idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.05.2016 10:59

Helmholtz fördert gemeinsame Innovationslabore mit Partnern aus der Wirtschaft

Roland Koch Kommunikation und Medien
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

    Die Helmholtz-Gemeinschaft stärkt die Schnittstelle zwischen industrieller und außeruniversitärer Forschung weiter – und richtet dazu sieben neuartige Labore ein: die Helmholtz Innovation Labs (HIL). Ihr Ziel ist es, Unternehmenspartner langfristig in gemeinsame Entwicklungsprojekte einzubinden. Der gegenseitige Austausch soll den Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung noch stärker fördern. Für den Aufbau und die Etablierung der Innovation Labs stellt die Helmholtz-Gemeinschaft in den kommenden fünf Jahren rund zwölf Millionen Euro zur Verfügung.

    „Mit unserer hervorragenden Grundlagenforschung, unserer Systemkompetenz und unseren einzigartigen Forschungsinfrastrukturen bieten wir beste Voraussetzungen für den Transfer von exzellenten Ideen in die Anwendung“, sagt Helmholtz-Präsident Otmar D. Wiestler. „Die Kompetenzen auf diesem Gebiet, die Technologien und auch die damit gewonnenen Daten sind ein Schlüssel für Innovationen.“ Diesen Schlüssel mache die Forschungsgemeinschaft jetzt seinen Industriepartnern zugänglich.

    In den neuen Helmholtz Innovation Labs werden Helmholtz-Wissenschaftler mit Kollegen aus der Industrie – vom Konzern über den Mittelstand bis zum Start-Up – gemeinsame Projekte bearbeiten. Die Labore werden jeweils an einem Helmholtz-Zentrum eingerichtet, sodass ihnen auch die besonderen Infrastrukturen des Zentrums zur Verfügung stehen. „Die Arbeit in den Innovation Labs soll auf Augenhöhe erfolgen“, sagt Wiestler weiter. „So ermöglicht es der stete enge Austausch zwischen Forschung und Anwendung, komplette Wertschöpfungsketten abzubilden und Technologien auch jenseits bekannter Branchengrenzen zu entwickeln.“

    Die neuen Labore werden für zunächst drei Jahre aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft und aus Mitteln der Helmholtz-Zentren sowie der beteiligten Unternehmen finanziert. Mit dieser langfristig ausgerichteten Strategie sollen die Helmholtz Innovation Labs über bisherige Transferformen hinausgehen und neue Impulse setzen. Das Spektrum der Labore reicht dabei von User-Labs und Service-Einheiten bis hin zu Joint Labs oder Open Innovation-Plattformen. Nach erfolgreicher Zwischenevaluation wird die Förderung um zwei Jahre verlängert, danach sollen sich die Labore selbst tragen können, etwa über eingeworbene Drittmittel, Beiträge der Ausgründungen oder der Industriepartner.

    Das neue Modell hat bereits großes Interesse geweckt: Insgesamt wurden bislang 27 Konzepte eingereicht und darin finanzielle Beteiligungen von Partnern aus der Wirtschaft in Höhe von 20 Millionen Euro zugesagt. In einem zweistufigen Auswahlverfahren haben sich jetzt folgende sieben Konzepte durchgesetzt:

    • HySPRINT (Hybrid Silicon Perovskite Research, Integration & Novel Technologies) am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie: HySPRINT entwickelt neuartige Materialien und energieeffiziente Prozesstechnologien für die Anwendung in der solaren Energiewandlung und der Sensorik.
    • KIT HUB (KIT Innovation Hub „Prevention in Construction“) am Karlsruher Institut für Technologie: Das Innovation Lab bringt die unterschiedlichen Akteure der Baubranche aus dem Bereich der technischen Infrastruktur (Wasser, Strom-, Gas- und Fernwärmeleitungen, Straßen und Brücken) zusammen. Sie sollen Innovationen zum Erhalt und Ausbau entwickeln und einsetzen.
    • MTCA.4 TechLab (MicroTCA.4 Technology Lab) am Deutschen Elektronen-Synchrotron: Ziel des Labs ist die Schaffung einer gemeinsamen „Entwicklungswerkstatt“ für die MicroTCA.4-Technologie. Das ist ein ultraschneller Elektronik-Industriestandard, der unter anderem in Industrien mit hohen Datenübertragungen wie im Telekommunikationsbereich oder im Teilchenbeschleunigermarkt eingesetzt werden kann.
    • MIL (Miro Innovation Lab) am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt: Im Miro Innovation Lab sollen Potenziale der Robotik und Mechatronik aus dem Medizinbereich großen und kleinen Industriepartnern (KMU) zugänglich gemacht werden.
    • SCIL (Systems and Control Innovation Lab) am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt: Im SCIL finden KMUs aus den Bereichen Luftfahrt, Raumfahrt, Verkehr, Energie und Sicherheit eine Infrastruktur mit verbesserten Simulations- und Modellierungstechniken vor. So lassen sich cyber-physikalische Prototypen entwickeln.
    • MD-CEL (Max-Delbrück Cell Engineering Lab) am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft: Um Krebspatienten neue immuntherapeutische Ansätze bieten zu können, entwickelt das MD-CEL einfachere, schnellere und sicherere Technologien für die Modifikation von Immunzellen.
    • MiBioLab (Microbial Bioprocess Lab) am Forschungszentrum Jülich: Ziel des Innovation Labs ist es, neue Technologien für die Industrialisierung von Produktionsprozessen in der Biotechnologie zu entwickeln.

    Weitere Informationen zu Förderinstrumenten der Helmholtz-Gemeinschaft im Technologietransfer:
    http://www.helmholtz.de/transfer/technologietransfer

    Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit rund 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von vier Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

    Ansprechpartner für die Medien:

    Roland Koch
    Pressesprecher
    Tel.: 030 206 329-56
    roland.koch@helmholtz.de

    Jörn Krupa
    Leiter Stabsstelle Wissens- und Technologietransfer
    Tel.: 030 206 329-72
    joern.krupa@helmholtz.de

    Kommunikation und Medien
    Büro Berlin
    Anna-Louisa-Karsch-Str. 2
    10178 Berlin


    Weitere Informationen:

    http://www.helmholtz.de
    http://www.helmholtz.de/socialmedia
    http://www.helmholtz.de/transfer/technologietransfer


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).