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10.05.2016 10:47

Garten trifft Dichter: Führung zur Pflanzenwelt in William Shakespeares Werk

Florian Klebs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hohenheim

    Garten = Theater: Führung durch die Hohenheimer Gärten zeigt, welche Pflanzen der Dichter in seine Stücke einbaute / Termine von 13. bis 16. Juni, jeweils 18:00 Uhr

    Wilde Stiefmütterchen sorgen für romantische Irrungen und Wirrungen im „Sommernachtstraum“, ein Gift aus der mysteriösen „Hebenon“-Pflanze tötet in „Hamlet“ den dänischen König und stürzt ein ganzes Königreich in Aufruhr: Oft steht eine Pflanze am Anfang der weltberühmten Komödien und Tragödien des englischen Dichters. Insgesamt 120 verschiedene Pflanzenarten werden genannt, die sich zum Teil genau bestimmen lassen. Eine Führung in den Hohenheimer Gärten gibt an vier Terminen einen Einblick in die Vielfalt. Treffpunkt für die ein- bis eineinhalbstündigen Führungen ist am Spielhaus im Exotischen Garten der Universität Hohenheim.

    Zu William Shakespeares 400. Todesjahr steht die deutschlandweite Woche der Botanischen Gärten unter dem Motto „Garten = Theater: Pflanzen in Shakespeares Welt“. In den dramatischen Werken des Dichters spielen Pflanzen eine wichtige Rolle als Handlungs- oder auch beschreibendes Element.

    Zaubertrank und Gift

    Ein Saft aus dem wilden Stiefmütterchen, im Schlaf auf die Augen geträufelt: Mit dieser Rezeptur möchte Elfenkönig Oberon seiner Frau Titania einen Streich spielen. Mit dem Saft der Blume behandelt, soll sich die schlafende Elfenkönigin nach dem Erwachen in die erste Kreatur verlieben, die sie erblickt – so beginnt einer der Handlungsstränge in der Komödie „Ein Sommernachtstraum“ von Shakespeares.
    Andere Pflanzen haben weniger erheiternde Wirkung. Einen besonders wichtigen Beitrag zu den Stücken leisten sicher die Giftpflanzen. So wird der hochgiftige Schierling gleich in mehreren Tragödien und Historien erwähnt, unter anderem in „Macbeth“. Andere Giftpflanzen wie das in Hamlet genannte „Hebenon“ geben Historikern und Pflanzenkundlern bis heute Rätsel auf: Die Pflanze wurde wahlweise als Ebenholz, Bilsenkraut, Schierling oder Tollkirsche interpretiert.

    Pflanzen als Handlungsmotor oder Hintergrund

    Pflanzen kommen in Shakespeares Werken jedoch nicht nur als Gift oder quasi-magischer Stoff vor. Oft bilden sie auch einen stimmungsvollen Hintergrund oder zeichnen ein atmosphärisch dichtes Bild. In „Hamlet“ informiert die Königin Ophelias Bruder über deren mysteriösen Tod: Die tragische Heldin flicht einen Kranz aus Butterblumen, Brennnesseln, Gänseblümchen und wilden Orchideen. Als sie diesen zum Trocknen in die Zweige einer Weide hängt, fällt sie in den Fluss und ertrinkt. Viele Maler haben später das Motiv der Ophelia mit dem Blütenkranz aufgegriffen.
    Auch Nutzpflanzen wie Getreide, Gemüse oder Obst werden in ihrem realen Kontext oder als Allegorie verwendet. So wird die humoristische Figur des übergewichtigen Ritters Falstaff als „wässriger Kürbis“ beschrieben. Bäume haben ebenfalls oft symbolische Bedeutung: Die Weide steht für unglückliche Liebe, Zypressen und Eiben für Trauer und Tod und die Palme unter anderem für Triumph. So vielfältig wie die Welt der Pflanzen sind auch die Botschaften, die sie in Shakespeares Werken transportieren.
    Text: Barsch / Klebs

    Kontakt für Medien:
    Dr. Helmut Dalitz, Universität Hohenheim, Hohenheimer Gärten
    T 0711 459 22181, E hdalitz@uni-hohenheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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