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16.06.2003 10:26

BMBF-Seminar über regenerative Medizin

Silvia von Einsiedel Pressereferat
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

    Mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sind neue Methoden für den natürlichen Ersatz und die Regeneration kranker Organe entwickelt worden. Dabei gelang es unter anderem einer Forschergruppe um den Tübinger Professor Burkhard Schloßhauer getrennte Nervenbahnen zu neuem Wachstum anzuregen.

    Nervenfasern wachsen zusammen - Neue Haut für tiefe Wunden

    Mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sind neue Methoden für den natürlichen Ersatz und die Regeneration kranker Organe entwickelt worden. Dabei gelang es unter anderem einer Forschergruppe um den Tübinger Professor Burkhard Schloßhauer getrennte Nervenbahnen zu neuem Wachstum anzuregen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäts-Hautklinik in Würzburg entwickelten gemeinsam mit der Firma Biotissue Technologies AG, Freiburg ein neues Verfahren zur Züchtung von Hauttransplantaten. Über 130 Forscher stellten bei einem zweitägigen Seminar des BMBF in Bonn neue Verfahren zum "Biologischen Ersatz von Organfunktionen" und "Tissue Engineering" vor.

    Das in Tübingen koordinierte Verbundprojekt "Mikrostrukturierte bioresorbierbare Leitkanäle mit Gliazellen für die Nervenregeneration" überbrückt mit kleinen Röhren die Lücke zwischen den Enden einer unterbrochenen Nervenbahn und regt diese erfolgreich zum Wachstum an. Damit wollen die Forscher die Annahme der Neurowissenschaften widerlegen, dass durchtrennte Nervenbahnen nicht mehr zusammen wachsen können. Patienten, die wegen durchtrennter Nerven an Lähmungen, sensorischen Ausfällen und Schmerzen leiden, könnte so möglicherweise geholfen werden. Derzeit werden die Nervenleitkanäle in Tiermodellen getestet.

    Dagegen steht das in Würzburg entwickelte neuartige Verfahren zur Züchtung eines dreidimensionalen, menschlichen Hauttransplantats zur Behandlung tief reichender großer Wunden kurz vor dem Einsatz beim Patienten. Das Hauttransplantat besteht aus körpereigenen oberflächlichen (Keratinozyten) und tiefen Hautzellen (Fibroblasten). Dem Patienten werden verschiedene Hautzelltypen entnommen und im Labor vermehrt. Anschließend wachsen sie in einer dreidimensionalen biologischen Matrix gemeinsam weiter. Nach zwei bis drei Wochen bilden die Zellen eine vollschichtige Ersatzhaut mit bislang unerreichten hauttypischen Eigenschaften. Das neue Verfahren beschleunigt die Heilung, verbessert sie nachhaltig und ist ambulant durchführbar.

    Im Schwerpunkt "Biologischer Ersatz von Organfunktionen" fördert das BMBF 32 Vorhaben mit rund zehn Millionen Euro für den Ersatz und die Regeneration kranker Organe mit Stamm- und Vorläuferzellen. Im Bereich "Tissue Engineering" wurden 49 Projekte vor allem für kleine und mittlere Unternehmen mit einem Volumen von 35 Millionen Euro bewilligt, von denen das BMBF 21 Millionen trägt.

    Das Programm des Statusseminars im Internet unter:
    www.gesundheitsforschung-bmbf.de/aktuelles/Statusseminar_Bio._Ersatz_Organ

    Weitere Informationen:
    Dr. Andreas Künne,
    Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
    Projektträger im DLR Gesundheitsforschung
    Tel: 02 28 / 38 21-2 04
    E- Mail: andreas.kuenne@dlr.de
    www.gesundheitsforschung-bmbf.de

    Dr. Marion Wehner
    Forschungszentrum Jülich
    Projektträger Jülich, Abteilung BIO
    Tel.: 0 24 61 / 61-48 09 /-87 86
    E-Mail: m.wehner@fz-juelich.de
    www.fz-juelich.de/ptj


    Weitere Informationen:

    http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/aktuelles/Statusseminar_Bio._Ersatz_Orga...
    http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/
    http://www.fz-juelich.de/ptj/contentory/index.lw
    http://www.bmbf.de/6531_1129.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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