Fälschungsskandale oder die jüngsten Diskussionen um die Sammlung Hildebrand Gurlitt zeigen: Kunsthistorikerinnen und -historiker benötigen für ihre Arbeit zunehmend auch juristische Fachkenntnisse. Deshalb bietet die Universität Regensburg ab dem Wintersemester 2016/17 im Rahmen des Masterstudiengangs Kunstgeschichte den neuen Studienschwerpunkt „Privatrecht für Kunsthistoriker“ an. Die Zusatzausbildung wird von den Lehrstühlen für Kunstgeschichte (Prof. Dr. Christoph Wagner) und für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht (Prof. Dr. Jörg Fritzsche) koordiniert.
Fälschungen beschäftigen den Kunstmarkt seit jeher. So hat sich bereits Albrecht Dürer zu Lebzeiten darüber beschwert, dass seine Werke kopiert wurden. Von Lucas Cranach dem Älteren sind derlei Äußerungen zwar nicht überliefert, jedoch scheint es ihm nicht besser ergangen zu sein. Viele seiner ehemaligen Mitarbeiter verdienten ihr Geld damit, die Motive Cranachs nachzuahmen, um bessere Preise für ihre Werke zu erzielen. Diese Praxis hat sich über 500 Jahre hinweg gehalten. Ein jüngeres Beispiel ist der Fall Goller, der sich um Fälschungen mehrerer Werke Lucas Cranach des Älteren dreht und wohl bald vor Gericht entschieden wird.
Mit den unterschiedlichen Rechtsgebieten, die für die Bewertung und Einordnung von Kunstobjekten relevant sein können, werden sich die Regensburger Master-Studierenden der Kunstgeschichte im Rahmen des neuen Studienschwerpunkts befassen. Das Zusatzmodul „Privatrecht für Kunsthistoriker“ behandelt die Grundlagen des deutschen Privat- und Sachenrechts, insbesondere die Bücher 1-3 des Bürgerlichen Gesetzbuches, und führt in das Recht des Geistigen Eigentums ein. So sollen die angehenden Kunsthistorikerinnen und -historiker dazu befähigt werden, entsprechende Fälle mit rechtswissenschaftlichen Methoden selbständig erfassen und bewerten zu können.
Das Zusatzmodul ist auf eine Dauer von drei Semestern angelegt. Ein Start ist sowohl im Winter- als auch im Sommersemester möglich.
Weiterführende Informationen im Internet unter:
http://www.uni-regensburg.de/philosophie-kunst-geschichte-gesellschaft/kunstgesc...
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Prof. Dr. Christoph Wagner
Universität Regensburg
Lehrstuhl für Kunstgeschichte
Tel.: 0941 943-3752
Christoph.Wagner@ur.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Kunst / Design, Recht
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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