdisziplinären Forschungszentrum für biowissens ...
    Foto: Patrick Schubert
    None

    Jungtiere des Langschnäuzigen Seepferdchens.
    Jungtiere des Langschnäuzigen Seepferdchens.
    Foto: Patrick Schubert
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Kreiseldesign der Seepferdchen-Aufzuchtanlage im Interdisziplinären Forschungszentrum für biowissenschaftliche Grundlagen der Umweltsicherung (IFZ) der Universität Gießen.


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    Jungtiere des Langschnäuzigen Seepferdchens.


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